Start: Corujeira | Ziel: Ponta do Sol
Länge: 11,5 km | HM: 50 m | Gehzeit: 3,25 Std. | Gesamtzeit: 4 Std.
Bewertung: ★★★★☆
Das Tal von Tabua ermöglicht es entlang der Levada Nova die wunderschöne Landschaft der Südküste mit Blicken auf das Meer und die grünen Hänge zu genießen.
Tobi unternimmt heute eine Mountainbiketour. Auf dem Hinweg lässt er mich im Ort Corujeira heraus, sodass ich mit unserem Sohn zurück zur Ferienwohnung in Ponta do Sol wandern kann. Diese Streckenwanderung ist daher vermutlich für die meisten von euch ohne Anpassungen weniger interessant. Dennoch möchte ich sie euch vorstellen, da es sich um eine Kombination von zwei Touren des Rother-Wanderführers handelt.
In der 15. Auflage des Rother-Wanderführers Madeira handelt es sich um die Touren 10 und 11. Die Tour 10 verläuft von Corujeira durch das Tal von Tabua entlang der Levada Nova bis nach Candelaria und kehrt dann auf dem selben Weg zurück. Die Tour 11 startet in Ponta do Sol und wandert an Candelaria vorbei, trifft auf die Strecke der Tour 10 und kehrt an einem Wasserfall bei Sitio da Ribeira wieder um.
Nach Corujeira fahren wir steil den Berg hinauf. Ein Wegweiser weist auf den Einstieg zur Levada Nova hin. Hier könnte man auch das Auto abstellen. Es ist noch früh am Morgen. Außer einem Rentner direkt im Ort werde ich zunächst keiner Menschenseele begegnen. Der Zustieg zur Levada ist nicht lang.
Anfangs führt der Pfad etwas unterhalb der noch abgedeckten Levada, dann steige ich auf den Kanal und folge diesem schon bald auf einer schmalen Levadamauer. Der Blick ins Tal ist von Anfang an wunderschön. Blaue und weiße Schmucklilien sowie orange Kapuzinerkresse wird uns von nun an begleiten. Dazu kann ich neben dem Meer an den gegenüberliegenden Hängen des Tabua-Tals bereits die Levada ausmachen, der ich schon bald folgen werde.
Immer tiefer schreite ich in das Tal hinein. Hohe Stämme von Bambus wechseln sich mit bewirtschafteten Feldern ab. Dazwischen fällt der Hang direkt neben dem Pfad steil ab. Teilweise sind solche ausgesetzte Stellen mit Geländern gesichert, teilweise jedoch auch nicht. Ein wenig Schwindelfreiheit sollte daher mitgebracht werden.
Die überwiegende Zeit ist die Betonrinne der Levada oben offen. An Stellen, an denen Wasser den Hang hinunterläuft, wird sie zur Reinhaltung des Wassers abgedeckt. Im Talschluss wird ein Bach über eine kleine Brücke gequert. Wenig später passiere ich eine Straße und folge nun der Levada Nova, die sich in das nächste Tal windet. Pinke und lila-blaue Trichterwind-Blüten gestalten den Weg ansprechend bunt.
Am hintersten Punkt fällt bei Sitio da Ribeira ein Wasserfall herab. Die Levada ist abgedeckt. Eine metallene Brücke ermöglicht es ohne eine Dusche am Wasserfall vorbei zu spazieren. Nun heißt es „Kopf einziehen“ in einem sehr kurzen, aber auch sehr niedrigen Tunnel. Ich ecke mit dem Dach der Kraxe ein wenig an und muss beinahe krabbeln. Unser Sohn inspiziert die Umgebung und findet die Schräglage, in der er getragen wird, recht lustig.
Mir kommen zwei Wandergruppen entgegen. Wir grüßen uns freundlich. Die absolute Einsamkeit ist jetzt vorbei. Die Levada verläuft nun zwischen Häusern und Gärten. Mehrere Bewohner bestellen kleine Felder und haben Schaufeln oder Hacken in der Hand. Hier werden neben Bananen und Wein auch Kartoffeln, Zuckerrohr und anderes Gemüse angebaut.
Das Dorf Lombada ist der erste größere Ort, den ich heute erreiche. Von hier aus könnt ihr die lohnenswerte Rundwanderung entlang der Levada do Moinho und der Levada do Nova unternehmen, die wir an unserem ersten Tag auf Madeira gemacht haben. Während ich den Ort passiere, treffe ich auf zahlreiche Wanderer.
Lombada wird durch zahlreiche Gässchen charakterisiert, die von unzähligen Bananenanbauflächen begrenzt werden. Wenn Autos mich überholen wollen, muss ich in Einfahrten und Hauseingänge ausweichen. Jeder Zentimeter wird genutzt. Auf einem Hausdach werden sogar Kürbisse angebaut. Mehrere Katzen springen von der Straße und ich genieße die Blicke auf das Meer.
Bald schon erreiche ich Ponta do Sol. Bei einem Ortsrundgang erkunde ich die Promenade, blicke auf den schwarzen Strand mit hölzernen Liege-Plattformen sowie Wellenbarrieren im Wasser und betrachte Urlauber, die in Cafes ihr Leben genießen. Nach einem kurzen Aufstieg zur Kapelle San Sebastian, von der ich den Blick noch einmal über den Ort schweifen lasse, steige ich über kleine Straßen und Gassen zu unserer Ferienwohnung auf.
Eine Wanderung entlang der Levada Nova im Tal von Tabua ist nahezu ebenerdig und daher ein wenig anstrengendes, aber dafür umso schöneres Erlebnis. Möchtet ihr keine Streckenwanderung unternehmen, kann ich eine der beiden Rother-Wanderführer-Touren empfehlen. Beide haben mir sehr gut gefallen. Die Tour 10 ist einsamer und gefällt mir daher ein wenig besser.
Maximale Höhe: 460 m
Minimale Höhe: 8 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf Madeira. Hier findest du weitere Wanderberichte aus Portugal und insbesondere Wanderberichte von Madeira.