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Gibraltar

Start: Grenze Spanien – Gibraltar | Ziel: Grenze Spanien – Gibraltar
Länge: 12,25 km | HM: 600 m | Gehzeit: 3.75 Std. | Gesamtzeit: 7 Std.
Bewertung: ★★★★★

Lange vor der Reise habe ich mich auf unseren Besuch von Gibraltar gefreut, heute ist es endlich soweit! Gibraltar liegt als markanter Fels im Süden von Spanien direkt vor Afrika und gehört doch zu Großbritannien.

Blick auf den Felsen von Gibraltar
Blick auf Gibraltar

Da Gibraltar als Britisches Überseegebiet nicht zur Europäischen Union gehört, ist beim Queren der Grenze der Personalausweis oder Reisepass vorzuzeigen. Das Dokument wird auch wirklich überprüft, also bloß nicht vergessen einen Ausweis mitzubringen!

Noch vor der Grenze bestehen auf spanischem Gebiet zahlreiche Parkmöglichkeiten. Die Grenze ist dann am einfachsten zu Fuß zu überqueren. Der Fußweg führt im Anschluss an die Zollstelle direkt über die Start- und Landebahn des Flughafens. Der Flughafen ist klein und zählt für die Piloten als einer der schwierigsten der Welt. Hebt ein Flugzeug ab oder landet, so wird der Fußweg zwischen Grenze und Stadt kurzerhand gesperrt.

Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen auf dem Felsen von Gibraltar. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Enklave zu besichtigen: Zum einen kann die Besichtigung vollständig zu Fuß erfolgen. In diesem Fall steigt ihr rund 400 Höhenmeter auf und im Anschluss führen verschiedene Straßen und Wege im Zickzack den Berg hinunter. Alternativ kann für den Aufstieg die Seilbahn genutzt werden. Für diese Variante haben wir uns entschieden. Als dritte Option fahren Kleinbus-Taxis Touristen auf dem Berg herum.

Über die Main Street ist die Seilbahn in rund 30 Minuten zu erreichen. Ohne bislang je in England gewesen zu sein, habe ich das Gefühl, dass hier alles sehr britisch ist. Es gibt die typischen roten Telefonzellen, Restaurants werben mit Fish & Chips, in einem Pub sehen wir Teppich liegen, große runde rote Briefkästen erwarten die Post der Touristen und auf den Mülleimern steht „Litter“. Dazu sind alle Schilder und Aushänge auf Englisch und nur ausnahmsweise auf Spanisch und auch das Stimmengewirr in der Stadt ist überwiegend englischsprachig.

Seilbahn Gibraltar und Kleinbusse
Seilbahn Gibraltar und Kleinbusse

Direkt neben der Seilbahn liegt der Botanische Garten, der größer ist als wir gedacht hätten. Wir drehen eine Runde und lassen ihn ein wenig auf uns wirken. Dann kaufen wir Tickets für die Seilbahn. Ein Kauf ist online oder auch vor Ort zum selben Preis möglich. Es gibt mehrere Ticket-Optionen: Man kann nur hinauf- oder auch wieder hinunterfahren. Bei einer ausschließlichen Bergfahrt ist auch das „Nature Reserve Ticket“ zu buchen, da dieses für die Sehenswürdigkeiten benötigt wird, die entlang des Abstiegs liegen und nicht umgangen werden können. Somit bezahlen wir rund 40 € pro Person und schweben in wenigen Minuten zur Bergstation auf 387 Meter Höhe. Dort genießen wir den perfekten Blick auf das Mittelmeer, Spanien und das nur 24 km entfernte Afrika, bevor wir den Abstieg beginnen.

Unzählige Kleinbusse, die Touristen auf den Berg bringen, kommen uns auf der sanft abfallenden Teerstraße entgegen. Sie verstopfen die Straße und sind ziemlich nervig. Wir sind froh, dass wir keine solche Tour gebucht haben, da wir uns ziemlich blöd vorkommen würden.


Ein Highlight von Gibraltar erwartet uns gleich hier oben: die Berberaffen! Sie posieren auf dem Zaun am Straßenrand, sonnen sich oder liegen schlafend am Straßenrand. Füttern und anfassen der Wildtiere ist natürlich nicht erlaubt. Auch solltet ihr keine Plastiktüten oder Lebensmittel in der Hand oder frei zugänglich am Rucksack haben, sonst werden sie euch vermutlich von den schlauen Tieren geklaut. Etwas weiter abwärts liegt eine Fütterungsstelle an der Straße, wo die Affen mit allerlei Obst und Gemüse versorgt werden.

