Start: Villanueva | Ziel: Villanueva
Länge: 8,5 km | HM: 600 m | Gehzeit: 2,75 Std. | Gesamtzeit: 3,5 Std.
Bewertung: ★★★★☆
Die Schlucht Las Xanas wird auf einigen Seiten als kleine Schwester der Ruta del Cares bezeichnet. Das spricht uns an, sodass wir uns heute ein eigenes Bild von dieser Wanderung machen!
Unser Übernachtungsort in Proaza ist nicht weit entfernt, sodass wir mit dem Fahrrad über den Rad- und Wanderweg „Senda del Oso“ anreisen. Dieser Radweg ist insgesamt 27 km lang. Folglich sehen wir nur ein Bruchstück der Gesamtstrecke. Auf unserem Abschnitt ist der steinige und poröse Teer jedoch sehr holprig und wirklich schlecht zu befahren. Als Radweg möchten wir diese Strecke daher nur mit Mountainbikes empfehlen. Als Wanderweg wäre uns die Strecke trotz des am Weg liegenden Bärengeheges zweier Braunbären ein wenig zu langweilig.
Später am Nachmittag haben wir auch die andere Richtung ein wenig erkundet, also von Proaza aus nach Süden. Hier werden Felsüberhänge und ein etwas über 200 m langer Tunnel durchfahren. Die Schlucht wird eng und eindrucksvoll. Der Straßenbelag ist genauso mies befahrbar, aber das landschaftliche Bild gefällt uns sehr gut. [diesen Absatz evt in einen Übersichtsartikel umlagern]
Alternativ kann mit dem Auto auch am Ausgangsort der Wanderung geparkt werden. Zum Einstieg in die Schlucht an einer Infotafel sind 300 m Aufstieg entlang einer steilen, asphaltierten Straße zu überbrücken. Ein steiniger Weg führt uns durch einen kurzen Tunnel, der den Eingang zur Las Xanas Schlucht darstellt. Die namensgebenden Xanas sind Figuren der asturischen Mythologie: Feen, die in Flüssen und Wäldern leben. Feen werden wir heute nicht zu sehen bekommen, Flüsse und Wälder hingegen schon.
Tief unter uns schlängelt sich kaum sichtbar ein kleiner Fluss durch die Klamm. Unvorstellbar, dass dieses kleine Gewässer solch eine tiefe Schlucht in den Fels gewaschen haben soll! Unser Weg führt auf einem rund eineinhalb Meter breiten Felsband entlang, das mit einem Tau als Handlauf gesichert ist. Felsüberhänge, die sich teils über uns recken, machen den Pfad besonders. Gegen Ende rücken die Felswände weiter zusammen, sodass sie nur noch rund zehn Meter auseinander stehen, aber bestimmt 100 Meter in die Tiefe abfallen.
Ein Wasserfall kündigt sich rauschend an. Gleich darauf ändert sich das Landschaftsbild abrupt. Wir gehen nun beinahe auf Höhe des Flusses und tauchen in einen Wald ein. Alles wirkt lieblich. Der Weg ist erdiger, das Wasser neben uns plätschert dahin und die Vögel zwitschern. Mehrere Ruinen von Mühlen zeugen von der früheren Nutzung des Baches. In einer Mühle sind sogar noch zwei vermooste Mühlsteine zu sehen.
Bevor wir das Dorf Pedroveya erreichen ist eine Wiese zu queren. Der Ort wird von mehreren Speichern auf Stelzen charakterisiert. Zwei Hunde entspannen in der Sonne und durstige Wanderer können in einer Bar einkehren.
Hier ist zu entscheiden, ob ihr umkehren und auf demselben Weg durch die tolle Las Xanas Schlucht zurückgehen möchtet. Wir haben uns für eine Rundwanderung entschieden. Der zweite Teil dieser Wanderung führt über die Ruta de Valdolayes. Es ist jedoch zu bedenken, dass diese Hälfte deutlich weniger spektakulär, sondern eher durchschnittlich ist. Bei Wahl der Rundwanderung nimmt die Xanas Schlucht etwa ein Drittel der Gesamtstrecke ein.
Zum nächsten Dorf leitet ein Betonweg durch Wiesengelände. Diese Traverse bietet schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge. Ein weiterer Kilometer ist auf einer Straße ohne jeglichen Verkehr zurückzulegen. Der Himmel ist strahlend blau und wir lassen uns davon nicht stören.
Ein von niedrigen Dornenbüschen gesäumter Wiesenpfad zweigt nach links ab. Nun geht es die meiste Zeit abwärts. Wir wechseln auf einen ausgewaschenen, steinigen Wirtschaftsweg, der bald in einen Kiespfad übergeht. Schließlich treffen wir auf die Straße vom Beginn und folgen ihr rund 800 Meter zum Ausgangspunkt.
Die Schlucht Las Xanas in Asturien ist einen Besuch wert! Im Vergleich zur bekannten Ruta del Cares ist sie deutlich kürzer und einfacher zu erschließen. Die umliegenden Bergpanoramen sind nicht so eindrucksvoll wie bei der großen Schwester, dafür ist es hier bei weitem weniger touristisch und die Pfade interessanter angelegt.
Gesamtanstieg: 823 m
Gesamtabstieg: -827 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.