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Espot

Start: Estany de Sant Maurici| Ziel: Estany de Sant Maurici
Länge: 11 km | HM: 600 m | Gehzeit: 4 Std. | Gesamtzeit: 4,5 Std.
Bewertung: ★★★★★

Der einzige Nationalpark Kataloniens Aigüestortes i Estany de Sant Maurici liegt mitten in den Pyrenäen und ist von Espot aus zu erreichen. Dieses Fleckchen Erde bietet unzählige Flüsse und Seen. Egal wohin wir gehen, fast immer glitzert Wasser blau in der Sonne und wir hören das Rauschen wilder Gebirgsbäche. Traumhaft!

Von Espot aus kann in rund zwei Stunden bis zum See Estany de Sant Maurici aufgestiegen werden. Diese Variante wählen die wenigsten Wanderer, da die Wanderstrecken im Hochgebirge mit An- und Abstieg schnell zu lang werden. Praktischerweise können im Ort Sammeltaxis genutzt werden. Hierfür geht ihr einfach zu „Taxis d’ Espot“. Die einfache Strecke kostet 5,75 € für Erwachsene, der Hin- und Rückweg 11,50 €. Kinder zahlen ab der Geburt 3,75 € bzw 7,50 €. Sobald ein Taxi voll ist, werdet ihr in rund 20 Minuten ins Gebirge gefahren. Trotz Nebensaison hatten wir überhaupt keine Wartezeit. Überlegt euch bereits vor dem Ticketkauf, wann ihr zurückkehren wollt, denn die Rückfahrt müsst ihr für eine feste Zeit zur vollen Stunde buchen.

Im Anschluss an die Taxifahrt erreicht ihr den See Sant Maurici über einen circa 100 Meter langen Holzplankenweg. Wir zweigen auf einen steinigen Waldpfad am See ab und gelangen zum donnernden Wasserfall Cascada de Ratera. Im Wald führt eine steinerne Treppe direkt neben dem imposanten Wasserfall immer höher. Auf halber Höhe bietet eine Aussichtsplattform einen eindrucksvollen Blick auf die Wassermassen, die sich über unzählige Felsbrocken schießend in die Tiefe ergießen.

Steinig geht es noch weiter nach oben. Kleine Holzpfosten mit gelben Markierungen weisen den Weg. Schließlich erreichen wir eine Schotterstraße, die zum Refugi d’Amitges führt und nur mit Allradfahrzeugen gerade noch befahrbar ist. Das von uns genutzte Taxiunternehmen bietet auch Fahrten an diesen Ort an. Wir folgen dieser Straße nur ein kurzes Stück. Neben uns taucht ein Gebirgsbach rauschend unter Felsbrocken hindurch, sodass kein Wasser zu sehen ist, und dahinter erheben sich schroffe Felsen.

Der blaue See Estany de Ratera erscheint. Über verschieden breite Schotterwege, alle mit genialer Aussicht, gelangen wir zu einem Abzweig. Wer eine kürzere Runde als wir gehen möchte, folgt einfach weiter der Straße. Wir können den Abstecher jedoch voll und ganz empfehlen!

Ein Holzplankenweg führt in feuchtes Gelände. Der Gebirgsbach ufert hier soweit aus, dass ein flacher See entsteht. Eine kleine Brücke aus drei nebeneinander gelegten Baumstämmen führt dann auf die andere Uferseite. Dort leitet uns ein wurzeliger Steig aufwärts. Kiefern spenden angenehmen Schatten. Zu einer steinigen Wiese auf einem Plateau zweigt ein leicht zu übersehender Pfad ab. Dieser ist nicht ausgeschildert und wir wären fast daran vorbeigelaufen. Eine braune Schlange verschwindet vor uns im Gras und gleich darauf springen zwei Rehe an uns vorbei. Die unberührte Natur ist spektakulär. Wow!

Das Refugi d’Amitges (2.365 m) wird nun über eine Straße erreicht, die anfänglich aus Schotter und schon bald aus Naturstein besteht. Auch dort habt ihr die Wahl direkt den Rückweg anzutreten. Wir entscheiden uns noch zwei weitere Seen in unsere Wanderung aufzunehmen. Die Seen Gran d’Amitges und del Barbs sind auf jeden Fall lohnenswert! Auf dem türkis strahlenden Wasser schwimmen auch im späten Frühjahr noch dicke Eisschollen. Das Gebirgspanorama spiegelt sich mit seinen erhabenen grauen Gipfeln im Wasser und ist sagenhaft! In dieser Höhe sind noch viele Schneefelder übrig, sodass wir mehrfach durch den Schnee stapfen.

Für mich ist dieser von Schnee und Eis geprägte Part der Wanderung das absolute Highlight! Vom Refugi leitet ein schmaler Pfad anfangs parallel zur Straße zurück. Wellig erreichen wir vom Rauschen des wilden Gebirgsbachs begleitet den Hinweg und gelangen im Wald zurück zur Baumstamm-Brücke und dem Holzplankenweg. Obwohl wir diesen Wegteil eigentlich bereits kennen, wirkt aus dieser Richtung doch alles anders. Natürlich ist dies nicht zu verhindern, doch zeitweise bedauern wir auf unsere Füße achten zu müssen, da wir so viel vom Panorama verpassen. Vergesst also bloß nicht stehen zu bleiben und einfach zu genießen!

Nun ist der Abstecher beendet. Nach rechts gelangen wir auf einen Schotterweg, der sich mal schmaler und mal breiter zeigt. Hier sind deutlich mehr Wanderer als in höheren Lagen unterwegs, so auch ein Pärchen mit zwei Hunden, dass lange Zeit in unserer Nähe geht.

Anfangs weitgehend eben mit einigen Gegenanstiegen und später tendenziell immer abwärts umrunden wir in einiger Höhe immer am Hang entlang den See Estany de Sant Maurici. Auf 2.190 m Höhe bietet ein Aussichtspunkt einen schönen Blick auf die Umgebung und verrät die Namen all der umliegenden Gipfel. Je niedriger wir kommen, desto mehr Kiefern und später auch Birken säumen den Wegesrand. Immer wieder queren Bachläufe unseren Weg.

Die letzten Meter zurück zum Taxi-Platz legen wir auf der Staumauer und kleineren Wegen in Ufernähe zurück.

Besucht auf jeden Fall den Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, wenn sich hierzu die Gelegenheit bietet. Die wilden Gebirgsbäche, glitzernden Seen und das tolle Bergpanorama sind einzigartig und von atemberaubender Schönheit!

Gesamtstrecke: 11282 m
Gesamtanstieg: 850 m
Gesamtabstieg: -851 m
Download file: Espot.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.

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