Der nun kommende „Skywalk“ ist weniger spektakulär als erwartet. Wir befinden uns auf einer gläsernen Plattform. Sie bietet jedoch keine schöneren Ausblicke als wir bereits gehabt haben. Daher ziehen wir schnell weiter. Parallel, oberhalb der Straße, liegt der schmalere „Douglas Path“, dem wir gerne folgen. An seinem Ende könnten wir direkt weiter auf der Teerstraße absteigen. Stattdessen entscheiden wir uns für einen kurzen Abstecher zu den „Mediterranean Steps“, über die man bis hinab zur Küste absteigen könnte. Allerdings enden diese steilen und verwinkelten Stufen ganz im Süden von Gibraltar und da wollen wir gerade nicht hin.

Mediterranean Steps
Mediterranean Steps

Es gibt schließlich dem Zick-Zack der Straßen folgend noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Die Tropfsteinhöhle St. Michaels Cave ist eine davon. Wir gelangen in die riesige domartige Höhle. Die Stalaktiten und Stalagmiten sind farbig angestrahlt. Ein Tropfsteingebilde sieht tatsächlich aus wie ein riesiger Engel. Im hinteren Teil gibt es wie im Amphitheater halbkreisförmig eingerichtete Sitze, von denen die Lichtshow „The Awakening“ beobachtet werden kann. Hier wird wahrlich nicht an sich bewegenden Lichteffekten gespart. Uns persönlich ist dies dann doch etwas zu viel des Guten.

Tropfsteinhöhle St. Michaels Cave
Tropfsteinhöhle St. Michaels Cave

Über einen sehr schönen, dschungelartig anmutenden Pfad erreichen wir ein etwas niedrigeres Niveau als die Straße. Hier liegt etwas versteckt die Hängebrücke „Windsor Suspension Bridge“. Rund 70 Meter überspannt die von Holzbohlen und Stahlseilen charakterisierte Brücke mit brusthohem Geländer. Die Konstruktion ist sehr stabil. Es schwankt überhaupt nicht und die Aussicht auf die Stadt und ihren Hafen ist toll!

Bald darauf erreichen wir den Affenfelsen, Apes Den. Auch hier gibt es eine Futterstelle für die Affen. An anderen Tagen mag es sich gänzlich anders zeigen, doch heute halten sich hier viel weniger Affen auf als nahe der Bergstation.

Am weiteren Wegverlauf liegen die Great Siege Tunnels. Gibraltar ist förmlich durchlöchert von unvorstellbar vielen Tunneln, die kilometerlang durch die Felsen leiten. Das Ausmaß dieser Tunnelsysteme ist uns gar nicht vorstellbar. Im Rahmen dieser Ausstellung gelangen wir immer tiefer in den Berg hinein und erfahren bei pompöser Marschmusik durch zahlreiche Infotafeln über die Große Belagerung Ende des 18. Jahrhunderts. Die Spanier haben erfolglos versucht Gibraltar den Briten zu entreißen. Die nun folgende „City under Siege Exhibition“ widmet sich demselben Thema.

World War II Tunnel auf Gibraltar
World War II Tunnel

Kurz vorm Tal passieren wir die, derzeit wegen Restaurationsarbeiten gesperrten, „World War II Tunnel“ und schließlich das „Moorish Castle“. Im Turm dieser maurischen Burg führt eine hölzerne Treppe über mehrere Ebenen hinauf. Einige Tafeln informieren über die Geschichte. Vom Dach des Turmes genießen wir noch einmal den Ausblick auf die Stadt von Gibraltar und staunen, wie viel Industrie hier Platz gefunden hat.

Moorish Castle
Moorish Castle

Nach den erläuterten Sehenswürdigkeiten und darüber hinaus zahllosen Geschützstellungen – hauptsächlich aus dem zweiten Weltkrieg – erreichen wir den Fuß des Felsens von Gibraltar. Über die Main Street gelangen wir zurück zum Flughafengelände und der Zollstation an der Grenze, die wir erneut problemlos passieren können. Zuvor haben wir uns im Restaurant „The Little Rock“ landestypisch und äußerst lecker Fish & Chips gegönnt.

Geschützstellung
Geschützstellung

Der Besuch von Gibraltar ist ein Highlight unserer Reise. Die kleine Enklave Großbritanniens hat viele Sehenswürdigkeiten auf kleinem Raum und bietet tolle Fernsichten, sodass eine Reise hierher ein Muss ist!

Gesamtstrecke: 12576 m
Gesamtanstieg: 893 m
Gesamtabstieg: -891 m
Download file: Gibraltar.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

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