– Unsere Wanderreise –
Eine Reise durch den Balkan sollte es ursprünglich werden. Wir hatten das Fremde, Ursprüngliche und uns Unbekannte im Sinn. Ein Gebiet bereisen, dass noch nicht so touristisch überlaufen ist wie viele andere. Im Endeffekt fiel unsere Wahl dann auf Kroatien und wir entschieden uns gegen das Bereisen weiterer Balkan-Länder, damit wir von Kroatien möglichst viele Erfahrungen heimbringen können. Kroatien ist zwar ein bekanntes Reiseziel, doch wir hoffen den ein oder anderen weniger bekannten und überlaufenen Ort gefunden zu haben.
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Unsere Reiseroute:
- Tag 1: Anreise mit Übernachtung in Nürnberg
- Tag 2: Schladming in Österreich
- Tag 3: Istrien, Höhle „Jama Baredine“
- Tag 4: Istrien, Wanderung „Staza Sedam Slapova“
- Tag 5: Tramuntana-Wanderung ab Beli
- Tag 6: Delfin-Wanderung Losinj
- Tag 7: Weiterfahrt über Krk zur Küstenstraße, mit Bärenzentrum Kuterevo
- Tag 8: Bucht Zavratnica
- Tag 9: Wanderung im Velebit-Gebirge
- Tag 10: Nationalpark Paklenica
- Tag 11: Sonnenuntergang in Zadar
- Tag 12: Krka Nationalpark mit Wasserfallwanderung
- Tag 13: Bootsausflug in der Bucht Vodice
- Tag 14: Falknerei und Stadt Trogir
- Tag 15: Split, Burgwanderung in Omis, Roter und Blauer See
- Tag 16: Festung Nutjak, Cetina Quelle, der Norden des Krka Nationalpark
- Tag 17: Wanderung durch den Krupa Canyon
- Tag 18: Plitvicer Seen
- Tag 19: Kajak-Fahrt auf dem Fluss Mreznica und Stadt Rastoke
- Tag 20: Klammwanderung in der Kamacnik-Schlucht und Erkunden des Golubinjak Forest Park
- Tag 21: Klamm Vrazji prolaz („Teufelsdurchgang“) und Quelle Zeleni vir
Anreise
Die Anfahrt nach Kroatien splitten wir in mehrere Tage auf. Am Freitag nach Feierabend brechen wir auf und fahren die ersten 500 km bis nach Nürnberg. Dort ist ein abendlicher Stadtrundgang und das Hinaufsteigen zur Kaiserburg eine gute Option, um die Stadt ein wenig kennenzulernen. Eine günstige (38,41 € inkl Frühstück) und sehr gute Übernachtungsmöglichkeit fanden wir über AirBNB.
Der nächste Stop liegt nach 400 km in Schladming in Österreich. Nach einer erfreulich kurzen Fahrt lockern wir die Beine mit einer Wanderung von der Bergstation des Preunegg Jet zum Spiegelsee. Die eher kurze Rundwanderung ist absolut empfehlenswert, sowohl der Spiegelsee als auch die anschließende Gratwanderung bieten tolle Ausblicke. In unserer schönen und gut gelegenen Pension Bergsicht waren wir seltsamerweise die einzigen Gäste. Besonders morgens beim Frühstück fühlte sich dies etwas befremdlich an.
Istrien
Weitere 400 km später und eine kurze Fahrt durch Slowenien erreichen wir Kroatien. Auf dem Weg waren wir insbesondere über die Maut verwundert: Vignetten für Österreich und Slowenien werden benötigt und trotzdem muss für den Tauern- und Karawankentunnel noch einmal extra bezahlt werden, sodass uns allein die Durchquerung Österreichs 30€ pro Weg gekostet hat.
