Start: Las Medulas | Ziel: Las Medulas
Länge: 10,5 km | HM: 425 m | Gehzeit: 3,5 Std. | Gesamtzeit: 5 Std.
Bewertung: ★★★★★
Die rot-orangenen Felsen der Las Medulas erheben sich vor uns. Ein eindrucksvoller Ort, der die Geschichte anschaulich werden lässt: Die alten Römer haben hier auf kreative Weise Gold abgebaut: Es wurden Stollen in die Berge getrieben, die danach mit Hilfe von Kanälen geflutet wurden und auf diese Weise ganze Bergflanken weggesprengt haben.
Unser Abenteuer beginnt am Ort Las Medulas. Hier stehen mehrere Parkplätze zur Verfügung. Anfangs durchqueren wir das Dorf auf einer Teerstraße. Am Ortsausgang führt ein Wanderweg, der immer kleiner wird, durch einen außergewöhnlichen Kastanienwald aufwärts. Aus den unglaublich dicken Stämmen wachsen viele kleine Äste wie eigene Bäume heraus. Das sieht einfach total verrückt aus!
Oben auf dem Kamm angelangt stoßen wir auf einen Fahrweg. Die ausgeschilderte Route „Senda Perimetral“ verläuft auf dieser Straße. Einige solcher Routen sind für Besucher des Parks offiziell ausgeschildert worden. Wir werden heute eine Mischung aus verschiedenen ausgewiesenen Touren unternehmen. Für den Aussichtspunkt La Palombera gehen wir wenige Meter nach rechts zurück , dann kehren wir um und gehen auf dem Kamm weiter bergauf.
Nach rund drei Kilometern Gesamtstrecke beginnt ein unglaublich schöner Weg, der für uns ein echtes Highlight darstellt. Die „Senda de Reirigo“ zweigt nach links vom Fahrweg ab und leitet uns erst durch Heidelandschaft, dann über einen rötlichen Felsgrat. Häufig ist der Weg ausgesetzt und so niemals eintönig. Dazu kommen tolle Aussichten. In der Ferne begleiten uns die näher kommenden Sandsteinfelsen der Las Medulas, in der Nähe sind immer wieder durch die eingangs beschriebenen Sprengungen der Römer entstandene Höhleneingänge zu betrachten. Ein Abschnitt verläuft seilgesichert auf schmalem Grat, links von uns ist der Hang von flechtenbewachsenem Wald bedeckt, rechts fällt er steil in die Tiefe ab.
Zwei Aussichtspunkte, Mirador de Las Pedrices und Mirador de Reirigo, weisen noch einmal auf die schönsten der ohnehin immer eindrucksvollen Ausblicke hin. Hinter den roten Sandsteinfelsen der Las Medulas ist das Gebirge zu erkennen, aus dem die Römer mit Wasserkanälen, die viele Kilometer lang waren, das Wasser für die Sprengungen abgeleitet haben. Vor den Las Medulas kann anhand der vielen Abraumhalden noch erahnt werden, dass hier einmal das Gold aus dem Schutt heraus gewaschen worden ist.
Schließlich ist dieser Genuss-Abschnitt vorbei und wir stoßen erneut auf den eher eintönigen Fahrweg der Senda Perimetral. Rund einen Kilometer später erreichen wir den Aussichtspunkt Mirador Orellan. Hier gibt es Sitzmöglichkeiten und weitere schöne Blicke auf die Las Medulas. Wer mag, kann die Galerie besichtigen (Erwachsene 3 €, Kinder ab 6 Jahren 2 €, unter Dreijährige kein Zutritt). Hierbei handelt es sich um einen Tunnel, der zu einem Aussichtsbalkon mitten im roten Fels führt.
Auch von diesem Aussichtspunkt steigen wir zu den Füßen der eindrucksvollen Felssäulen ab. Wir gelangen nach rechts in den Abstieg, welcher uns erneut durch urigen flechtenbewachsenen Kastanienwald führt. Einige der Giganten zeugen verkohlt von einem vergangenen Brand. Die daraus sprießenden jüngeren Bäume sehen jedoch lebendig aus.
Am Ende des Abstiegs gelangen wir auf die „Senda de Las Valinas“. Ein breiter Weg, der anfangs sogar geteert ist. Auf dieser ausgeschilderten Strecke erreichen wir die Höhle La Cuevona. Ein riesiger Felsdom im roten Gestein. Der Schotterweg, der uns die letzten Meter hinab ins Dorf führt, ist wieder etwas schmaler.
Der Ort Las Medulas lädt dazu ein, den Tag in einem der vielen Restaurants oder mit einem Eis ausklingen zu lassen.
Das Goldminen-Gebiet Las Medulas der alten Römer ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Habt ihr nur sehr wenig Zeit, dann empfiehlt es sich den Aussichtspunkt Orellan mit dem Auto aufzusuchen, da dieser einen guten Überblick über das Gebiet bietet. Empfehlen möchten wir euch jedoch nachdrücklich die heute von uns begangene Runde, da ihr so die vielfältigsten Eindrücke mitnehmen könnt. Reicht die Zeit hierfür nicht ganz aus, sei euch der südliche Abschnitt über die Senda de Reirigo empfohlen. Die Senda Perimetral würden wir in keinem Fall wählen, da diese Straße einfach außen um das Gebiet herumführt und beinahe alle spannenden Ausblicke verborgen blieben.
Gesamtanstieg: 633 m
Gesamtabstieg: -638 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.