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Kefalonia

Die griechische Insel Kefalonia liegt westlich vom Festland im Ionischen Meer. Sie hat rund 40.000 Einwohner und ist nur etwa 50 x 30 km groß. Bislang ist Kefalonia ein ziemlicher Geheimtipp unter deutschen Urlaubern. Auch wir haben vor unserem Urlaub noch nie von dieser Insel gehört. Direktflüge von Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf führen euch mit Condor geradewegs auf das Eiland.

Der einzige Flughafen befindet sich nahe der Inselhauptstadt Argostoli. Dort haben wir unseren Mietwagen von Katsouris Travel übernommen.

Uferpromenade von Argostoli
Uferpromenade von Argostoli

Neben pittoresken Dörfern, wunderschönen Stränden mit türkisblauem Wasser, imposanten Steilklippen und Ruinen historischer Burgen bekommen wir sogar riesige Meeresschildkröten zu sehen. Wow! Bis auf das Fischerdörfchen Fiskardo sind bei einem Erdbeben in 1953 alle Dörfer überwiegend zerstört worden. Dennoch wirken viele Gebäude älter, da in späteren Jahren vieles rekonstruiert worden ist.

Kefalonia ist eine beschauliche Insel. Selbst die Hauptstraßen sind häufig klein und wir erlangen des Öfteren das Gefühl, dass wir versehentlich auf eine Nebenstraße abgebogen sein könnten. Der Zustand der hauptsächlichen Strecken ist überwiegend gut. Allerdings sollte man für Fahrten viel Zeit einplanen, da die Insel bergig und die Straßen klein und kurvig sind.

Welcher Ort bietet sich dann für den Aufenthalt an? Wir wohnten im Grand Hotel Kefalonia. Ein sehr schönes, kleines Hotel direkt an der Uferpromenade von Argostoli, das wir absolut weiterempfehlen können. Als Basis für Erkundungen der ganzen Insel würden wir euch die Gegend rund um Argostoli oder Sami empfehlen. Von dort sind alle Punkte der Insel in maximal 1 ½ Stunden erreichbar.

Das Kartenmaterial von Kefalonia ist Wanderwege betreffend weder von Google noch in den Open Street Map-Karten vollständig. Teils fehlen kleinere Wege in den Karten, an anderen Stellen sind Pfade verzeichnet, die nicht mehr existieren. Das klingt erst einmal fies, aber im Großen und Ganzen reicht das Material auch zur Planung von Wanderungen aus.

Strände auf Kefalonia

Unzählige Strände aus feinem Kies säumen die Küste Kefalonias. Viele davon liegen idyllisch in versteckten Buchten und sind nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen. Manche sind von Steilwänden umgeben, andere von Wald. Allen Stränden gemein ist jedoch das wunderbar türkisblaue Wasser, das in unzähligen Farbvarianten in der Sonne schillert.

Der Myrtos Beach ist DER Fotospot von Kefalonia. Solltet ihr bereits ein Bild der Insel gesehen haben, so ist es vermutlich der Ausblick von einem der beiden Aussichtspunkte hinunter auf den von weißen Steilklippen umgebenen Traumstrand. Wir sind wie verzaubert und genießen den Ausblick.

Myrtos Beach auf Kefalonia
Myrtos Beach

Unser kurzer Besuch reicht nur zum Besuch eines Bruchteils der Strände. So haben wir unter anderem den Xi Beach, welcher für seinen roten Sand bekannt ist, nicht genießen können.

Höhlen auf Kefalonia

Die Region um Sami ist von unzähligen Höhlen durchzogen.

Die bekannteste Höhle Kefalonias ist die Melissani Höhle. An der Kasse stehen die Gäste eines Reisebusses vor uns. Auch im angrenzenden Souvenirshop tummeln sich viele Menschen. Es ist ziemlich touristisch. Ob dieser Ort auch uns gefallen wird? Wir kaufen unsere Tickets für 8 € pro Person und treten nun in einen Tunnel, der zum Höhlensee führt. In der Schlange rücken wir Schritt für Schritt näher auf den See zu.

Schließlich besteigen wir Ruderboote, die im laufenden Takt, von Gondolieren rund 10 Minuten über den See befördert werden. Im vorderen Teil fällt Licht durch die eingestürzte Decke der Höhle und lässt das Blau des Wassers zur Mittagszeit in wunderschönen Türkistönen funkeln. Im hinteren Teil hängen Stalaktiten von der Decke und der einheimische Ruderer singt für seine Touristengruppe. Ein Foto später, das jedem mit dem eigenen Handy angeboten wird, verlassen wir bereits die Boote und gelangen durch den feuchten Tunnel zurück an die Oberfläche.