Unser erstes Ziel in Kroatien ist die Region Istrien. Es regnet heftigst und auf den Straßen verlaufen ganze Flüsse. Kurzfristig streichen wir die eigentlich geplante Wanderung und ändern den Plan: Wir besuchen die Höhle „Jama Beredine“, eine bekannte Tropfsteinhöhle in der Nähe der Küste. Der Besuch ist nur als Teil einer Führung möglich, die in verschiedenen Sprachen – und häufig auch auf Deutsch – stattfindet und 10 € kostet. Hat man bereits viele Tropfsteinhöhlen gesehen, ist die Höhle nichts Besonderes. Dennoch ist die Führung gut gemacht und lehrreich. Die beiden Grottenolme, die beworben werden, befinden sich leider in einem kleinen Becken, damit sie sich nicht vor den Besuchern verstecken können. Aufgrund des Regens haben wir uns gegen das Zelten und für eine Unterkunft in Motovun entschieden. Das Zimmer inkl. Frühstück hat nur 32 € gekostet. Das Haus bietet eine voll ausgestattete Küche im Erdgeschoss, die das unkomplizierte Kochen ermöglicht.
Am Montag holen wir die eigentlich für den ersten Tag geplante Wanderung nach und fahren nach Buzet, von wo die „Staza sedam slapova“ (7 Wasserfall Wanderung) beginnt. Eine sehr schöne Wanderung, die wir gerne weiterempfehlen und über die ihr in unserem separaten Bericht mehr lesen könnt. Im Anschluss fahren wir zur Vela Draga. Vom Parkplatz aus ist es nur rund ein Kilometer bis die Schlucht erscheint. Dieser kann ein wenig gefolgt werden, am Wegesrand stehen immer wieder Infotafeln. Vela Draga ist eine breite Schlucht und sehr eindrucksvoll. Man kann auch in die Schlucht hinunter wandern, doch das haben wir uns im leider schon wieder strömenden Regen gespart.
Wegen des anhaltenden Regens entschieden wir uns erneut gegen das Zelten und für eine feste Unterkunft. Unsere Wahl fiel auf das Apartment „Rukavac“, welches sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses befindet und mehr als genug Platz für zwei Personen bietet. Ein riesiges Bad, voll ausgestattete Küche, sowie Wohn- und Schlafbereich für nur 27 € bietet ein erstklassiges Preis-Leistungsverhältnis. Wir können das Apartment absolut weiterempfehlen.
Insel Cres
Den Dienstag beginnen wir mit einem Spaziergang am Lungomare, einer Küstenpromenade zwischen Volosko und Lovran. Die Promenade ist gut ausgebaut und führt zu meist direkt am Meer entlang. Von dieser ist ein guter Blick auf das Meer, den Strand und die prächtigen Häuser direkt am Ufer möglich. Dann besteigen wir die Fähre von Brestova zur Insel Cres. Auf Cres hofften wir Gänsegeier zu sehen, weshalb wir unseren Besuch der Insel mit einer Wanderung im Dort Beli – wunderschön gelegen im Tramuntana Gebirge – starten. Nachmittags schlagen wir unser Zelt auf dem erstklassigen Campingplatz „Preko Mosta“ in Osor auf. Wir können das Meer sehen und im Zelt die Wellen hören! Mit nur 16 € für die erste und 14 € für die zweite Nacht ist der Platz zudem unschlagbar preiswert.
Eine super schöne, aber auch lange Küstenwanderung folgt am Mittwoch. Wir fahren mit dem Auto zum Städtchen Veli Losinj, wandern über den Höhenrücken auf die andere Seite der Insel und umrunden die Insel dann um die Südspitze. Eine Beschreibung der genauen Tour ist in diesem Artikel zu lesen. Abends übernachten wir erneut auf dem Campingplatz „Preko Mosta“.
