Start: São Jorge | Ziel: São Jorge
Länge: 10 km | HM: 50 m | Gehzeit: 2,5 Std. | Gesamtzeit: 3,25 Std.
Bewertung: ★★★★☆
Im idyllischen Becken des Ribeiro Bonito tummeln sich schillernde Forellen. Die Levada do Rei leitet wunderschön, aber wenig spektakulär an diesen ruhigen und grünen Ort.
Das Auto kann am Waldrand bei São Jorge abgestellt werden. Dort befinden sich entlang der Straße zahlreiche Möglichkeiten. Gegen halb zehn ist noch sehr viel Platz. Bei unserer Rückkehr wird es deutlich enger sein.
Anfangs folgt der PR 18 für wenige Meter einem Waldweg zu der Wasseraufbereitungsanlage Quebradas. Dort ist ein eingezäunter Picknickplatz. Ob der bereits hier gewesen ist als das Wasserwerk und der Zaun gebaut wurden? Oder ob er absichtlich innerhalb der Abgrenzung errichtet worden ist? Einige Treppenstufen leiten uns von dort zu einem Wasserhäuschen, von dem aus wir nun an der Levada do Rei bleiben.
Der zu Beginn noch breite Weg wird schnell schmaler. Rote lehmige Erde wandelt sich bald zu einem steinigen Untergrund. Eukalyptusbäume weichen einem Lorbeerwald und zahlreichen Moosen. Häufig spazieren wir wenige Zentimeter höher auf der Levadamauer. Links von uns fällt der Hang ab. Dennoch können hier auch nicht-schwindelfreie Personen gut wandern. Der Hang ist bewachsen und an Schlüsselstellen immer mit einem Drahtseil-Geländer gesichert.
Auf dem Weg ins Tal hinein passieren wir einen Tunnel. Er ist kurz, aber schlangenförmig gebogen. Eine Lampe ist nicht notwendig. Nur den Kopf müsst ihr ein wenig einziehen. Ihr passiert mehrfach kleine Wasserfälle, die die Felsen hinabrinnen.
Das Highlight ist jedoch ein größerer Wasserfall. Mitten auf den Weg ergießt sich das Wasser. Die Levada ist durch Betonplatten bedeckt. Diese nutzt ihr, um hinter dem herabkommenden Nass hindurch zu huschen. Im Mai ging es gerade so ohne Regenjacke, wenn ihr es nicht schlimm findet, ein bisschen feucht zu werden.
Nach rund fünf Kilometern erreicht ihr den tiefsten Punkt des Tals. Das Tal ist eng geworden und die aufragenden Felsen hoch. Es ist zwar noch früh, aber uns gefällt es hier so gut, dass wir unsere Mittagspause vorziehen. Auf einer Mauer sitzend lassen wir die Füße über dem Ribeiro Bonito baumeln. Einige schillernde Forellen stehen im Wasser. Wir lassen wenige Brotkrumen fallen, die sie sofort gierig einsammeln. Auch bunte Madeira-Buchfinken belagern uns und warten ab, ob wir nicht etwas Brot verlieren.
Waren wir auf dem Hinweg noch fast allein unterwegs, so trudeln während unserer Pause immer mehr Wanderer ein. Auf dem Rückweg kommen uns zahlreiche Wanderpaare und -gruppen entgegen. Ähnlich wie bei der gestrigen Caldeirao-Verde-Wanderung müssen wir einander immer wieder ausweichen. Im Vergleich zum Caldeirao Verde ist hier jedoch fast immer Platz.
Nach der Wanderung besuchen wir die nur wenige Autominuten entfernt liegende Wassermühle. Diese wird von einem älteren Mann auf Spendenbasis betrieben. Zwei durch Wasserkraft angetriebene Mahlsteine drehen sich und zermahlen Mais- und Weizenkörner zu Mehl. Im Nebenraum können neben Keksen auch riesige Zitronen und Avocados erworben werden.
Die Wanderung entlang der Königslevada ist ein schöner Spaziergang. Die Strecke ist nicht anspruchsvoll, bietet aber auch nur wenig Highlights an. Den anschließenden Besuch der Mühle können wir empfehlen. Eine Anreise nur für die Mühle würde sich jedoch nicht lohnen.
Habt ihr nach der Levada do Rei und dem Mühlenbesuch noch Lust auf eine weitere Kurzwanderung mit einer Extraportion Nervenkitzel, so guckt euch mal den Küstenpfad von São Jorge an.
Maximale Höhe: 680 m
Minimale Höhe: 523 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf Madeira. Hier findest du weitere Wanderberichte aus Portugal und insbesondere Wanderberichte von Madeira.