Start: Steendamm | Ziel: Steendamm
Länge: 14 km | HM: 120 m | Gehzeit: 2,75 Std. | Gesamtzeit: 3 Std.
Bewertung: ★★★☆☆
Die Wellen des Schildmeeres peitschen im Sturm. Mit jedem Schritt stemmen wir uns gegen den Wind und kämpfen uns weiter voran.
Ausgangspunkt dieser Runde im Februar ist ein Parkplatz am südlichen Ufer des Schildmeeres. Die ersten drei Kilometer führt ein schmaler Schotterweg, der als Fietsenpad gekennzeichnet ist und auch nur Platz für Fußgänger und Radfahrer bietet, über den Deich. Die umliegenden Maulwurfshügel sind konsequent von Muscheln garniert und auch im Schotter blitzen überall Muschelteile auf. Gefühlt sind wir direkt am Meer, da trägt das Schildmeer einen passenden Namen.
Wir queren kleine Holzbrücken und wandern jetzt weitere drei Kilometer über auf dem Deich verlegte Betonplatten. Auf der dem See abgewandten Seite fließt braunes Wasser in einem Kanal. Zwischendurch kommt immer wieder die Sonne heraus. Das hellbraune Schilfrohr leuchtet wie Stroh vor dem noch immer recht dunklen Himmel. Der Wind kommt gerade von hinten und wir gehen beschwingt voran.
Nur kurz verlassen wir das direkte Seeufer und umgehen einen Bauernhof. Gänse flattern auf und kämpfen wie auch wir gegen den Wind an. Im Anschluss an das Passieren eines hölzernen Aussichtsturms führt unsere Runde nun pfadlos über grasbewachsene Deichrücken. Im Wind auf unebenem Pfad ist es nun noch anstrengender zu gehen. Dies stört jedoch nicht, denn optisch ist es einfach wunderschön. Durchnässte abgemähte Wiesen liegen am Wegesrand und wir fragen uns, ob es sich wohl komisch anfühlt, hier mit einem Traktor durch den Schlamm zu fahren.
Nach Kilometer zehn verlassen wir leider die naturbelassenen einsamen Wege und gelangen an eine befahrene Landstraße, der wir rund zwei Kilometer folgen müssen. Immerhin gibt es die meiste Zeit einen Fußweg. Dennoch sind wir enttäuscht, dass ein Teil des Weges so wenig reizvoll verlaufen muss.
Schließlich können wir an einer Brücke zurück auf einen Weg direkt am Ufer des Sees abzweigen. Hier befindet sich ein Ferienpark im Bau. Unfertige identische Häuser reihen sich aneinander. Teils steht nur ein äußeres Gerippe, teils zusätzlich ein gemauerter Kamin oder bereits ein Dach. Wenige Häuser sind vollendet und lassen erahnen, wie die Siedlung bald aussehen wird. Am hinteren Ende beginnt das Dorf Steendam mit einem kleinem Hafen.
Ein Pflasterweg führt, so wie wir es heute bereits gewöhnt sind, auf dem Deichrücken die letzten Meter zurück zum Parkplatz. Vom Wind zerzaust und doch zufrieden lassen wir uns im Wohnmobil einen heißen Tee schmecken.
Die Umrundung des Schildmeeres ist eine einsame Runde, die größtenteils mitten durch die Natur führt. Die unumgängliche Wegstrecke entlang einer Straße trübt den Gesamteindruck für uns jedoch deutlich. Im heutigen Februar-Sturm gab es keine ähnlich verrückten Wanderer wie uns. Ob dies an einem warmen Sommertag anders ist? Teilt es uns gerne mit!
Gesamtanstieg: 290 m
Gesamtabstieg: -289 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour verläuft in den Niederlanden. Hier findest du weitere Wanderungen von uns in den Niederlanden.