Entlang der Küstenstraße
Den nächsten Morgen lassen wir gemütlich beginnen und machen uns nun auf den Weg zur nächsten Fähre. Es soll von der Insel Cres auf die Insel Krk gehen. Von Krk wechseln wir über die Brücke zurück aufs Festland und fahren weiter nach Kuterevo. Dort befindet sich ein Bärenzentrum. Es handelt sich um eine Station, in der verwaiste Bären ihr restliches Leben verbringen können. Vor Ort werden wir sofort von einem jungen Mann mit einem „Are you interested in bears?“ begrüßt und erfahren einiges über die Station. Eine freiwillige Helferin berichtet, dass eine Auswilderung der Bärenwaisen leider nicht funktioniert, da sich die Bären an den Menschen und das Gefüttert werden gewöhnt haben und dem Menschen zu nahe kommen würden. Die Bären sind nach Altersklassen getrennt in verschiedenen großen und natürlichen Gehegen untergebracht.
Wir kommen abends dort an und die gerade gefütterten Bären sind alle draußen und gut zu sehen. Die ganze Anlage ist etwas alternativ und bunt mit vielen selbst gemalten Schildern gestaltet und gefällt uns sehr gut. Überall laufen weitere Tiere vom Hund, über Schwein bis hin zum Huhn herum. Der Eintritt ist frei, eine Spende für das schöne Projekt selbstverständlich. Abends schlagen wir unser Zelt auf dem Campingplatz „Skver“ bei Zengg auf. Die Lage direkt am Meer ist eigentlich schön, doch genauso nah ist auf der anderen Seite die Hauptstraße mit Lärm und Straßenlaternen. Die Sanitäranlagen sind okay, doch überall auf dem Platz haben Katzen Haufen hinterlassen – für Zelter alles andere als schön. Rund 19 € kostet eine Nacht für 2 Personen mit Zelt auf dem Platz.
Nach einer nicht so erholsamen Nacht entscheiden wir uns für ein kürzeres Tagesprogramm. Wir fahren die Bucht Zavratnica an, die Teil des Velebit-Nationalparks ist, und parken vor einem Aussichtspunkt, der diesen Namen wirklich verdient hat. Die Bucht ist bombastisch schön: glasklares, türkisfarbenes Wasser wie aus dem Bilderbuch! Auf einem steinigen, aber gut begehbaren Pfad wandern wir in Serpentinen zur Bucht hinunter, wo ca. 4 € Eintritt zu bezahlen sind. Hier ist es ebenfalls sehr schön, doch der Blick von oben ist nicht zu toppen. Es ist lohnend, ein wenig an der Küstenpromenade am Rand der Bucht entlang zu spazieren. Schließlich genießen wir das kühle Nass. In der Bucht liegt ein Schiffswrack, welches man schnorchelnd oder auch einfach schwimmend erkunden kann, daneben zeigen sich immer wieder einige bunte Fische.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum Pass „Baske Ostarije“ im Velebit-Gebirge, wo der Campingplatz „Kamp Velebit“ liegt. Hier ist – im Gegensatz zu den meisten anderen Campingplätzen in Kroatien – alles auf Zelter ausgerichtet: Es gibt einen Pavillon und zwei Küchen sowie Kühlschränke und Steckdosen, die jeder nutzen kann. Den Preis von ca. 20 € pro Nacht für zwei Personen empfinden wir als gerechtfertigt. Für Reisende ohne Zelt werden „Glamping-Zelte“ und Hobbithöhlen angeboten – insbesondere letzte sehen toll aus und waren gut gebucht.
Morgens brechen wir zu einer längeren Gratwanderung im Velebit Gebirge auf. Die Kiza, ein bekannter und beliebter Gipfel, ist Teil unserer Strecke. Nach der Tour, die mehr Klettern als Wandern ist, kommen wir nachmittags am Camp an und lassen den Tag ruhig ausklingen.
