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Lieserpfad

Der 74 Kilometer lange Lieserpfad folgt dem Lauf des Flusses Lieser von der Quelle in Boxberg bis hin zur Moselmündung in Lieser. Die Vulkaneifel wartet mit sehenswerter Natur auf: Schmale Pfade führen durch idyllische, saftig grüne Täler, durch welche sich die anschwellende Lieser schlängelt. Natürlich kann die Strecke nicht auf allen Kilometern so einmalig schön sein und auch Forstwege und wenige Straße sind Bestandteil der Streckenführung.

Wie immer empfehlen wir zur Sicherheit das Mitführen der gpx-Datei. Aufgrund der gut markierten Streckenführung ist dies jedoch die meiste Zeit eigentlich überflüssig.

Im Folgenden geben wir alle Informationen zur Organisation eurer Wanderung auf dem Lieserpfad: Informationen zu den einzelnen Etappen, den Zielorten und dortigen Hotels.

Kurzübersicht Organisation einer Lieserpfad-Wanderung

Hier geben wir euch eine kurze Übersicht, wie eine Wanderung auf dem Lieserpfad organisiert werden kann.

Unsere Etappen

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Von uns genutzte Hotels:

Gepäcktransport:

Es ist möglich über die örtlichen Tourist-Informationen einen Gepäcktransfer zu buchen. Wendet euch hierfür einfach an folgende Tourist-Informationen:

Das Gepäck gebt ihr dann morgens an der Hotelrezeption ab und nehmt es am Nachmittag an der nächsten wieder in Empfang. Wir haben das erste Mal einen solchen Service in Anspruch genommen und haben diese Art der Streckenwanderung als sehr angenehm empfunden.

Transport

Die Lieserquelle lässt sich nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Eine Option ist die Buslinie VRT 520 von Daun nach Boxberg und von dort den Rest zu Fuß zur Lieserquelle. Wir empfehlen das Auto in Daun stehen zu lassen und von dort aus mit dem Taxi zum Startpunkt zu gelangen. Wir haben das Taxiunternehmen „Jäger“ genutzt.

Nach eurer Ankunft am Ziel kann bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Daun zurückgekehrt werden. Von Bernkastel-Kues fährt ein durchgehender Bus. Von dem offiziellen Streckenende in Lieser müsste man einmal umsteigen. Wir nutzen den stündlich fahrenden RadBus Maare-Mosel der Linie 555. Dieser erreicht als Express-Bus das Ziel ein wenig schneller als der Linienbus 300. Einen Fahrplan und Preise findet ihr unter dem Link.

Etappe 1: Boxberg – Daun

Wir übernachten bereits am Vorabend in Daun und lassen uns am Morgen per Taxi zur Lieserquelle mitten im Nirgendwo fahren. Für den Transport können wir das Taxiunternehmen „Jäger“ empfehlen. Der freundliche Fahrer kennt die Lieserquelle nicht, ist jedoch sehr bemüht und bringt uns freundlich und schnell zum Wanderstart.

Die erste Etappe des Lieserpfads ist mit 17 km ein leichtes Warm-up für die nächsten Tage. Der Weg bietet keine besonders hervorzuhebenden Highlights. Dennoch ist er naturnah angelegt und sehr gepflegt. Ohne nennenswerte Höhenmeter sind überwiegend grasige Wiesenwege, Feldwege und Asphalt zu begehen, kleinere Abschnitte verlaufen auf Forstwegen durch Wald. Insgesamt ist die Lieser auf dieser Etappe häufig recht weit entfernt und nicht zu sehen. Dennoch empfinden wir die Etappe als sehr nett und als gelungenen Einstieg.

Zum detaillierten Bericht der ersten Etappe des Lieserpfad geht es hier.

Daun

Über einen steilen Aufstieg zum Ende der Etappe landen wir wieder in Daun. Die Kleinstadt Daun liegt mitten in der Vulkaneifel, die für ihre Maare bekannt ist.

Neben einer kleinen Innenstadt, mit verschiedenen Geschäften und vielen Apotheken, gibt es eine Burg. Von dieser stehen jedoch nur noch eine Mauer und ein Basteitürmchen mit Schießscharten. Der grasbewachsene Burghof kann begangen werden und bietet Ausblick auf die Täler von Daun, die hauptsächlich mit Wohngebieten und Industrie belegt sind.

In Zusammenhang mit Daun wird häufig das dort eingerichtete Vulkanmuseum erwähnt. Dieses ist in den Sommermonaten täglich außer montags von 11 – 16:30 Uhr geöffnet und kostet nur wenige Euro Eintritt. Es werden vulkanische Aktivitäten in der Eifel und weltweit anhand verschiedener Materialien veranschaulicht. Ob die Ausstellung sehenswert ist, können wir nicht beurteilen, da wir nicht im Museum gewesen sind. Teilt uns gerne mit, ob wir bei einem erneuten Besuch von Daun dort vorbeischauen sollten!

