Start: Dune du Pilat Parkplatz | Ziel: Dune du Pilat Parkplatz
Länge: 6,9 km | HM: 250 m | Gehzeit: 2,25 Std. | Gesamtzeit: 2,5 Std.
Bewertung: ★★★☆☆
Unerwartet erhalten wir Wüstenfeeling – und das mitten in Frankreich, nur die Temperaturen und der Nieselregen passen nicht ganz zu dem Eindruck.
Es soll zumeist möglich sein etwas abseits des offiziellen Parkplatzes am Straßenrand kostenfrei zu parken. Heute, in der Nebensaison, gab es auch viele freie Möglichkeiten. Nur leider ist ein Türchen, dass den Zugang zu einer Treppe zum Strand hinunter bildet, abgeschlossen gewesen. Unten am Strand meine ich eine Baustelle gesehen zu haben, vermutlich liegt darin der Grund, dass der Zugang derzeit von hier nicht möglich ist. Wie erreicht man diesen Parkplatz? Am Kreisverkehr, der zum offiziellen Dünen-Parkplatz führt, fahrt ihr in Richtung „Arcachon“ ab. Etwas später kommt ein weiterer Kreisverkehr, in dem ihr nach „Corniche“ abfahrt. Hier gibt es überall am Straßenrand Parkplätze. Der Zugang zum Strand liegt in einer scharfen Linkskurve. Die Düne du Pilat befindet sich dann links von euch.
Wir fahren notgedrungen zurück zum offiziellen Parkplatz. Hier ist die erste halbe Stunde kostenfrei, danach zahlt ihr für vier Stunden für PKW 4 € und für Wohnmobile 8 €. Der Parkplatz ist sehr groß und befindet sich derzeit im Ausbau. Straßen und sogar Häuschen, die für uns nach Ferienwohnungen aussehen, werden derzeit angelegt.
Nun ist die größte Wanderdüne Europas zum Greifen nahe: Sie ist bis zu 110 m hoch, 500 m breit und ganze 2,7 km lang. Zwischen dem Atlantik und einem großen Kiefernwald ein völlig unerwarteter Anblick!
Der Weg zur Düne ist ausgewiesen. Vom Areal der Wohnmobile hin zum Dünenaufgang sind 600 m zurückzulegen. Nur die letzten Meter verlaufen auf Sand und entlang von Kiefern, der Rest ist in einem Wald gelegenes Parkplatzgelände.
Die meisten Besucher steigen direkt zur Düne auf. Ab April steht hier zur Erleichterung des Aufstiegs eine Plastiktreppe im Sand bereit. Jetzt im März ist der Aufstieg zwar anstrengender, aber dafür ist es authentischer durch den Sand zu schreiten und dabei jeden Schritt ein wenig zurückzurutschen. Ich entscheide mich für eine Rundwanderung um die Düne und folge nicht den tausenden Fußspuren, die diesen direkten Weg nehmen.
Stattdessen halte ich mich rechts und gelange relativ flach über feinen Sand bis an den Atlantik. Am Fuß der imposanten Düne spaziere ich an der Uferbrandung entlang. Sandbänke ragen aus dem Meer heraus, eine Gruppe Kajakfahrer paddelt an mir vorbei und zwei Fischerboote treiben auf dem Wasser. Zwei andere Paare sehe ich, sonst sind Felix und ich alleine unterwegs.
Am äußersten Ende reicht die Dune du Pilat an einen Kiefernwald heran. Hier folge ich pfadlos wenigen Fußspuren und besteige so den Rücken der Düne. Diesem kann ich bis zum Ausgangspunkt folgen. Rechter Hand fällt der Hang steil zu den verkohlten Überresten eines Kiefernwaldes ab, linker Hand (zum Meer) ist das Gefälle deutlich geringer. Der einstig riesige Kiefernwald ist im Sommer 2022 bei einem Waldbrand gemeinsam mit allen umliegenden Campingplätzen abgebrannt. Das muss ein fürchterliches Feuer gewesen sein! Derzeit befinden sich die Campingplätze wieder im Aufbau.
Am Wasser lies es sich entspannt durch den feuchten Sand gehen. Auf der Düne ist der feine Sand rutschiger und das Gehen anstrengender. Anfangs sind wir mutterseelenallein unterwegs. Während der Ausgangspunkt näher rückt, erscheinen am Horizont immer mehr Gestalten. Direkt am eingangs beschriebenen Aufstieg tummeln sich mindestens zwei Schulklassen und einige weitere Touristen. Betrachten wir die Parkkapazitäten, so wird schnell klar, dass das Getümmel in der Hochsaison im Vergleich zu heute viel größer sein muss.
Die Dune du Pilat ist als Europas größte Wanderdüne ein beliebtes Ziel. Sowohl die Besichtigung durch den direkten Aufstieg als auch die längere Wanderung am Fuße und auf der Düne entlang lohnen sich. Dennoch muss ich zugeben, dass ich irgendwie noch mehr erwartet habe. Dabei kann ich gar nicht in Worte fassen, was mir eigentlich gefehlt hat. Wie ist es euch ergangen? Gefiel euch die Düne oder wurden eure Erwartungen eher enttäuscht?
Gesamtanstieg: 403 m
Gesamtabstieg: -404 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.