Nähe Zadar
Frühstück, Zelt zusammenpacken, Auto einräumen – irgendwie dauert es immer länger als gedacht. Das Ziel ist heute der Paklenica Nationalpark, wo wir eine anspruchsvolle Tour durch die Mala Paklenica und zurück durch die Velika Paklenica unternehmen. Wir schaffen es erst um halb eins am Parkeingang unsere Wanderung zu beginnen und sind daher bis zum Einbruch der Dunkelheit unterwegs. Zum Glück liegt der Campingplatz „Anica Kuk“ nur 500 m entfernt. Dieser Platz ist auf Zelte anstelle von Wohnmobilen ausgerichtet und bietet eine große, offene Küche mit Sitzecke. Die Sanitäranlagen sind nur okay, doch der Preis von rund 13 € ist super und erklärt die vielen jungen Kletterer, die hier nächtigen und tagsüber in der Paklenica unterwegs sind.
Den Montag benötigen wir als Pausentag von unseren vergangenen Wanderungen. Wir frühstücken mit traumhafter Aussicht am Zrmanja Canyon. Auf Google Maps heißt der Aussichtspunkt, an dem wir verweilen und gerne weiterempfehlen „Pueblo VinetuPariževačpuebloka Drehort von Winnetou Filmen“. Im Anschluss fahren wir nach Zadar und lassen die Altstadt auf uns wirken – Abends ist gerade die Region um den Hafen herrlich beleuchtet und wirklich sehenswert. Heute Nacht gönnen wir uns eine feste Unterkunft mit Küche für 27 €.
Nahe des Krka Nationalpark
Das nächste Highlight unseres Trips ist der Krka Nationalpark. Der Nationalpark umfasst große Teile des Kraka-Flusses. Der Fluss hat sich tief in die Landschaft gegraben und bildet einen langen Canyon. Die Highlights sind die Wasserfälle, die sich über Karstbarrieren hinabstürzen und über Stege ganz nah beobachtet werden können. Hier verbrachten wir einen wunderschönen Tag mit Spaziergängen am Skradinski Buk sowie am Roski Slap. Des Weiteren haben wir einen grandiosen Aussichtspunkt entdeckt, den wir gerne mit euch teilen. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir im Apartment Sea in Bilice für 29 €/Nacht.
Das perfekte Badewetter Kroatiens kann sehr gut von einem Boot aus genossen werden. Hierfür mieten wir uns am Vorabend in Vodice ein kleines führerscheinfreies Boot. Am Morgen erhalten wir eine kurze Einweisung und schon schippern wir los. Das Gebiet, in dem das Mietboot genutzt werden darf, ist relativ eng gesteckt, aber letztendlich für einen kleinen Tagestrip doch ausreichend, da das Boot nur etwa 10 km/h erreicht.
Wir machen in der großen Bucht von Otok Tijat an einer Boje fest und genießen nach einem ausgiebigen Bad auf dem Deck lesend die Sonne. Später fahren wir um die winzige Insel Otocic Kamenica herum und gelangen nach Prvic. Die uns hier empfohlene Bucht gefällt uns wegen vieler Häuser und anderer Boote nicht. Wir ankern daher etwas später an einer anderen Küste der Insel und lassen es uns gut gehen.
Zum Abschluss des Tages fahren wir zur St. Nikolas Festung von Sibenik: Eine venizanische Burganlage, die vor der Stadt im Wasser liegt und den Hafeneingang von Sibenik schützt. Die dreieckige Festungsanlage, fast vollständig von Wasser umgeben, ist sehr eindrucksvoll. Das Anlegen und Besichtigen ist vom eigenen Boot aus jedoch nicht möglich, sondern organisierten Touren vorbehalten. Dennoch hat uns der Anblick auch von außen gefallen. Entlang der Küste gelangen wir zurück nach Vodice, wo wir unser Boot wieder abgeben. Ein wirklich erholsamer und entspannter Tag und eine gute Abwechslung zu unseren Wanderungen.