Die Melissani Cave ist zwar schön anzusehen, doch uns sind einsamere Orte einfach lieber. Dennoch ist es total spannend die Hintergrundinfos rund um die Höhle zu erfahren: Das Wasser des unterirdischen Sees gelangt bei den Meerwassermühlen von Argostoli vom Meer aus in das Höhlensystem. Von dort fließt es landeinwärts bis es nach rund 14 Tagen schließlich den See von Melissani erreicht. Ein einzigartiges Phänomen!

Aus unserer Sicht schöner anzusehen und nicht weniger beeindruckend ist die Zervati Cave. Diese Höhle liegt nur wenige hundert Meter entfernt und kann kostenfrei besucht werden. Neben einer kleinen Parkfläche befindet sich rechts vom Infoschild ein Tor im Zaun. Dieses müsst ihr passieren und auf schmalem Pfad kurz hinunter zur Grotte absteigen. Auch hier ist das Höhlendach eingestürzt und gibt den Blick auf zwei türkisblaue Seen frei. Neben uns sind nur wenige andere Touristen vor Ort und wir genießen den Augenblick.

Abstieg zur Zervati Höhle
Abstieg zur Zervati Höhle
Zervati Höhle bei Sami
Zervati Höhle

Ebenfalls ganz in der Nähe liegt die Drogarati Höhle. Der Eintritt dieser Tropfsteinhöhle kann in Kombination mit der Melissani Cave für 2 € mehr erworben werden. Selbst in der Nebensaison kommen auch hierher viele Besucher. Eine feuchte Treppe führt hinab in eine riesige natürliche Halle. Der Boden ist befestigt und teils sind Teppiche verlegt um ein Ausrutschen auf dem glitschigen Grund zu verhindern. Stalaktiten hängen von der Decke des riesigen, majestätischen, unterirdischen Saals und wenige Stalagmiten wachsen vom Boden empor – Leider sind viele bereits abgebrochen.

In der letzten Zeit haben wir viele Tropfsteinhöhlen besichtigt. Diese ist bei weitem nicht so eindrucksvoll wie die Sa Cova Tancada auf Mallorca. Dafür ist sie viel leichter zugänglich. Bei einem Besuch von der Melissani Grotte empfehlen wir auch die Drogarati Tropfsteinhöhle eines Besuchs zu würdigen.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf Kefalonia

Neben schönen Stränden und Höhlen hat Kefalonia Burgruinen, Klöster und Kirchen, sowie eine tolle Natur zu bieten. Bei unserem kurzen Aufenthalt konnten wir bei weitem nicht alles besichtigen, doch an dieser Stelle möchten wir euch gerne die von uns besuchten Ziele darstellen.

Ganz in der Nähe der gerade beschriebenen Höhlen liegt die kleine Hafenstadt Sami. Dieser geschichtsträchtige Ort bietet im Rahmen einer Wanderung die Möglichkeit mehrere Ruinen von Wassermühlen zu betrachten. Dazu ist die Besichtigung der alten Akropolis von Sami möglich.

Ruine einer Wassermühle bei Sami, Kefalonia
Ruine einer Wassermühle bei Sami

In der Bucht von Argostoli lebt die unechte Karettschildkröte (Caretta Caretta). Diese faszinierenden Wesen werden über einen Meter lang und schwimmen in den Morgenstunden im Bereich des Fischereihafens. Freiwillige der Organisation Wildlife Sense dokumentieren jeden Tag die Verhaltensweisen der imposanten Exemplare. Staunend betrachten auch wir wie die urtümlichen Tiere langsam an der Hafenmauer auf und ab schwimmen oder sich im Spiel zu zweit in der Nähe der Fischerboote verfolgen. Ab und an durchbricht ein Kopf die Wasseroberfläche, einen Atemzug später wird bereits ausdauernd weiter geschwommen. Wir wissen nicht, wie viele Schildkröten tatsächlich in der Bucht leben. Drei sind es auf jeden Fall.

Unechte Karettschildkröte Caretta Caretta in Argostoli, Kefalonia
Unechte Karettschildkröte Caretta Caretta

Der Enos Nationalpark (auch Aenos oder Ainos Nationalpark geschrieben) liegt im Süden Kefalonias. Hier befindet sich mit dem Megas Soros (1628 m) der höchste Gipfel der Ionischen Inseln! Die Gipfelregion selbst ist steinig und unbewaldet. Der übrige Nationalpark wird von kefalonischen Tannen bewachsen, eine Baumart, die nur auf Kefalonia vorkommt.

