Start: Pass Jaizkibel | Ziel: Pass Jaizkibel
Länge: 9,5 km | HM: 470 m | Gehzeit: 3 Std. | Gesamtzeit: 3,5 Std.
Bewertung: ★★★★☆
In der Felswand des Punta Arkale am Jaizkibel genießen wir unsere Pause. Die Sonne scheint, es riecht nach Frühling und unter uns brechen die Wellen mit weißer Gischt an den im Meer aufragenden Klippen.
An der Passstraße über den Jaizkibel stellen wir unser Wohnmobil in einer Parkbucht am Straßenrand ab. Wir zweigen in einen Wirtschaftsweg ab und überqueren die typischen Metallgitter im Boden, die zumeist Rinder davon abhalten, ihre Wiese zu verlassen. Direkt hinter dem Gitter steht ein braunes Pony mit plüschigem Fell, dass uns freundlich beschnuppert. Weitere Ponys weiden ganz in der Nähe.
Der Wirtschaftsweg führt leicht abwärts. Nach 1,2 Kilometern über Schotter zweigen wir rechts auf einen kleineren Fahrweg ab. Falls überhaupt ist dieser nur noch mit sehr geländegängigen Fahrzeugen befahrbar. Wir passieren eine Hausruine und folgen dem immer schmaler werdenden ausgewaschenen Pfad. Kleinere und größere Felsplatten sind zum Teil von Kiefernnadeln der umliegenden Bäume verdeckt. Der Boden ist ausgewaschen und die Erosion so deutlich zu erkennen.
Zwischenzeitlich erscheint immer wieder die Felswand am Punta Arkale, das Highlight unserer heutigen Route. Wie so häufig erscheint die Wand aus der Ferne unbezwingbar – und doch wird sich bald zeigen, dass der Weg hinauf viel leichter ist als gedacht.
Je näher wir der Küste kommen, desto schmaler wird der Weg bis wir letztlich auf einem Pfad wandern, der am Bach Erentzingo entlang führt und diesen schließlich quert. Ein warmer Luftzug weht. Es ist idyllisch hier und wir fühlen uns ein bisschen wie in einer anderen Welt.
Schon stehen wir vor der eben beschriebenen Felswand. Im unteren Bereich sind zwei Stellen mit Seil und in den Fels eingeschlagenen Trittstufen abgesichert. Im Übrigen führt der schmale, erdige Pfad immer am Abhang entlang und steigt dabei sanft an. Einige Stellen sind sehr ausgesetzt, zumeist wachsen jedoch noch kleine Büsche seitlich des Weges. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf jeden Fall erforderlich. Doch unwohl fühlen wir uns zu keinem Zeitpunkt.
Oben auf der Klippe kommen wir auf einer Wiese heraus. Nun führt der Pfad am oberen Rand des Abhangs zurück in Richtung Ausgangspunkt. Anfangs sind nur leichte Spuren im Gras erkennbar, mit der Zeit wird der Weg immer breiter und wie der Hinweg zu einem Fahrweg, der nur für sehr geländegängige Fahrzeuge geeignet ist. Am Wegesrand zeugen einige Jagdstände davon, dass wohl Jäger diesen Weg nutzen um ihr Revier zu erschließen. Auch auf diesem Weg ist das Werk der Erosion allgegenwärtig.
Schließlich steigt unser Weg, der inzwischen Forstwegbreite hat, sehr steil an. Es ist warm und wir geraten ordentlich ins Schwitzen. 200 Höhenmeter winden wir uns in einigen Kurven aufwärts und bereuen etwas, dass wir zu Beginn nicht auf die Straße gewechselt sind, die um den Berg herum führt. Die Reue währt jedoch nicht lange.
Oben angekommen zweigen wir nach links auf einen wunderbaren schmalen Pfad ab, der für die Mühe des langweiligen, anstrengenden Aufstiegs entlohnt. Sanft windet sich unser Trail in Richtung Tal. Mehrfach queren wir kleine Bächlein, teils werden hierfür hölzerne Stege verwendet, teils einfach Steine. Obwohl das Meer nur selten zu sehen ist, gehört dieser Pfad zu einem der schönsten, die wir erwandert sind.
Am Ende des Abstiegs treffen wir auf einen breiten Schotterweg, dem wir zum ersten Abzweig des Hinwegs und dann auf bekannter Strecke zurück an den Start folgen.
Die ersten und letzten Kilometer auf Schotterwegen sind schnell vergessen durch die traumhaften Blicke auf das Meer, die Felswand sowie die tosenden Wellen. Eine absolute Empfehlung für diese Wanderung in der Nähe von San Sebastian direkt an der Grenze von Spanien und Frankreich.
Gesamtanstieg: 732 m
Gesamtabstieg: -741 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.