Wir übernachten im „Hotel Stadt Daun“, das in einem typischen Betonbau aus den 60/70er Jahren liegt. Die Zimmer sind jedoch sehr sauber und in einem guten Zustand. Das Badezimmer ist zwar winzig, aber offensichtlich in den letzten Jahren renoviert worden. Das Frühstücksbuffet ist das beste von all unseren Eifel-Übernachtungen. Zahlreiche Sorten Käse und Wurst sowie verschiedene Backwaren, Rohkost, Eier und unterschiedliche Cerealien mit Obstsalat, Joghurt und Quark verwöhnen uns am Morgen vor der ersten und zweiten Etappe.

Abends könnt ihr im hoteleigenen Restaurant Maar Y Sol gut essen. Zahlreiche Cocktails stehen neben Burgern, Enchiladas, Schnitzeln und vielen weiteren Leckereien auf der Karte. Das Hotel- und Restaurant-Personal ist herzlich und zuvorkommend. Anderen Restaurant-Gästen sind Gerichte veganisiert worden und auch wir fühlen uns direkt wohl. Unserem Sohn wird ohne eine Frage unsererseits Essen angeboten, das gar nicht auf der Karte steht. Die Burger und noch mehr die Enchiladas sowie das Chilli con Carne können wir sehr empfehlen.

Das kostenfreie Parken gestaltet sich etwas schwierig in Daun. Auf der Suche nach einer solchen Parkmöglichkeit ist uns in zentraler Lage nur die Straße „Auf dem Weiher“ aufgefallen. Diese Option haben wir dann aber gar nicht genutzt. Das Hotelpersonal hat uns auf Nachfrage nämlich sogar erlaubt unser Auto für die gesamte Zeit unserer Lieserpfad-Wanderung auf dem hoteleigenen Parkplatz abzustellen.

Etappe 2: Daun – Manderscheid

Die zweite Etappe des Lieserpfads stellt auf jeden Fall eine deutliche Steigerung zur ersten Etappe dar. Die Streckenabschnitte auf schmalen Pfaden gefallen uns außerordentlich gut. Ein wenig wird die Wanderfreude für uns durch den recht hohen Anteil an Forstwegen getrübt. – Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn die Aussicht auf die Umgebung und das Liesertal ist auch auf diesen wunderschön und eindrucksvoll!

Zum detaillierten Bericht der zweiten Etappe des Lieserpfad geht es hier.

Manderscheid

Manderscheid ist eine kleine Stadt und insbesondere für seine beiden mittelalterlichen Burgen bekannt.

Die Ober- und die Niederburg liegen auf Bergspornen verschiedener Höhe und sind von den engen Gassen der Stadt aus meist gut zu sehen. Insbesondere vom Friedhof aus lässt sich die Oberburg gut betrachten und direkt von der Hauptstraße aus die Niederburg. Die Oberburg ist frei zugänglich. Hier kann der fünfstöckige Burgfried bestiegen werden. Die Niederburg kostet Eintritt und ist in den Sommermonaten täglich von 12 bis 15 Uhr geöffnet.

Rund um die beiden mittelalterlichen Burgen sind drei Klettersteige installiert worden, die „Burgen Klettersteige“. Für diese sind Schwierigkeiten zwischen A und D angegeben. Sobald unser Sohn alt genug ist, freuen wir uns bereits darauf diese auch einmal in Angriff zu nehmen.

Weiterhin liegt in Manderscheid das Maarmuseum, welches vorrangig die Entstehung der Maare darstellt. Ein Highlight ist das „Eckfelder Urpferdchen“, das fast vollständig erhaltene Skelett einer trächtigen Stute von vor 45 Millionen Jahren. Außer montags hat das Museum in den Sommermonaten von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Nach unserem Wandertag beziehen wir unser Quartier im Hotel „Heidsmühle“. Dieses liegt etwas außerhalb von Manderscheid in einem Tal. Der Wanderweg dorthin führt abwärts und ist schön schmal. Das Hotel bietet jedoch auch einen kostenfreien Shuttle zum Ausgangs-/ Endpunkt der Etappe an. Im Hotel Heidsmühle haben wir einen wunderschönen Aufenthalt. Unser Sohn liebt die hoteleigenen Forellenteiche und Ziegen. Ganz besonders spannend sind die zur Fütterung aus dem Wasser heraus springenden Fische. Abends im Restaurant kann dann unter anderem frische Forelle aus eigener Zucht oder Eifeler Döppekooche, eine Art Kartoffelgratin, genossen werden.

Etappe 3: Manderscheid – Wittlich

Die dritte Etappe des Lieserpfads ist eine der schönsten Mittelgebirgswanderungen, die wir bislang begangen sind. Traumhafte Märchenpfade führen entlang mittelalterlicher Burgen und der langsam anschwellenden Lieser und lassen uns den Alltag vergessen.