Auf Kefalonia sind bislang nur wenige Wanderwege offiziell erschlossen und markiert. Im Nationalpark ist es jedoch möglich, auf gut markierten Wegen die Landschaft zu erkunden. Mehr dazu könnt ihr dem Bericht zu unserer Wanderung im Enos Nationalpark entnehmen. Sonst haben wir solch gute Wegmarkierungen nur bei unserer Wanderung rund um Fiskardo entdeckt.

Die Venezianische Festung von Assos ist wunderbar im Rahmen einer kleinen oder auch größeren Wanderung, ganz wie ihr mögt, zu erkunden. Die Burgruine befindet sich auf einer steilen Halbinsel. Die bunten Häuser des zugehörigen Ortes Assos liegen auf der schmalen Landbrücke zu dieser Halbinsel. Der Besuch ist kostenfrei und auf jeden Fall lohnenswert.

Blick auf Assos, Kefalonia
Blick auf Assos

Ganz im Norden liegt das Fischerdorf Fiskardo, welches vom großen Erdbeben 1953 verschont wurde. Hier zeigt sich Kefalonia sehr vielseitig: Schmale Pfade führen mitten durch Wald entlang kleiner Buchten sowie entlang einer alten Festung aus dem zweiten Weltkrieg.

Alter venezianischer Leuchtturm bei Fiskardo
Alter venezianischer Leuchtturm bei Fiskardo

Von den vielen Klostern und Kirchen beziehungsweise deren Ruinen haben wir lediglich Agia Varvara bei Argostoli besichtigt. Eine kleine Kirche am Fuße einer Schlucht, deren Glockenturm auf dem oberen Rande der Schlucht steht. Wir freuen uns darüber, wenn ihr uns in den Kommentaren über eure Eindrücke von anderen Orten berichtet!


Sehenswürdigkeiten, die wir nicht besucht haben

Weiterhin ist die Festung Agios Georgios (St. Georgs Burg) nahe Argostoli eine bekannte Sehenswürdigkeit. Die älteste Festung der Insel hat beeindruckend dicke Mauern und ist für einen Eintritt von 3 € von 8:30 – 16 Uhr zu besichtigen. Wir kamen leider zu spät am Nachmittag und standen daher vor einem verschlossenen Burgtor.

Agios Georgios (St. Georgs Burg) auf Kefalonia
Agios Georgios

Schließlich hat Kefalonia mehrere mykenische Gräber zu bieten. Die Mykenischen Gräber von Tzanata klingen total spannend: Ein Kuppelgrab mit einem Durchmesser von 6,80 m und bis zu vier Meter hohen Wänden soll erhalten sein. Nur die Kuppel selbst fehlt. Leider sind diese mykenischen Gräber bei Poros derzeit nicht zu besichtigen. Am Eingang gab es keine Information darüber, wie lange diese Sperrung andauern wird.

Unser Reiseprogramm für eine Woche Kefalonia:

  1. Anreise & Spaziergang an der Bucht von Argostoli
  2. Aussichtspunkt Myrtos Beach und Wanderung zur Burgruine von Assos
  3. Wanderung „7 Wassermühlenweg bis zur Akropolis des antiken Sami
  4. Besuch der Höhlen Melissani, Zervati und Drogarati, Spaziergang zu den Wasserfällen Potisti und Niagara Grados sowie Autofahrt entlang der südöstlichen Küste zurück nach Argostoli
  5. Gratwanderung im Nationalpark Enos
  6. morgens Wanderung zur Zyklopenmauer von Krani, später Besuch der Livadi Wetlands und Wanderung zum Fteri Beach
  7. Wanderung rund um Fiskardo
  8. Abreise

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Zu dieser Reise wurden wir durch den Tourismusverband von Argostoli eingeladen. Im Rahmen einer einwöchigen Reise haben wir im Oktober 2022 Kefalonia erkundet. Uns wurden Flug, Hotel und Mietwagen gestellt. Das Reiseprogramm haben wir selbst definiert und dieser Artikel spiegelt unsere Eindrücke und unsere Meinung unabhängig wieder.

2 Kommentare

  1. Anja Anja

    Dankeschön für eure tolle Seite, auf die ich gestoßen bin, um zu überlegen nach Kefalonia zu fliegen.
    Ich kannte die Insel noch nicht, aber eure gute Beschreibung und die vielen Ausflugsziele haben mich überzeugt und wir waren auch im Oktober auf dieser wunderschönen Insel.
    Eine Woche strahlender Sonnenschein, das Wasser noch wunderbar warm und zum Wandern die ideale Temperatur.

    • Svenja Svenja

      Liebe Anja,
      vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen durften, dass Du einen wunderbaren Urlaub genießen durftest!
      Viele Grüße, Svenja

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