In der Nähe von Sibenik liegt die Falknerei „Sokolarski Centrum“, welche auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Zum einen werden hier kranke Vögel aufgepäppelt und wieder freigelassen. Diese sieht man als Besucher jedoch nicht. Den Besuchern zugänglich sind ein Uhu, der von einem Menschen aufgezogen wurde und wegen seiner Prägung nicht mehr ausgewildert werden kann, sowie mehrere in Gefangenschaft geborene Falken. Wir kommen mit Öffnung der Falknerei morgens um 10 Uhr und sind bis zu unserem Abschied mittags die einzigen Gäste. An normalen Tagen soll es voller sein. Wir haben das Glück einen Privatvortrag inklusive Flugschau zu erhalten und dürfen jeder einen Falken auf der Hand halten und mit einem Küken füttern. Ein eindrucksvolles Erlebnis, das wir so beide noch nie gehabt haben!
Der Eintritt ist mit rund 7 € günstig, doch Spenden sind ausdrücklich erwünscht. Unsere heutige Unterkunft ist eine 30 €/Nacht günstige Ferienwohnung in Kastel vor Split, die traumhaft direkt am Meer liegt. Auf dem Weg dorthin schlendern wir durch die schmalen Gassen der mittelalterliche Altstadt von Trogir. Abends nutzen wir die Gelegenheit und streifen auch noch durch die Sträßchen und den Hafen von Split. Beide Städte gefallen uns für einen Spaziergang sehr gut. Wir haben jedoch jeweils nur ein bis zwei Stunden in den Städten verbracht.
Rund um Split
Nach einem entspannten Frühstück mit Blick auf das Meer, fahren wir am Freitag zur Festung Klis. Hier kann kostenfrei am Fuße der gut erhaltenen Burg geparkt werden. Der Eintritt beträgt 8 €. Die Festung hat eine belebte Geschichte, wurde mehrfach angegriffen und wechselte häufiger den Besitzer. Kroaten, Venizianer und Österreicher waren dort schon zu Hause. Heute können wir auf vielen Infotafeln mehr darüber erfahren oder einfach die Gewölbe und den traumhaften Blick auf das Umland und die Küste auf uns wirken lassen.
Im Anschluss machen wir uns auf nach Omis, wo wir eine kurze Wanderung unternehmen, die uns zur Festung Starigrad führt. Die Burganlage ist kleiner und weniger gut erhalten, doch der Eintritt von ca. 3 € lohnt sich bereits für den Ausblick von oben.
Wir sind neugierig, ob wir weitere schöne Ausblicke auf die Cetina erhalten, wenn wir ihr auf der Straße rechtsseitig vom Fluss weiter nach Norden folgen. Anfangs trifft dies zu, später ist die Cetina von Bäumen verdeckt. Schließlich fahren wir bis zum Blauen und Roten See tiefer im Inland. Die Fahrt am Fluss entlang und später durch das kroatische Hinterland gefällt uns gut. Neben Olivenhainen und Weinreben kommen wir an kleinen Straßenständen und steinernen Häusern vorbei und sehen keinen anderen Touristen. Der Blaue See ist leider komplett ausgetrocknet. Der Rote See heißt nicht wegen seiner Wasserfarbe so, sondern da der ihn umgebende Fels rot gefärbt ist. Das Wasser liegt tief in einem Krater, zu dem wir hinuntersehen. An sich ein netter Anblick, doch die weite Anfahrt lohnt nicht wirklich.
Nun müssen wir so langsam die Rückfahrt beginnen. Wir werden uns nun eher im Inland haltend zurück in den Norden Kroatiens fahren. Erster Stopp auf diesem Teil der Reise ist die Festung Nutjak. Bis auf wenige Meter kann mit dem Auto herangefahren werden. Der Besuch kostet keinen Eintritt. Die meisten Burgmauern sind verfallen, doch man kann sich noch vorstellen, wie sich hier eine stattliche Festung direkt am Fluss Cetina erhoben hat. Dazu lohnt der Ausblick auf den Fluss bereits für sich einen Abstecher.