Zum detaillierten Bericht der dritten Etappe des Lieserpfad geht es hier.

Wittlich

Wittlich ist ist größer als Daun und Manderscheid. Im Jahre 1397 ist Wittlich von Ritter Friedrich von Ehrenburg belagert worden. Der Säubrennersage nach ist, in Ermangelung eines Riegels, eines der Stadttore mit einer Rübe verschlossen worden. Diese wurde des Nachts von einer Sau gefressen. Die Feinde konnten eindringen. Nach dem Abzug der Feinde trieben die Wittlicher sämtliche Säue auf dem Marktplatz zusammen und verbrannten sie bei lebendigem Leibe.

Unser „Hotel Well“ liegt in der Innenstadt am Ufer der Lieser. Von unserem Zimmer blicken wir auf die Lieser und dahinter ins Grüne – den Stadtpark von Wittlich. Hinter dem Hotel liegt eine kleine Innenstadt mit mehreren Restaurants und dem oben erwähnten Marktplatz. Zentral direkt am Marktplatz ist auch die Touristeninformation Wittlich Stadt & Land. Dazu wird in der alten Posthalterei eine Ausstellung gezeigt. Den Asiaten „Asia Bambus Bistro“ können wir empfehlen. Wir haben gebratene Nudeln und Reis mit Hühnchen getestet und beides für schmackhaft befunden. Obwohl die Innenstadt wie eine Fußgängerzone wirkt, fahren hier Autos.

Nach der langen, dritten Etappe haben wir ansonsten von Wittlich wenig mitbekommen und sind nach dem Abendessen erschöpft ins Bett gefallen.

Nach einem einfachen, leckeren, stärkenden Frühstück verlassen wir das Hotel für die letzte Etappe. Auf dem Vorplatz des Hotels findet dienstags und freitags ein kleiner Wochenmarkt u. a. mit einem Fleischer, einem Bäcker, einem italienischen Stand sowie einem Imker statt. Die lokalen Produkte sehen lecker und interessant aus – unseren Mittagssnack für heute hatten wir jedoch bereits gekauft. Kinder können sich auf dem Wasserspielplatz an den Lieserstufen austoben. Erwachsene das Plätschern der Lieser, auf den Treppen sitzend, genießen.

Etappe 4: Wittlich – Lieser

Die vierte Etappe des Lieserpfads hinterlässt gemischte Gefühle bei uns. Langwierige Passagen auf Asphalt und Feldwegen trüben die sonst wunderschönen Eindrücke der traumhaften Wälder. Doch im letzten Drittel wird die vierte Etappe des Lieserpfads noch richtig wandernswert!

Alles in allem haben uns die vier Tage auf dem Lieserpfad sehr gut gefallen, wobei eindeutig die mittleren Etappen als die stärksten hervorzuheben sind!

Zum detaillierten Bericht der vierten Etappe des Lieserpfad geht es hier.

Bernkastel-Kues

Da direkt im Dörfchen Lieser kein Zimmer mehr zu bekommen war, nehmen wir den Bus nach Bernkastel-Kues und übernachten dort ein letztes Mal.

Bernkastel-Kues versprüht mittelalterlichen Charme. Wir fühlen uns in den engen Gassen der Innenstadt inzwischen von Fachwerk- und Giebelhäuschen wie in einem Freilichtmuseum. Ganz besonders beeindruckt uns ein schmales Giebelhäuschen kaum breiter als die Haustür rechts vom Rathaus.

Von der Mosel aus gehen wir durch die historische Altstadt am Rathaus vorbei bis zu unserem Hotel. Die Fußgängerzone bietet Spielzeug-, Schuh-, Kleidung- und Souvenirshops, aber auch zahlreiche Restaurants und Eiscafes.

Diese Nacht verbringen wir im exotischen Themen-Zimmer „Gullivers Reisen“ im Märchenhotel. Das Zimmer ist riesig, außergewöhnlich und hält die ein oder andere Überraschung für uns bereit. Das umfangreiche Frühstücksbuffet am Morgen bietet neben den üblichen Speisen auch auf Wunsch frisch zubereitete Eierspeisen sowie unzählige Kuchen- und Gebäckvariationen.

Bernkastel-Kues gefällt uns außerordentlich gut, sodass wir mit Sicherheit in den nächsten Jahren an diesen Ort zurückkehren werden!

Am nächsten Morgen geht es zurück nach Daun. Von Bernkastel-Kues fährt ein durchgehender Bus. Von Lieser aus müsste man einmal umsteigen. Der Bus ist gut gefüllt, da viele Radtouristen ebenfalls nach Daun fahren und von dort auf einer Tagestour zurückzuradeln.

Unseren Aufenthalt in der Region haben wir genutzt und zu einer kompletten Wanderwoche erweitert. Diese weiteren Wanderungen können wir euch ebenfalls empfehlen: