Start: Montejaque | Ziel: Montejaque
Länge: 13 km | HM: 560 m | Gehzeit: 3,25 Std. | Gesamtzeit: 3,5 Std.
Bewertung: ★★★☆☆
Am Rande der Sierra de Grazalema liegt das Dorf Montejaque. Von hier lässt sich eine nette Rundwanderung durch hübsche Natur beginnen.
Wir stehen auf einem privaten Wohnmobil-Stellplatz mit Aussicht auf die erhabenen Felsen. Vom Ort leitet eine kleine Pflasterstraße steil hinunter auf die Hauptstraße, die ich nach eineinhalb Kilometern erreiche. Ohne richtigen Fußweg muss dieser circa ein Kilometer gefolgt werden. Nicht schön, aber zumindest herrscht hier wenig Verkehr.
Nun wird der Ort Benaojan erreicht, der im Schatten von Kalksteinwänden liegt. Nach Passieren einzelner Wohnstraßen gelange ich an ein geschmiedetes Tor, welches mich an den Bach Arroyo Montejaque lässt. Ein asphaltierter Weg führt entlang von Olivenbäumen, Gräsern und unzähligen roten Mohnblumen entlang des Baches, der ein wenig tiefer vor sich hin gurgelt. Mit Erreichen einer Mühle gelange ich wieder in den beschaulichen Ort. Hier führt ein Pfad direkt an den Bach. Ich genieße kurz die friedvolle Umgebung.
Weiter geht es. Nach dem Queren von Bahnschienen muss ich mich links halten. Der Wanderweg ist zwar geradeaus ausgeschildert, doch die Brücke, die hier einmal stand, existiert nicht mehr. Ein Bauzaun versperrt den Weg. Eine ganze Weile geht es nun entlang des Rio Guadiaro, welcher an der Staustufe Charco de la Barranca gequert wird. Bei Hochwasser könnte der Beton von Wasser bedeckt sein. Derzeit ist der Beton mit seinen regelmäßigen Erhebungen, die wie Burgzinnen herausragen, bequem zu begehen.
Entlang des lieblichen Baches führt nun mal ein Fahrweg und mal ein schmalerer Pfad. Oliven- und Feigenbäume spenden Schatten, kurz ist ein Wehrturm zu sehen, dann ein Ziegengehege. Die Vögel zwitschern. Nach eineinhalb Stunden Gesamtgehzeit erreiche ich die Höhle Cueva del Gato, die auf der anderen Uferseite liegt. Der Rio Guardiaro wird über eine etwas überdimensionierte Brücke gequert, dann passiere ich einen Holzsteg und erreiche so einen flachen See zu Füßen der Höhle. Eine Mutter sitzt mit ihrem Kind am Ufer und kühlt die Füße. Der Zugang zur Höhle ist leider durch einen Maschendrahtzaun versperrt.
Egal, dann gibt es heute keine Höhlenbesichtigung für mich. Wenige Meter kehre ich um und halte mich vor der Brücke links. Ein schmaler, ziemlich zugewachsener Pfad schlängelt sich zwischen Bahnschienen und Fluss für rund eineinhalb Kilometer durch das Gebüsch. Wer diesen Pfad umgehen möchte, kann einfach die Brücke überqueren und der Straße auf der anderen Uferseite folgen.
Schließlich erreiche ich den äußersten Punkt der heutigen Runde. Auf der anderen Seite der Bahngleise leitet ein Pfad parallel zum Fluss zurück nach Benaojan. Schmal und steinig arbeite ich mich stetig entlang des Hangs aufwärts. Mediterrane Büsche und Sträucher mit harten und trockenen Blättern säumen den Wegesrand. Die Ausblicke auf die vor mir liegenden Felsen und das Tal mit einigen Häusern, von denen zwei strahlend blaue Swimmingpools haben, gefällt mir.
Kurz vor Erreichen des höchsten Punktes kommt mir eine Ziegenherde entgegen. Muttertiere und ihre Zicklein springen über den Weg und beeilen sich an mir vorbeizukommen. Hintendrein folgt der Hirte mit seinen drei Hunden. Unser Sohn, der gerade aufgewacht ist, betrachtet fasziniert das lustige Treiben von meinem Rücken aus.
Der letzte Wegteil wird weniger spannend. Die ersten Häuser kommen in Sicht. Erst säumen Olivenbäume die Straße, dann passiere ich einen saftig grünen Nutzgarten. Er ist hübsch angelegt und bietet zahlreichen Gemüsesorten ein Zuhause. Nun würde ich gerne direkt zur Hauptstraße aufsteigen, doch hierfür gibt es keinen Weg. Daher ist der Straße erst einmal in die „falsche“ Richtung zu folgen. Identisch zum Beginn der Wanderung kehre ich über die Hauptstraße und schließlich den steilen Weg nach Montejaque zurück.
Diese Rundwanderung am Rande der Sierra de Grazalema bietet neben weniger schönen Wegteilen entlang von Straßen tolle schmale Pfade, beschauliche Bäche und Bergpanoramen auf die aufragenden Kalksteinwände. Gleichzeitig fehlt dieser Tour für mich ein richtiges Highlight. Wer in der Nähe eine schöne Strecke sucht, wird hier seine Freude haben. Doch extra anreisen würde ich für diese Wanderung nicht.
Gesamtanstieg: 783 m
Gesamtabstieg: -779 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.