Ganz im Norden der Cetina empfehlen wir einen Besuch ihrer Quelle (Google findet diesen hübschen Ort unter „Izvor Cetina“). Ein glasklarer türkisblauer See liegt zwischen einer kleinen Straße und Felsen. In 2020 sehen die Aussichtsplattform und der Weg hinab zur Quelle ganz neu angelegt aus. Die Cetina Quelle sieht einfach idyllisch aus und ruft Lust auf Schwimmen hervor. Das Wasser ist jedoch eiskalt. – Wir hielten es kaum aus nur die Füße darin zu baden, aber ein paar Kroaten ließen sich nicht abschrecken und zogen wenige Bahnen durch den kleinen See.
Erneut nahe des Krka Nationalpark
Auf dem weiteren Weg entscheiden wir uns für einen Stopp an der Festung Knin (Kninska Tvrdava), die aus dem 9. oder 10. Jahrhundert stammt. Der Eintritt von etwa 4 € ist gut investiert Die Festung ist sehr gut erhalten und wirklich weitläufig, sodass es viel zu entdecken gibt – inklusive schöner Ausblicke auf das Umland. In unserem Urlaub haben wir bereits einige kroatische Festungen besucht und diese ist eindeutig die eindrucksvollste. Riesengroß – über 500m lang – und super erhalten.
Schließlich besichtigen wir noch weitere Wasserfälle des Krka Nationalparks, welche kein Nationalparkticket erfordern. Der Bilusica Buk gefällt uns besonders gut. Ein kurzer Fußweg führt von einem Parkplatz zu einer Aussichtsplattform. Der Blick von dieser ist enttäuschend, da Bäume die Sicht versperren. Kurz vor der Plattform führt eine Treppe nach unten. Diese müsst ihr unbedingt nehmen! Nun ergibt sich freie Sicht auf einen großen Wasserfall und mehrere kleinere, die aus einem Gebäude herausfließen (vermutlich lag hier früher eine Wassermühle). Wir bleiben viel länger als gedacht und genießen einfach das Naturschauspiel vor unseren Augen!
Im Anschluss sehen wir uns den Manojlovacki slapovi an, ein relativ hoher Wasserfall, der in einen klaren blauen See fließt. Der Wasserfall liegt jedoch niedriger als die Aussichtsplattform am Rand des Canyons und ist relativ weit entfernt, sodass die Aussicht nicht optimal, aber dennoch sehr schön ist. Bevor wir zur nächsten Unterkunft kommen, halten wir an der Ausgrabungsstätte Burnum. Hier stehen ein steinerner Bogen und ein (zu) gut restauriertes Amphitheater. Für uns ist dieser Stopp der unspektakulärste. Die Wohnung in Gracac für 34 € erfüllt alle unsere Bedürfnisse inklusive gut ausgestatteter Küche. Der Gastgeber konnte kein Englisch, war aber super hilfsbereit und die Verständigung klappt auch mit Händen und Füßen.
Am Sonntag steht eine Wanderung im Tal der Krupa auf unserem Programm. Wir fahren noch weiter ins Hinterland. Die Krupa liegt lieblich zwischen Berghängen. Der eigentlich ruhige, glasklare Fluss zeigt durch verschiedene Stromschnellen und Wasserfälle immer wieder auch ein rasanteres Bild. Der Überlieferung nach baute ein Mann eine steinerne Brücke, die Kudin Most, um zu seiner Geliebten im Nachbardorf gelangen zu können. Heute liegt diese Brücke traumhaft im Tal und ist ein Highlight der Wanderung.
Unser Rundweg führt auf beiden Seiten des Flusses entlang, quert diesen über eine Furt und die Kundin Most-Brücke und hat sogar einen kleinen Klettersteiganteil. Abends fahren wir nach Smoljanac bei den Plitvicer Seen und übernachten in einem Zimmer der Pension Orhideja. Wir sind die einzigen Gäste, was sich etwas seltsam anfühlt, doch das Zimmer ist sauber, komfortabel und hat sogar einen Balkon. Den Preis von 24 €/Nacht empfinden wir als sehr günstig. Insbesondere in Anbetracht der Nähe zum Nationalpark.
