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Tourenplanung

Die nächste Wanderung oder Radtour soll anstehen. Aber wo soll es hingehen? Wie plane ich die Strecke am besten und vergesse dabei nichts?

An dieser Stelle möchten wir euch unsere Tipps und Handwerkzeuge für die Planung einer perfekten Reise an die Hand geben!

Google MyMaps

Google bietet über den Dienst Drive die Weltkarte „Google MyMaps“ an. Der Dienst ermöglicht es individuell nutz- und anpassbare Landkarten zu erstellen.

Immer wenn wir in Zeitschriften, Blogbeiträgen oder durch andere Empfehlungen von tollen Reisezielen erfahren, nehmen wir diese in unsere persönliche Weltkarte auf. Auf diese Weise ist in den letzten Jahren ein großes Repertoire an Urlaubszielen, kurzen und langen Wandertouren, Radtouren oder interessanten Sehenswürdigkeiten entstanden. Jeder Eintrag kann mit einer Farbe und einem Symbol sowie Text und Bildern versehen werden. So können zum Beispiel Oberkategorien, Prioritäten oder bereits unternommene Reisen kenntlich gemacht und grobe Planungsideen festgehalten werden.

Bei der Strukturierung der eigenen Tourenkarte gibt es mit Sicherheit unendlich viele Möglichkeiten. Wir haben unsere Karte in Reiseziele für längere (Rund)reisen ab zwei Wochen, Wanderregionen, Tageswanderungen, Mehrtageswanderungen, Radtouren und einzelne Sehenswürdigkeiten aufgeteilt. Zum Teil überschneidet sich die Kategorien, aber das ist überhaupt nicht schlimm. So findet sich immer das passende Ziel, egal ob eine ausgiebige Reise möglich ist oder die Zeit doch nur für einen Kurztrip ausreicht.

Beispiel-Eintrag in unserer persönlichen Google MyMaps-Karte zur Reiseplanung
Unsere persönliche Reiseweltkarte in Google MyMaps

Zertifikate für Wandersiegel

Deutsches Wandersiegel
Deutsches Wandersiegel

Bei der Recherche nach möglichen Wanderungen stößt man immer wieder auf verschiedene Auszeichnungen. Gefühlt jeder Wanderweg ist prämiert. In diesem Artikel haben wir dargelegt, welche Siegel für Wanderwege existieren und was diese im Einzelnen bedeuten.

Die Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ vom Deutschen Wanderverband und „Premium Wanderweg“ vom Deutschen Wanderinstitut sind hierbei die wichtigsten Auszeichnungen. Der Praxis-Check zeigt jedoch, dass wir uns nicht blind auf diese Siegel verlassen können. Kein Zertifikat legt Kriterien an die Wege an, die uns von Schmale-Pfade uneingeschränkt zusagen. Deshalb können diese Siegel für uns nur Anhaltspunkte bei der Planung unserer Strecken sein.



OpenStreetMap Karten

Egal ob Tagesausflug oder Mehrtageswanderung: Häufig passen wir die Streckenführung offizieller Wanderwege oder von im Internet gefundenen Strecken auf unsere Bedürfnisse an.

Logo der App OSMAnd
Logo der App OSMAnd

Hierbei verwenden wir wahlweise die Funktion „Karte erstellen“ auf alltrails.de oder die Option „Strecke erstellen“ von Garmin Connect. Beide Anbieter basieren unter anderem auf den kostenfreien OpenStreetMap Karten. Teilweise orientieren wir uns bei einfachen Strecken oder sehr spontanen Touren auch einfach ohne vorher erstellte gpx-Datei anhand der OpenStreetMap-Karten auf unserem Smartphone.

Zur Navigation mit dem Smartphone, egal ob mit oder ohne gpx-Datei, ist die App „OSMAnd“ sehr empfehlenswert. Im Google Playstore kostet die Vollversion einige Euro, die gut investiert sind. In der kostenfreien Verison sind nur zehn Kartendownloads möglich. Alternativ steht die die App über den Opensource-Appstore „F-Droid“ als kostenlose Vollversion zu Verfügung. Die Karten sind sehr detailliert und bei Bedarf offline nutzbar. Also perfekt für Wanderungen in abgelegenen Regionen.

Open Street Map Karten sind durch die Mitarbeit unzähliger Freiwilliger sehr viel detaillierter bezüglich kleiner Wege als die Karten anderer Anbieter, sodass diese Karten auf Wandertouren immer unsere erste Wahl sind. Apps wie Komoot, Outdoor Active & Co. basieren übrigens auch meist auf der Open Street Map.

Wanderführer und Internetquellen

Bei der Planung konkreter Wanderungen kommen bei uns verschiedenste Quellen zum Einsatz. Einerseits mag ich es in gedruckten Wanderführern zu stöbern, andererseits sind online häufig noch mehr Touren zu finden, die darüber hinaus die aktuelleren Hinweise aufweisen.

Online nutzen wir die Anbieter Alltrails, Bergfex, Komoot, Outdooractive und Wikiloc. Die Planung führen wir vollständig im Browser am Computer durch und navigieren später mit OSMAnd. Die zugehörigen Apps der verschiedenen Homepages nutzen wir dafür nicht und vertrauen auf OSMAnd.

