Über den Naturpark Los Alcornocales haben wir gelesen, dass es sich um den letzten tropischen Dschungel Europas handeln soll. Dies hat unsere Aufmerksamkeit erregt!
Es sind unzählige Wanderungen offiziell ausgeschildert. Die Entscheidung, welche wir ausprobieren sollen, fiel schwer. Hierzu haben wir die Website genau studiert und viele Strecken, die in der Nähe unserer groben Route liegen, verglichen.
Anhand der Bilder und Beschreibungstexte haben wir uns für zwei verheißungsvoll klingende Wanderungen entschieden: „Valdeinfierno“ und „Rio de la Miel“.
1. „Valdeinfierno“
Start: Parkplatz Valdeinfierno bei Los Barrios | Ziel: Parkplatz Valdeinfierno bei Los Barrios
Länge: 5 km | HM: 130 m | Gehzeit: 1,25 Std. | Gesamtzeit: 1,25 Std.
Bewertung: ★☆☆☆☆
Anfänglich verläuft der Weg Valdeinfierno auf einer geschotterten Straße, die von wenigen Autos genutzt wird. Hinter einem Zaun und einem Rost im Boden, das Kühe am Verlassen ihrer Weide hindert, zweige ich nach rechts ab und gelange auf einen schmaleren Weg. Steinig steige ich leicht bis auf das Uferniveau des Baches Garganta del Valdeinfierno ab.
Es ist schön hier. Durch den grünen Wald und entlang des gurgelnden Baches führt ein steinig bis wurzeliger Weg nach meinem Geschmack. Leider verändert er sich schon bald. Nach dem Passieren einer Holzbrücke wird der Pfad breiter und leitet nun gänzlich eben und rollstuhlgerecht (so zeigt es von der anderen Seite aus später ein Schild) weiter. Nach insgesamt 1,5 Kilometern am Garganta del Valdeinfierno ist nach links auf die Schotterstraße abzuzweigen, der ich bereits zu Beginn gefolgt bin. Diese führt die übrigen 2,3 Kilometer zurück zum Start.
Der „Valdeinfierno“ hat mich enttäuscht. Der erste Teil der Strecke am Bachufer auf schmalem Pfad ist wirklich schön. Jedoch verändert sich der Weg bereits am Bach zu einem langweiligen Gehweg, dazu gefallen mir Hin- und Rückweg auf einer Straße so gar nicht. Diese unschönen Teile machen leider rund 70 Prozent der gesamten Wanderung aus.
Gesamtanstieg: 175 m
Gesamtabstieg: -179 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
2. „Rio de la Miel“
Start: Cobre | Ziel: Cobre
Länge: 4,7 km | HM: 125 m | Gehzeit: 1,25 Std. | Gesamtzeit: 2 Std.
Bewertung: ★★☆☆☆
Unzählige Autos parken rund um den Startpunkt der Wanderung. Es ist Samstagnachmittag und der Rio de la Miel ist wohl ein beliebtes Ausflugsziel.
Ein geschotterter Weg in Straßenbreite führt über zwei Kilometer bis hin zum Bach Arroya de la Miel. Mehrere Gruppen Spaziergänger, die nach Badegästen und Picknick aussehen, kommen uns entgegen. Mit Erreichen des Arroya de la Miel ändert sich das Bild des Weges. Er wird schmaler und steiniger. Wir queren eine steinerne Brücke und lassen die ersten Eindrücke des Wasserlaufs auf uns wirken. Eine Quelle ermöglicht es den Durst zu stillen.
Nach 400 Metern am Ufer wird ein kleiner Wasserfall erreicht. Eine Familie mit zwei Kindern planscht im Wasser und ein Paar genießt die Zweisamkeit. Wir rasten ebenfalls und lassen die Szenerie auf uns wirken. Felix erkundet ein Stück Korkeichen-Rinde. Es ist bereits später Nachmittag. Der Rückweg ist identisch zum Hinweg und tendenziell abschüssig, sodass wir schnell wieder in der Siedlung und somit am Wohnmobil ankommen.
Der Wegteil am Rio de la Miel hat uns sehr gut gefallen. Leider besteht der überwiegende Teil der Wanderung aus dem Hin- und Rückweg über die Schotterstraße. Auf der Karte sieht es so aus, als könnte man im Anschluss an den äußersten Punkt der ausgewiesenen Wanderung noch eine kleine Rundtour entlang des Ufers anschließen. Hierfür hatten wir heute leider nicht genug Zeit. Solltet ihr diese Verlängerung austesten, freuen wir uns über eine Info, ob sich dies lohnt!
Gesamtanstieg: 202 m
Gesamtabstieg: -203 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Unsere Erwartung, eine dschungelartige Landschaft entdecken zu dürfen, haben beide Wanderungen nicht erfüllen können. Beide Strecken konnten mit schönen Abschnitten punkten, doch bei beiden fielen diese Wegteile viel zu kurz aus im Vergleich zu den größeren Anteilen an Hin- und Rückwegen. Dementsprechend konnte uns der Naturpark Alcornocales leider nicht überzeugen. Ob wir einfach die falschen Stellen besichtigt haben? Dies vermögen wir nicht abschließend einzuschätzen.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.