Bei den Plitvicer Seen
Wahrscheinlich jeder, der sich etwas für Kroatien interessiert, hat bereits von den Plitvicer Seen gehört. Diese Attraktion lassen natürlich auch wir nicht aus. Der Nationalpark kann auf verschiedenen Touren erkundet werden, einige sind kurz, andere decken mehr oder minder das gesamte Gebiet ab. Es ist möglich einzelne Strecken mit dem Boot oder dem Bus zurückzulegen. Wir entscheiden uns für eine Abwandlung der längsten Tour. Bauen in diese aber eine schöne Bootsfahrt über die unteren Seen ein.
Die Plitvicer Seen sind traumhaft: Hölzerne Wege führen über und am türkis-blauen Wasser entlang. Im Bereich der vorderen und hinteren Plitvicer Seen befinden sich tolle Wasserfälle und die Ausblicke sind grandios. Dieser Nationalpark verzaubert uns! Durch das Corona-Jahr ist auch nicht besonders viel los. Wir begegnen zwar mehr Touristen als sonst, aber es ist immer noch sehr entspannt. Im Sommer wird dazu geraten sehr früh morgens zu kommen, um die ersten Attraktionen noch ohne Überfüllung erleben zu können.
In der Nähe der Plitvicer Seen liegt der Fluss Mreznica. Das Kayaking auf der Mreznica vom Anbieter Mirjana & Rastoke ist ein Ausflug voller Abenteuer. Uns macht es äußerst viel Spaß im Kajak kleine Wasserfälle hinunter zu gleiten. Ich hätte nie gedacht, dass man 2 Meter hohe Klippen als Anfänger überhaupt „einfach so“ machen kann. Vom Kajak aus lässt sich die wunderschöne Natur Kroatiens auf andere Art erleben. Bei höheren Wasserfällen duften wir hinunterspringen – einmal 7m und einmal 3m – sodass das Kajak gar nicht umgetragen werden musste.
Gefühlt ist der ca. zwei Stunden Trip zwar viel zu schnell vorbei, aber dennoch ein unvergessliches Erlebnis! Wir sind in einer 6er Gruppe gemeinsam mit einer Familie unterwegs. Der Guide – ein Raftingfahrer in der Kroatischen Nationalmannschaft – erzählt uns allerdings, dass die Gruppen im Hochsommer auch bis zu 40 Teilnehmer groß werden und diverse Firmen auf dem Fluss unterwegs sind. Dann wird es ganz schön voll und lange Wartezeiten müssen eingeplant werden. Am Nachmittag erkunden wir ein wenig das Dorf
Rastoke, welches dort liegt, wo die Flüsse Korana und Slunjcica zusammenfließen. Das Mühlendorf liegt mehr oder weniger mitten im Wasser und ist von Wasserfällen umgeben. Wir waren dennoch etwas enttäuscht und hatten mehr erwartet, da die meisten Teile nicht betreten werden können und Touristen letztendlich nur auf zwei Wegen im Ort freien Zugang haben. Eine Besichtigung des Ortskerns und Ausstellungen ist an einem Dienstag nicht möglich, sodass wir ein wenig entlang der beiden Flüsse spazieren gehen. Diese Nacht übernachten wir im Gasthaus Breza. Hier haben wir ein Zimmer im Erdgeschoss eines Wohnhauses. Es ist sauber und erneut sehr günstig (27 €).
Gorski kotar
Zum Ende unserer Reise gelangen wir zurück in den Norden Kroatiens in die Nähe des Nationalparks Risnjak. Wir besuchen die Kamacnik Schlucht, die nahe der Stadt Vrbovsko liegt. Ein rund drei Kilometer langer Weg führt über hölzerne Brücken und kleine Pfade durch die oft schmale Klamm bis zur Quelle des Flüsschens Kamacnik. Diese liegt türkis-blau mitten im Wald. Auf demselben Weg gelangen wir zurück zum Parkplatz. Mit insgesamt sechs Kilometern und wenigen Höhenmetern keine tagesfüllende Wanderung, aber ein sehr schöner Ausflug, den man gut in der Gaststätte am Anfang der Schlucht ausklingen lassen kann.
