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Mina de São Domingos

Start: Mina de São Domingos | Ziel: Mina de São Domingos
Länge: 7 km | HM: 160 m | Gehzeit: 1,75 Std. | Gesamtzeit: 2,25 Std.
Bewertung: ★★★★★

Mina de São Domingos im Südosten von Portugal ist ein spannendes Reiseziel! Frei zugänglich erwartet uns ein riesiges Areal mit eindrucksvollen Ruinen und spannenden Informationen zur mittlerweile aufgegebenen Mine. Die perfekte Mischung aus Lost Place und Freiluft-Museum!

Im Gegensatz zu vielen anderen portugiesischen Orten gibt es hier Info-Tafeln auch in englischer Sprache. Bereits seit der Antike werden an dieser Stelle Mineralien abgebaut. In den Jahren 1858 bis 1966 hat hier die Bergbaugesellschaft „Mason & Barry“ hauptsächlich Pyrit zur Schwefelsäure-Gewinnung gewonnen. Insgesamt sind bis zur Stilllegung unvorstellbare 25 Millionen Tonnen Erz abgebaut worden!

Eine Wanderung in der Mina de São Domingos gleicht einer Reise durch die Geschichte. Die Route führt die meiste Zeit entlang der ehemaligen Bahntrasse durch den Bergbaukomplex. Ruinen und verlassene Halden werden passiert. Die surreale Landschaft erinnert durch ihren Farbenreichtum von rot, gelb, blau-grau und schwarz an die isländische Vulkanlandschaft. Eindrucksvoll! Das Areal ist durch den Abbau giftig, eine landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr möglich.

Gleich zu Beginn besichtigen wir den See Corta da Mina. Schwarz mit blutroten Rändern liegt er vor uns. Der pH-Wert liegt nur bei 2, das saure Milieu lässt kein Leben im Wasser zu.

Nun gelangen wir an das Dock. Hier wurde das abgebaute Erz auf Eisenbahnwaggons verladen und entweder zur Zerkleinerungsfabrik in Moitinha, in die Schwefelfabrik von Achado do Gamo oder direkt zum 17 Kilometer entfernten und an der spanischen Grenze gelegenen Verladehafen Pomarao am Rio Guadiana gebracht.

das Dock

Als nächstes Highlight auf der Tour erscheinen die Ruinen riesiger Hallen vor uns. Es handelt sich um die ehemaligen Lokschuppen. Werkstätten, in denen die 37 in der gesamten Abbauzeit genutzten Eisenbahnen repariert und zwei Lokomotiven sogar gebaut worden sind. Inzwischen wachsen Bäume zwischen den verbliebenen Mauern und ein Camper hat seinen Van abgestellt.

Die Bahntrasse ist noch deutlich erkennbar, auch wenn die Bahngleise vollständig zurückgebaut worden sind. Wir folgen der Trasse für etwa zwei Kilometern bis zur damals dampfbetriebenen Zerkleinerungsfabrik von Moitinha. Auf dem Hügel über den Ruinen des Industriegeländes liegen die Überreste der damaligen Arbeitersiedlung. Kurz darauf erscheinen Mauerreste der imposanten Schwefelfabrik von Achado do Gama. Es ist einfach toll, wie viel hier heute noch von all den Industriegebäuden zu betrachten ist!

Unsere Runde hat hier ihren äußersten Punkt erreicht. Wir gehen auf der anderen Seite der Gebäude und des Flusses zurück zum Ausgangsort. Hinter dem Lokschuppen erheben sich die gut erhaltenen Überreste eines Fördergerüstes aus Stahl, dass durch eine elektrische Turbine angetrieben wurde. Die Aufgabe dieser Anlage lag darin, Wasser zu Tage zu befördern, sodass die Kumpel unter Tage im Trockenen arbeiten konnte.

Ruine und Fördergerüst in Minas São Domingos
Ruine und Fördergerüst

Die Industriebrache der Minas von São Domingos ist ein spannendes Gelände und eine tolle Abwechslung zu unseren sonstigen Wanderzielen! Es gibt richtig was zu entdecken! Wir tauchen in die Vergangenheit ein und können anhand der frei zugänglichen Ruinen vor unserem inneren Auge ein Bild aufbauen, wie es hier einmal ausgesehen haben kann. Einen Besuch empfehlen wir voll und ganz!

Gesamtstrecke: 6957 m
Gesamtanstieg: 261 m
Gesamtabstieg: -251 m
Download file: Mina_de_Sao_Domingo.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

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