Abwandlung des Traumpfads
Start: Ringelsteiner Mühle | Ziel: Ringelsteiner Mühle
Länge: 11,6 km | HM: 390 m | Gehzeit: 3,25 Std. | Gesamtzeit: 4,25 Std.
Bewertung: ★★★★☆
An der fast 900 Jahre alten Burg Eltz herrscht Trubel. Touristen verschiedenster Nationen bestaunen die außergewöhnliche Festung mit ihren acht Wohntürmen sowie zahlreichen Erkern und Verzierungen. Nur wenige Meter weiter liegt der Elzbach in der Idylle eines absolut grünen Tals.
Das Auto kann für nur 3 € am Tag an der Ringelsteiner Mühle geparkt werden. Alle umliegenden Parkplätze entlang der Wanderstrecke kosten dasselbe. Für uns liegt diese Parkmöglichkeit perfekt: Der anstrengende Aufstieg erfolgt gleich zu Beginn und die Burg als Highlight bildet den krönenden Abschluss.
Gleich zu Beginn passieren wir ein Alpaka-Gehege. Unser Sohn bezeichnet die knuffigen Tiere als „Kühe“ – aber woher soll er es auch besser wissen. Schon machen wir uns an den Aufstieg aus dem Elztal von rund 200 Höhenmetern. Ein steiniger, schmaler Pfad führt uns durch den Wald aufwärts. Ein toller Anfang! Oben angelangt lassen wir uns die mitgebrachten Brote schmecken und genießen das Leben.
Tobi hat sich vorab die Wegführung des Mosel-Traumpfads „Eltzer Burgpanorama“ genau angesehen und eine eigene Abwandlung erstellt. Diese führt tendenziell über weniger befestigte Wege, durch Wald und seltener über Feldwege. Nach dem Aufstieg verlassen wir daher den ausgeschilderten Weg und wandern entlang des Waldrands und am Rande von gelb blühenden Rapsfeldern auf grasigem Pfad.
Nachdem wir kurz zurück auf den Traumpfad gelangen, erreichen wir den Mosel Camino, einen Zubringer zum Jakobsweg. Wir lassen einen verlassenen Bauernhof hinter uns und befinden uns nun wieder im Wald. Holzfäller pausieren gerade ihre Arbeit. Die Spuren verraten, dass unser Pfad hinab zur Hauptstraße auch von Mountainbikern genutzt wird.
Der Landstraße zur Burg müssen wir rund 300 m folgen. Eine Autofahrerin hält auf uns zu und weicht gefühlt erst in letzter Sekunde aus. Warum kann sie nicht rechtzeitiger zeigen, dass sie uns wahrgenommen hat? Das wäre so viel angenehmer.
Hinter dem Wanderparkplatz zweigen wir nach links ab. Ein im April teilweise matschiger und manchmal etwas zugewachsener Pfad leitet an den Wierscherner Bach. Dort ist es saftig grün. Der Boden ist von unzähligen Wildkräutern wie Storchenschnabel mit seinen feinen lila Blüten und den zarten weißen Blüten der Vogelmiere bedeckt.
Immer dem Lauf des Wassers folgend stoßen wir auf den Elzbach und dort auch wieder auf den Traumpfad, dessen Weg von rechts oben auf unseren trifft. Bald erreichen wir das Schild „Petersköpfchen“. Keine Ahnung, was hier Besonderes sein soll. – Eine außergewöhnliche Aussicht auf jeden Fall nicht.
Die eindrucksvolle Burg Eltz ist erst kurz vor dem Erreichen zu erblicken. Dies dürfte allerdings auch auf dem Traumpfad „Eltzer Burgpanorama“ nicht anders sein, denn die Burg liegt niedriger als alle umliegenden Berge versteckt in einem Talkessel. Burg Eltz ist nie erobert worden und seit Anbeginn ihrer Zeit im Besitz der Familie Eltz. Der Gedanke gefällt mir.
Gemeinsam mit vielen weiteren Touristen verschiedenster Nationen stehen wir gegenüber der imposanten Festung und lassen den Eindruck auf uns wirken. Selten haben wir eine so gut erhaltene oder restaurierte Anlage gesehen. Das steinerne Märchenschloss besticht durch Türmchen mit weiß-rotem Fachwerk, Erkern und dunklen Dächern der einzelnen Gebäude. Eine Besichtigung inklusive Burgführung lassen wir aus. Diese ist von März bis November täglich für 14 € möglich.
Wir rasten und lassen uns Zeit vor Antritt des Rückwegs. Zurück zur Mühle wird es schnell einsamer. Weiterhin eher steinig und idyllisch, aber nicht mehr auf so schmaler Strecke gelangen wir entlang des Elzbachs zurück.
Die gut erhaltene und märchenhaft wirkende Burg Eltz ist einen Besuch wert! Tobis Abwandlung des Burgpanorama Pfads überzeugt uns mit schmalen Pfaden und idyllischer Landschaft. Teils verlaufen der Moselhöhenweg sowie der Moselsteig parallel zu unserem Weg. Uns gefällt die Region und wir werden bei der Planung der nächsten Wanderurlaube mit Sicherheit auch diese beiden Fernwanderwege näher in Erwägung ziehen.
Gesamtanstieg: 655 m
Gesamtabstieg: -655 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Wir haben im April 2024 den Lieserpfad erwandert. Im Anschluss an diese Fernwanderung haben wir noch weitere Wanderungen in der Region unternommen.
Unseren Aufenthalt in der Region haben wir genutzt und noch weitere Wanderungen unternommen. Diese können wir euch ebenfalls nur empfehlen:
– Pyrmonter Felsensteig (11 km / 340 hm / 4,5 Stunden)
– Eltzer Burgpanorama – Abwandlung des Traumpfads (11,6 km / 390 hm / 4,25 Stunden)
– Bergschluchtenpfad Ehrenburg (7,4 km / 380 hm / 3 Stunden)