Auf allen genannten Internetseiten sind unzählige Wander- und Radtouren veröffentlicht. Im folgenden möchten wir kurz die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter darstellen:

Viele Onlinedienste arbeiten mit örtlichen Tourismusverbänden zusammen und bieten so neben von Nutzern hochgeladenen Tourenvorschlägen auch offizielle Wanderwege an. Lediglich Wikiloc nutzt ausschließlich von Nutzern hochgeladene Daten. Die Datenbanken von Komoot, Outdooractive und Alltrails erscheinen uns am umfangreichsten. Wikiloc ziehen wir nur zu Rate, wenn wir anderweitig nicht fündig geworden sind. Auch wenn auf den anderen Plattformen ebenso Nutzer ihre eigenen Touren hochladen, so erscheint uns die Qualität der Tourenvorschläge auf Wikiloc deutlich geringer. Die hier hochgeladenen Daten sind leider oftmals unrealistisch, da sie zum Beispiel über Privatgrund führen oder selbst für uns aberwitzig lang sind.

Bei allen Anbietern bis auf Komoot ist es auch ohne kostenpflichtigen Premium-Zugang möglich, die gpx-Dateien der Touren herunterzuladen. Leider ist dies auch bei Outdooractive nicht uneingeschränkt möglich. Hier gibt es Premium-Touren, welche ebenfalls nicht kostenfrei zugänglich sind. Dies ist aus unserer Sicht ein großer Nachteil. Gleichzeitig bietet Komoot als einziger Anbieter ausführliche Infos zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Dies kann sehr informativ und ein guter Anhaltspunkt sein.

Gedruckte Wanderführer erscheinen in verschiedensten Verlagen. Wir nutzen sehr gerne die Rother Wanderführer. Weiterhin ziehen wir oft Bruckmann Wanderführer oder Kompass Wanderführer zu Rate. Selbstverständlich sind dies nicht die einzigen Quellen und es gibt unzählige weitere Herausgeber! Solltet ihr zu Hause keine Wanderführer-Bibliothek anlegen wollen, empfiehlt es sich in der örtlichen Stadtbücherei oder auch im ortsansässigen Alpenverein nachzusehen, ob Literatur zu der von euch geplanten Region verfügbar ist.

Wanderführer-Sammlung
Wanderführer

Bei den aktuellen Ausgaben fast aller Herausgeber (z.B. Rother) sind nach Kauf gpx-Dateien zum Download verfügbar. Manche Herausgeber stellen die gpx-Dateien ihrer Wanderführer auch ohne Kauf des Buches kostenfrei für Jedermann zur Verfügung:

Diese Dateien bilden ohne das zugehörige Buch natürlich nur die reine Streckenführung ab – ohne Angaben zu Gehzeiten oder nähere Beschreibungen. Insofern würde ich sie immer nur dann heran ziehen, wenn ich auf andere Weise keine guten Wander-Ideen sammeln konnte.

Im Alltag sieht die Planung bei uns folgendermaßen aus: Wir sichten die gedruckten Quellen und recherchieren online hauptsächlich auf Outdooractive, Komoot und Alltrails sowie auf der Internetseite des örtlichen Touristenverbands nach interessanten Wanderungen. Sollten wir bereits fündig geworden sein, laden wir diese so weit möglich herunter. Andernfalls versuchen wir die identischen Wanderungen auf den anderen Homepages zu finden. Offizielle Premium-Wanderungen und in den gedruckten Wanderführern beschriebene Touren sind häufig auf einer oder mehrerer der Plattformen durch Nutzer als durchgeführte Wanderung hochgeladen und frei zugänglich. Falls die perfekte Wanderung nicht vorhanden ist, erstellen wir mittels Alltrails eine eigene Route und laden diese herunter.

Übernachtung

Mehrtagestouren erfordern Übernachtungsgelegenheiten.

Zumeist wandern wir ohne Campingausrüstung. Haben wir diese dabei, dann recherchieren wir nach Zeltplätzen oder der Erlaubnis des Wildcampens. Zum Beispiel in Schweden gilt das Jedermannsrecht, das es jedem erlaubt überall zu zelten solange niemand gestört und nichts zerstört wird. In Deutschland ist dies nicht erlaubt.

Übernachtungen in festen Unterkünften müssen ein wenig geplant werden. Hierbei ist es wichtig die Streckenlängen der Tagesetappen im Blick zu behalten. Leider ist es häufig gar nicht so einfach eine (bezahlbare) Unterkunft entlang des Weges zu finden. Wir nutzen hierfür verschiedene Plattformen:

  • Booking.com ist eine Plattform, die sowohl Hotels als auch Ferienwohnungen und Pensionen vermittelt.
  • AirBNB bietet privaten Vermietern die Möglichkeit Ferienwohnungen oder einzelne Zimmer in ihrem privaten Haus zu vermieten.
  • Warmshowers ist eine Community, in der sich Radreisende gegenseitig kostenfrei beherbergen.
  • Eine Suche nach „Pension“ und dem gesuchten Ort führt häufig zu Zimmer- und Ferienwohnungsvermietungen, die nicht über die oben genannten Plattformen vermieten. Teilweise betreiben sie eigene Homepages, über die Bilder, Preise und Verfügbarkeiten ersichtlich sind. Manchmal hat Google lediglich eine Telefonnummer hinterlegt. Gerade diese Unterkünfte sind meist weniger ausgebucht, da sie vom Heimatort aus schwieriger zu finden sind.

Wir hoffen, dass unsere Erfahrungen und Tipps euch ein wenig bei der Tourenplanung der nächsten Erlebnisse unterstützen!

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