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Hölltobel, Hahnenköpfle, Oybachtal und Christlessee

Wenig anspruchsvolle, aber dennoch schöne Wanderung

Start: Christlessee | Ziel: Christlessee
Länge: 16,8 km | HM: 900 m | Gesamtzeit: 5 Std.
Bewertung: ★★★★☆

Ein wilder Tobel, dann hinauf auf den Gipfel des Hahnenköpfle, auf dem Rückweg am rauschenden Oybach im Tal entlang und zum Schluss an den kleinen tiefblauen Christlessee. Mein Wanderprogramm für heute. Da Tobi einen Ruhetag einlegte und ab dem frühen Nachmittag Regen und Gewitter angesagt waren, sollte es eine nicht weit von Oberstdorf entfernte Runde sein, die nicht zu hoch hinaus geht und nicht zu lange dauert.

Startpunkt der Wanderung ist an der Haltestelle Christlessee (Bus 8 Richtung Spielmannsau). Ich kam heute Morgen mit dem Auto, welches ich an der Gaststätte „Christlessee“ abstellte, die donnerstags und freitags Ruhetag hat. Das Parken ist hier verboten, doch ich hoffte am Ruhetag niemanden zu stören, denn eine andere Parkmöglichkeit konnte ich nicht finden.

Hölltobel
Hölltobel

Die ersten Meter verlaufen über einen geschotterten Fahrweg, bis rechts auf einen Pfad zum Hölltobel abgebogen wird. Der Hölltobel ist zwar kurz, aber eine eindrucksvolle Klamm! Das Wasser hat sich in den Fels hinein gegraben und diesen glatt geschliffen. Ein steiniger Pfad führt am Dietersbach entlang, der reißender und lauter wird, je höher man kommt. Zwei Aussichtsplattformen, die über dem Wasser schweben, geben freien Blick auf die schmale Schlucht, durch die das Wasser schießt. Zuletzt führt der Weg an einem mächtigen Wasserfall vorbei, dann ist das Spektakel auch schon wieder vorüber.

Hinter den Häusern des kleinen Ortes Gerstruben beginnt der Anstieg zum Hahnenköpfle (1735m). Da es am Vortag geregnet hat, war der mal matschige, mal steinige Pfad recht rutschig. An anderen Tagen dürfte es hier leicht zu gehen sein. Serpentine um Serpentine geht es erst über eine Wiese und dann durch Wald stetig aufwärts. Den Abzweig zum Hahnenköpfle hätte ich beinahe verpasst. Am Wegesrand steht nur ein abgebrochener Wanderwegweiser, der mich verwunderte, sodass ich auf das GPS-Gerät sah. Zum hölzernen Gipfelkreuz ist es von hier nur rund 100 m weit. An sonnigen Tagen hätte man eine schöne Aussicht auf die Allgäuer Hochalpen, doch heute wirkte alles grau in grau.

Schwein und Kälbchen
Schwein und Kälbchen

Nun folgt bereits der Abstieg über einen steinigen Pfad, der sich durch eine Wiese schlängelt. Murmeltiere pfiffen und für den Bruchteil einer Sekunde durfte ich sogar eins sehen, dann war es schon wieder in seinem Bau verschwunden. Schließlich kommt man an der unscheinbaren Lugenalpe vorbei, welche Getränke und hausgemachten Kuchen anbietet. Zum Schmunzeln brachte mich hier ein kleines Schwein, das sich vertrauensvoll an ein Kälbchen angelehnt und die Augen geschlossen hatte. Eine ungewöhnliche Freundschaft. Die letzten Meter hinunter ins Oytal verlaufen auf breiten geschotterten Waldwegen.

Oybach
Oybach

Im Oytal dann die Enttäuschung. Der Oybach ist ausgetrocknet! Wo ich einen plätschernden Bach erwartet hatte, befindet sich nur eine Kiesfläche. Teils geht es über kleine Pfade, aber teilweise leider auch über asphaltierte Straßen. Die meiste Zeit gehe ich über breite Kieswege. Auf der gesamten Wanderung hatte ich noch keine Menschenseele gesehen, ab hier traf ich nun ständig auf Familien, Rentner und andere Wanderer. Ich konnte nicht ergründen, wo das Wasser, das den Oybach speist, herkommt, doch schließlich wurde er noch zu einem ordentlichen Bach mit glasklarem Wasser, an dem man sehr schön entlang spazieren kann. Wo der Oybach in die Trettach mündet, biege ich ab und laufe auf Fahrwegen zurück zum Auto.

Vor dem Heimweg bietet es sich an, um den Christlessee zu spazieren. Der See strahlt türkisgrün und liegt idyllisch da. Ich hatte ihn mir nur deutlich größer und einsamer vorgestellt. Eine Umrundung ist in wenigen Minuten möglich und selbst an diesem trüben Tag saßen einige Urlauber rund um den See. Das Kühlen der Füße ist hier gut möglich, zum Schwimmen wäre der See zu flach und vermutlich auch zu kalt.

Alles in allem ist dies heute keine Traumtour gewesen. Dafür waren die Wege zu häufig zu breit. Dennoch war es, insbesondere am Hölltobel, eine schöne Runde und an diesem Tag, an dem eine hochalpine und / oder lange Wanderung nicht in Frage kam, eine sehr gute Lösung.

Gesamtstrecke: 16788 m
Gesamtanstieg: 1332 m
Gesamtabstieg: -1330 m
Download file: Hoelltobel_Hahnenkoepfle_Oytal.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

2 Kommentare

  1. Enrico Kautzsch Enrico Kautzsch

    Ich glaube die Höhenmeter sind ein bißchen viel, wir sind, mit 2 Garminuhren, auf insgesamt 997m bei dieser Runde gekommen und in der Komoot App ist eine ähnliche Tour, die hat sogar nur 870m Höhenmeter. LG

    • Svenja Svenja

      Hallo Enrico,
      vielen Dank für den Hinweis. Du hast völlig recht. In der gpx-Datei sind weniger Höhenmeter hinterlegt, doch leider hat das von uns genutzte Tool zur Darstellung der Routen einen Fehler und erhöht häufig aus uns nicht erklärlichen Gründen die Höhenmeter. Hier war uns dies bislang noch nicht aufgefallen. Ich habe die Angaben nun im Kopf des Textes angepasst und einen Hinweis auf den Fehler angebracht. Noch einmal vielen Dank dir!
      Hat euch die Wanderung denn gefallen?
      Viele Grüße,
      Svenja

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