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Fiskardo

Start: Fiskardo | Ziel: Fiskardo
Länge: 14 km | HM: 440 m | Gehzeit: 5 Std. | Gesamtzeit: 6,5 Std.
Bewertung: ★★★★★

Ganz im Norden von Kefalonia liegt der kleine Hafenort Fiskardo. Die Umgebung des Örtchens bietet eine tolle Kombination aus Waldpfaden, Stränden und Küstenblicken! Gut zu wissen: Fiskardo ist der einzige Ort Kefalonias, der beim Erdbeben von 1953 verschont und nicht größtenteils zerstört wurde. Hier stehende alte Gebäude sind folglich wirklich alt und nicht bloß restauriert.

Burgruine Fiskardo
Burgruine Fiskardo

Vom großen Parkplatz aus schlendern wir an der Promenade des Ortes Fiskardo entlang. Restaurants und Boutiquen reihen sich aneinander. Neben uns im Hafen liegen riesige Yachten. Jede einzelne muss ein Vermögen wert sein!

Mit Ende der Uferpromenade treten wir in den Nadelwald ein und stoßen direkt auf den alten venezianischen Leuchtturm. Grau und verfallen liegt der Rundturm dar. Nur wenige Schritte entfernt liegt der heutige rechteckige Leuchtturm. Weiter im Pinienwald wandernd erreichen wir eine Burgruine. Nun sind die geballten Sehenswürdigkeiten erst einmal vorbei. Der Pfad ist von der Organisation „Paths of Greece“ blau-weiß markiert und „Lighthouse Trail“ getauft. Der eigentlich bessere Link zu den Wanderwegen von „Paths of Greece“ funktioniert jedoch leider nicht in allen Browsern.

Alter venezianischer Leuchtturm bei Fiskardo
Alter venezianischer Leuchtturm bei Fiskardo

Nach rund 500 Meter Teerstraße führt der Wanderweg über das Gelände des Hotels Emelisse. Vorbei an Tennisplatz, Pool und Wohngebäude. Ohne die Wegmarkierungen wären wir uns hier wie ungebetene Eindringlinge vorgekommen. Die Teerstraße führt bis zum Strand Paralia Emplisi hinunter.

Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung. Wir fühlen uns an unsere Zeit im Nebelwald von La Gomera erinnert. Etwas mehr als einen Kilometer schreiten wir über erdigen Waldboden. Auf dem schmalen Pfad federt jeder Schritt und das Laub raschelt unter unseren Füßen. Dann erreichen wir den Kimilia Strand. Vor uns liegen große Felsplatten im türkisblauen Wasser. Zwei Schnorchler erkunden die Unterwasserwelt. Wir sitzen am Waldrand auf einem Fels und machen eine Pause.

Kimilia Strand bei Fiskardo
Kimilia Strand bei Fiskardo

In die Nähe des Kimilia Beach kann man auch mit dem Auto gelangen. Wir steigen zum rund 400 Meter entfernten Parkplatz auf. Dort beginnt ein steiniger Weg, der auf etwa 1,5 Kilometern durch niedrigen Laubwald führt. Die Bäume und Mastixsträucher sind meist nicht viel höher als große Büsche. Einige liebevoll handgemalte Schilder informieren über hier wachsende Pflanzen.

niedriger Laubwald rund um Fiskardo
niedriger Laubwald rund um Fiskardo

Nach wenigen Schritten Teerstraße zweigt der anfangs gepflasterte Weg hinunter zum Dafnoudi Beach ab. Die letzten Meter zum Strand sind recht eben und nur noch geschottert. Wir stellen uns vor, wie hier im Sommer sicherlich Scharen von Touristen mit Flip-Flops des Weges kommen. Dafnoudi Beach ist kleiner als erwartet, besteht aus Kiesstrand und ist rundherum vom Wald umgeben.

Über einen unauffälligen, aber weiterhin markierten Pfad verlassen wir den Strand. Ein steiniger Waldweg führt zu den „Bataria“. Dies sind Artilleriestellungen aus dem 2. Weltkrieg. Zwei Tunnel führen in den Untergrund. Beim linken ist eine Treppe erhalten, doch wir verzichten heute auf das Erkunden der unterirdischen Gänge. Etwas höher liegt ein Aussichtspunkt. Wir rasten trotz mittelmäßiger Aussicht nur, da unser Sohn hungrig ist.

Wegmarkierung des Battery Trail
Wegmarkierung des Battery Trail

Nun verlassen wir die Küste und treten im Inland unseren Rückweg nach Fiskardo an. Im weiteren Verlauf des Weges kommen wir an einigen Trockenmauern im Wald entlang. Wie an jedem Ort mit solchen Trockenmauern, ist es unglaublich, dass Menschen all diese Steine von den Äckern herunter geräumt haben. Ebenso schwer vorstellbar ist es, dass die kargen Böden Bauernfamilien ernährt haben. Heute sind die Flächen der Felder vom Wald zurückerobert worden.

Am Ortsrand von Antipata entlang führt der markierte Weg merklich auf möglichst kleinen Wegen. Dadurch ist der Teeranteil gering, aber die Strecke teils auch ziemlich zugewachsen. Hier stoßen wir auf ein Infoschild. Die blau-weißen Markierungen, denen wir die meiste Zeit gefolgt sind, gehören zum „Battery Trail“. Dieser ist ebenso wie der „Lighthouse Trail“ von der Organisation „Paths of Greece“ vor einigen Jahren angelegt worden.

Erneut treten wir in Wald ein. Hier stehen einige Eichen und generell sind die Bäume höher. Man könnte dem Wegweiser geradeaus nach Fiskardo folgen. Vermutlich wäre dies die bessere Alternative, denn der Weg sieht gut aus. Wir zweigen jedoch nach rechts ab und gehen durch ein mit einer Schnur angebundenes Drahtgeflecht-Türchen. Nachdem wir an einem umgestürzten Baum vorbei sind, führt der Weg über Schotter recht langweilig hinunter nach Fiskardo. Der Abzweig zur ausgeschilderten Höhle lohnt aus unserer Sicht nicht. Die Meter dorthin sind ziemlich zugewachsen und die Höhle ist nicht mehr als ein unspektakulärer Felsüberhang.

Höhle bei Fiskardo
Höhle bei Fiskardo

Insgesamt hat uns die waldreiche Wanderung bei Fiskardo überzeugt. Die schattigen Waldwege dürften auch im Sommer größtenteils angenehm begehbar sein. Hervorzuheben sind die sehr guten Wegmarkierungen, die neben den Wegen im Enos Nationalpark (Link zu unserem Artikel) auf Kefalonia (zumindest in 2022) noch einzigartig sind.

Gesamtstrecke: 14145 m
Gesamtanstieg: 665 m
Gesamtabstieg: -659 m
Download file: Fiskardo.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf Kefalonia. Hier findest du die übrigen Wanderberichte von Kefalonia.

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