Im Anschluss erkunden wir den Golubinjak Forest Park. Ein dichter Wald mit vielen senkrechten Felssäulen zwischen denen sich kleine Wege schlängeln. Wir sehen mehrere Kletterer auf unterschiedlichen Kletterrouten in den 20 bis 30 Meter hohen Felswänden. Wir folgen einem Rundweg und besichtigen zwei Höhlen entlang des Weges. Durch eine Höhle führt der Weg sogar hindurch. Uns gefällt es hier trotz des Hintergrundrauschens der Autobahn sehr gut. Ein Lehrpfad informiert über Luchse und viele Picknickbänke laden zum Verweilen ein. Ein Schild weist darauf hin, dass der Park normalerweise ca. 2 € Eintritt kostet. Wir sehen jedoch niemanden, bei dem wir bezahlen können. Abends übernachten wir im Apartment Monte Rosa. Hier haben wir eine gemütlich eingerichtete Ferienwohnung mit kleiner Küchenzeile und zahlen 38 €/Nacht.
Am letzten Tag wandern wir durch die eindrucksvolle Landschaft bei Skrad. Beginnend mit der Quelle Zeleni vir und einem Wasserfall steigert sich die Tour beim Durchschreiten der Teufelsschlucht Vrajzi prolaz bis am Ende des ereignisreichen Tages die Höhle Muzeva hisa erreicht wird. Diese Wanderung ist nicht besonders lang, aber auf jeden Fall eine Empfehlung wert!
Wir hoffen, dass wir euch eine kleine Übersicht über unsere Kroatien Rundreise geben konnten und hoffen, dass ihr in den vielen verlinkten Artikeln alle Informationen findet, die ihr sucht. Sollte etwas fehlen oder ihr Fragen haben, meldet euch gerne bei uns!
[…] Kroatien erkunden – das ist mit einem eigenen Fahrzeug besonders einfach möglich. Ob nun die Küstenstraße entlang oder in den Bergregionen, wer aufregende Landschaften liebt, kommt auf seine Kosten. Abstecher auf Wanderwegen und Fahrradrouten gehören unbedingt dazu, denn ein wenig Aktivität im Urlaub kann nicht schaden. […]
Hallo,
endlich ein Adresse die für unsere Art von Urlaub sehr gute Informationen bereitstellt.
Mal schauen was wir (69 und 65 Jahre alt) in 2023 aus Euren Infos verwirklichen können.
Gruß
Hallo Heinrich,
wir freuen uns sehr, dass euch unsere Seite gefällt und wünschen euch einen schönen Urlaub!
Viele Grüße
Tobias
Danke für eure tollen Stories, wir waren gestern in der Krupa-Schlucht und es war wirklich toll.
Wir würden auch sehr gerne eine kleine Bootstour machen. Im Internet liest man aber einstimmig, dass auch kleine motorisierte Boote führerscheinpflichtig sind. Hat sich etwas seit dem verfassen eures Berichtes an der Rechtslage geändert oder ist das eine Fehlinformation?
Könntet ihr uns ggf. den Vermieter eurer Wahl empfehlen?
Viele Grüße!
Guten Abend ihr drei,
es freut uns, dass euch die Krupa Schlucht ebenfalls gut gefallen hat!
Wir haben uns damals nicht näher damit beschäftig, ob Boote in Kroatien führerscheinpflichtig sind oder nicht, da ich einen Sportbootführerschein habe. Der Vermieter meinte damals jedoch zu uns, dass das von uns gemietete Boot ohne Führerschein gefahren werden darf. Wir haben das Boot über die Plattform http://www.samboat.com gemietet (https://www.samboat.com/boat-rental/vodice/motor-boat/55778) Der Vermieter ist als Roko angegeben und hat damals sehr zügig geantwortet. Er wird euch bestimmt auch weiterhelfen können.
Viele Grüße,
Svenja