Start und Ziel: Forsthaus Fanal
Länge: 10,7 km | HM: 370 m | Gehzeit: 3,5 Std. | Gesamtzeit: 4,5 Std.
Bewertung: ★★★★★
Die Levada dos Cedros ist eine der ältesten Wasserkanäle von Madeira. Moosbewachsen schlängelt sich der Wasserlauf dicht an die Felswand geschmiegt durch grünen Lorbeerwald. Warme Sonnenstrahlen bannen sich ihren Weg durch die Blätter und wärmen unsere Haut.
Start dieser besonderen Wanderung ist am Forsthaus Fanal. Hier räumt gerade eine Gruppe ihre Zelte zusammen. Wir steigen auf einen Bergrücken und fühlen uns an die Alpen erinnert. Wie auf einer Almwiese weiden junge Kühe auf der Wiese. Eine liegt im Gras. Eine andere schwenkt den Kopf mit ihren Hörnern um Fliegen zu vertreiben.
Wir genießen neben Blicken ins Tal, auf die Hochebene von Paul do Serra und zum Meer die unglaubliche Ruhe. In der Ferne sehen wir einen Teich und es ist so still, dass wir über hunderte Meter das Quaken der Frösche hören können. Doch erst einmal treten wir in ein kleines Waldstückchen ein. Die Lorbeerbäume müssen unglaublich alt sein, denn ihre Stämme sind dicker als alle, die wir bislang gesehen haben.
Schließlich erreichen wir die kleine Wasserfläche. Das Quaken ist lauter geworden. Die Frösche sind gut getarnt. Die meisten sehen wir erst, wenn sie in einem großen Bogen ins Wasser springen. Wir passieren eine Heidefläche und erreichen die Straße. Der Rother-Wanderführer folgt nun der Straße für einige Kilometer abwärts bis zur Levada dos Cedros.
Wir queren die Straße und treten in zauberhaften Wald ein. Hier verlaufen zahlreiche Mountainbike-Trails. Das Wandern ist daher nicht erlaubt. Entscheidet ihr euch für unsere Variante geht ihr auf eigene Gefahr – Radfahrer haben Vorfahrt! Seid bitte wachsam und vorsichtig! Dann ist es hier jedoch bei weitem schöner. Ein traumhafter Weg leitet uns durch märchenhaften Wald. Die Lorbeerbäume sind mit Moosen und zart grünen Flechten bewachsen. Der erdige Boden ist von Wurzeln und Steinen durchzogen. Tobi bekommt Lust hier selber zu radeln.
Nach rund vier Kilometern Wanderstrecke erreichen wir die Levada dos Cedros. Im schmalen Kanal fließt uns das Wasser rauschend entgegen. Die Levada schlängelt sich entlang der Felswand. Rechts der Levada verläuft unser Pfad. Stellenweise ist es matschig, dann balancieren wir einige Schritte auf dem Levadarand. Ob dies an vergangenen Regenfällen liegt? Oder verliert die Levada ein wenig Wasser? Die Ursache werden wir nicht ergründen können.
Generell verläuft dieser alte Wasserkanal im Wald und ist gut vor der Sonne geschützt. Es gibt ausgesetzte Stellen, diese sind mit einem Geländer gesichert. Die meiste Zeit liegt neben uns jedoch ein nicht so steiler, bewaldeter Abhang. Wir erreichen neben moosbewachsenen Felsen einen steinernen Tisch. Hier lassen wir uns die mitgebrachten Brote schmecken.
Wir passieren einzelne Wasserfälle. Diese erfreuen unseren Sohn genauso sehr, wie die Farne, die wir ihm regelmäßig reichen. Um uns herum ist es überall saftig grün. Moose und Farne bestimmen das Bild. Über eine Brücke wird ein Taleinschnitt gequert. Die Levada schmiegt sich hier wie in einer Schleife an den Fels.
Eine Weile später treffen wir auf drei Bauarbeiter, die den Weg instand halten. Sie befestigen die Abbruchkante zum Hang hin mit Steinen. Diese bringen sie mit einer Schubkarre aus einiger Entfernung herbei, wo sie die Steine wohl aus der Felswand gehauen haben. Im weiteren Verlauf der Strecke entdecken wir frisch gesetzte Geländerpfosten. Die grüne Farbe riecht noch frisch.
Wenige Treppenstufen führen uns zu einem Aussichtspunkt hinauf. Wir haben jedoch bereits schönere Ausblicke gehabt. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Quelle der Levada. Am Fuße des Wasserfalls tummeln sich viele Wanderer und erkunden die Gegend. Tobi schaut sich etwas abseits eine alte Levada an. Diese ist noch nicht aus Beton gegossen, sondern der Rand ist aus einzelnen Steinen zusammengesetzt.
Wir schließen die Rundtour und steigen rund 200 Höhenmeter über hunderte mit Rundhölzern befestigte Stufen durch Lorbeerwald zurück zum Parkplatz auf.
Die Wanderung an der Levada dos Cedros lohnt sich. In rund vier Stunden könnt ihr die zauberhafte Natur des Lorbeerwalds und entlang der märchenhaften Levada ausgiebig genießen. Die meisten Wanderer unternehmen diese Tour in Gegenrichtung. Wir haben den sanften Abstieg durch den Wald und später den knackigen Anstieg über die Treppen jedoch als genau richtig empfunden.
Maximale Höhe: 1174 m
Minimale Höhe: 843 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf Madeira. Hier findest du weitere Wanderberichte aus Portugal und insbesondere Wanderberichte von Madeira.