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Etretat

Start: Etretat | Ziel: Etretat
Länge: 8 km | HM: 260 m | Gehzeit: 2 Std. | Gesamtzeit: 2,5 Std.
Bewertung: ★★★★★

Das Kreischen der Möwen, Sonnenschein und Meeresrauschen bei tollen Fernsichten: Hier bei den Falaise d’Aval in Etretat sind wir im Urlaub angekommen!

Mit dem Wohnmobil ist es gar nicht so leicht an diesem touristischen Ort in der Normandie zu parken. Direkt im Ort befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz, welcher bei unserer Ankunft bereits voll belegt ist. Ein größerer Parkplatz etwas außerhalb ist aufgrund von Höhenbeschränkungen für Wohnmobile nicht zugelassen. Schließlich haben wir am eingezeichneten Ausgangspunkt der Wanderung eine kostenfreie Möglichkeit gefunden, die groß genug für uns ist, eine Picknickbank und theoretisch auch die Möglichkeit über Nacht zu bleiben bietet.

Entlang der Straße gehen wir ein wenig bergab in Richung Stadt, um dann nach rechts auf eine Straße, die für Autos gesperrt ist, abzuzweigen und wieder aufzusteigen. Uns kommt ein Stadtrundfahrtbus in Form eines kleinen Zuges entgegen. Nach wenigen Metern stehen wir am Fuße der steinernen Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde. Dort genießen wir die tolle Aussicht auf die sonnenbeschienenen Kreidefelsen und das eindrucksvolle Felsbogenloch „Falaise d’Aval“ in den hohen Klippen der Steilküste sowie den Ort Etretat.

Falaise d’Aval in Etretat
Falaise d’Aval in Etretat

Gemeinsam mit unzähligen Menschen steigen wir eine Treppe aus grobem Beton, deren Stufen mit Hölzern gegen Abrutschen gesichert sind, an die Uferpromenade hinab. Ein heruntergekommenes Hotel fällt uns direkt ins Auge. Wie kommt es, dass eine Unterkunft in solch schöner Lage so verfallen ist? Zu unserer linken reihen sich Bars und Restaurants aneinander, um uns herum genießen viele Menschen ihren Sonntagsausflug und am steinigen Strand zwischen den Kreidefelsen landet ein Paraglider. Vielen dürfte diese Kulisse für das frühlingshafte Treiben aus der Netflixserie „Lupin“ bekannt sein.

Vergesst bei den ganzen Eindrücken vor euch nicht einen Blick zurück zu werfen. Die auf dem Kreidefels thronende Kapelle ist es wert!

Blick zurück auf die Kapelle
Blick zurück auf die Kapelle

Am Ende der Promenade geht es hinauf auf die Klippen. Am Anfang des Anstiegs liegt eine Bunkeranlage des Atlantikwalls aus dem zweiten Weltkrieg mit mehreren Stellungen direkt am Weg. Steinige Pfade, teils mit grobem Beton befestigt, führen durch Gras die Klippe hinauf und an der Küste entlang. Verschiedene durch feste Geländer gesicherte Aussichtspunkte folgen einander in regelmäßigen Abständen. Sie möglichen traumhafte Blicke zurück auf das Dorf und weiter zu den nächsten Felstoren. Ein Zaun hält die zahlreichen Besucher jederzeit vom Abgrund fern. Die steil abfallenden Klippen leuchten im Sonnenschein und sind aus jedem neuen Blickwinkel wieder beeindruckend. Ihr Anblick erinnert uns ein wenig an die Cliffs of Moher in Irland und das Auf und Ab der steinigen Pfade durch grasige Landschaft an unsere Gratwanderung an der Nagelfluhkette.

Neben dem Felsbogen Falaise d’Aval dürfen wir den Falaise La Manneporte und ein Felsloch, das wie ein Schlüsselloch im Fels anmutet bewundern. Eine unglaublich schöne Umgebung, die für uns den perfekten Auftakt in den Urlaub bietet!

Auf unserer linken Seite liegt von uns kaum beachtet ein Golfplatz. Hinter dem Schlüsselloch-Felsloch zweigt unser Rückweg nach links ab. Vor der Kulisse des Atlantiks können die Golfer beim Abschlag beobachtet werden. Ein weiteres Mal nach links abgezweigt, wandern wir hinter dem Golfplatz zurück nach Etretat. Der schöne Weg, anfangs etwas breiter und entlang einer Wiese führend, wird schon bald schmal. Nach einigen Metern durch Wald und einem kurzen Stück Asphalt erreichen wir die Hauptstraße.

schmaler Pfad über dem Garten "Les Jardins d'Etretat"
schmaler Pfad über dem Garten „Les Jardins d’Etretat“

Diese wird etwas oberhalb an einer Ampel gequert. Unser Fußweg zurück ins Dorf verläuft dann abgetrennt vom Verkehr hinter einer Mauer. Etretat bietet neben Restaurants und Eisdielen viele Souvenirshops und wirkt sehr touristisch. Uns interessiert heute nichts davon. Über eine schmale Straße steigen wir zum Garten „Les Jardins d’Etretat“ auf. Es gibt keinen Bürgersteig, doch dafür eine auf der Straße eingezeichnete Fußgängerspur. Ein wenig oberhalb der Gärten, oben auf der Kuppe, zweigt an einem Hinweisschild ein schmaler Pfad nach rechts ab. Auf diesem gelangen wir einige Meter über der Straße unseres Hinwegs durch buschig-waldiges Gelände auf einem sehr schönen Weg am Hang entlang zurück zu unserem Startpunkt.

Optional kann an den Klippen statt an beschriebener Stelle hinter dem Golfplatz umzukehren auch weiter bis zum Leuchtturm gewandert werden. Diese Variante wurde in dieser Outdooractive-Aktivität gewählt und führt bei unserem Start/Ziel zu einer Gesamtlänge von 14,5 km bei 400 hm und 3.5 Std. Gehzeit. Wirf empfanden diese Verlängerung jedoch nicht als großen Mehrwert und legen euch eher die oben beschriebene Wanderung ans Herz. Die längere Variante bietet keine weiteren spektakulären Küstenblicke und zweigt bald ebenfalls in das Landesinnere ab, wo Asphalt und etwas Wald- und Wiesenwege auf den Wanderer warten.

Bei Sonnenschein angestrahlte Kreidefelsen mit imposanten Felsbögen, steil abfallende Felsklippen, das Kreischen der Möwen und einfach gute Laune hat uns der Besuch von Etretat beschert. Diesen Ort können wir bei einem Besuch der Normandie ganz klar empfehlen!

Gesamtstrecke: 8021 m
Gesamtanstieg: 459 m
Gesamtabstieg: -455 m
Download file: Etretat_Kreidefelsen.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Urlaubs in Frankreich. Hier findest du die übrigen Berichte über Wanderungen und Sehenswürdigkeiten in Frankreich.

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