im Nationalpark Garganta de los Infiernos
Start: Jerte | Ziel: Jerte
Länge: 15,4 km | HM: 675 m | Gehzeit: 4,75 Std. | Gesamtzeit: 6,5 Std.
Bewertung: ★★★★☆
Der wilde Fluss Garganta de los Infiernos schlängelt sich über Mini-Wasserfälle und Stromschnellen seinen Weg und hat hierbei runde Felsbecken in sein Flussbett geschliffen, die unter dem Namen „Los Pilones“ bekannt geworden sind.
Die „Höllenschlucht“ liegt in einem Naturreservat im südwestlichen Teil der Sierra de Gredos in der Extremadura. Eine Wanderung in dieses tolle Gebiet ist von Jerte aus möglich. Der große Parkplatz ist zwar kostenpflichtig (Wohnmobile 7 €), aber dafür ist es auch möglich über Nacht zu bleiben.
Die Strecke beginnt für 500 Meter auf einer Teerstraße. Gemeinsam mit einigen anderen Familien und Wandergrüppchen zweigen wir auf einen schmalen Pfad in einen Eichenwald ab. Diesem felsigen Weg, der anfangs bergan führt, folgen wir rund zwei Kilometer bis wir auf einem Wirtschaftsweg aus Natursteinpflaster herauskommen. Hier parken Fahrzeuge, die zu Touranbietern von Jeep-Touren gehören. Auch Pferde, die Touristen getragen haben, stehen wartend im Schatten.
Der Gargante de los Infiernos wird über eine Brücke gequert. Von dieser Brücke besteht perfekte Sicht auf die Los Gigantes, das Highlight der heutigen Wanderung. Das Wasser des wilden Flusses strudelt sich in den Naturpools, eine Canyoning Gruppe überquert die Stromschnellen und Mini-Wasserfälle ergießen sich in die rundgeschliffenen Becken. Auf den sonnigen Wiesen am Hang oberhalb des Flusses nutzen, wie auch wir, viele die Gelegenheit für eine Rast.
Die meisten Besucher drehen an dieser Stelle um und treten den Rückweg an. Wir wollen tiefer in diese Landschaft einsteigen und folgen den Schildern „Ruta Garganta de los Infiernos“, welche eine von mehreren offiziell beschilderten Strecken ist.
In Serpentinen erfolgt der Aufstieg, dann wandern wir auf einem schmalen Pfad parallel zum Fluss am Hang entlang. Der Untergrund ist teils steinig, teils schottrig. Regelmäßig dürfen wir den Blick auf den Garganta de los Infiernos genießen während unser Pfad nur leicht ansteigend beinahe waagerecht verläuft. Wir kommen gut voran und auch wenn die Ausblicke nicht mehr so spektakulär wie an den Los Pilones sind, so ist es auch hier wirklich schön.
An einer Holzbrücke stehen wir vor der Entscheidung, ob wir dem Pfad geradeaus folgen oder nach rechts auf einen höher gelegenen Weg abzweigen. Wir haben uns für den oberen entschieden. Hier machen wir ordentlich Höhenmeter in felsigerem und wilderem Terrain als zuvor. Ab und zu sind größere Felsstufen zu überklettern. Der Puls steigt und wir geraten ins Schwitzen. Im Nachhinein hätten wir wohl eher den niedrigeren Weg genommen, der auch mehr Blicke auf den Flusslauf bieten müsste. Dieser ist drei Kilometer kürzer und hat 150 Höhenmeter weniger.
Nach einem kurzen Abstieg zur Betonbrücke „Carrascal“ steigen wir wieder etwas auf. Vorerst verläuft unsere Route nun parallel zu einem Wanderweg mit dem Namen „Carlos V“. Sanft absteigend erreichen wir die steinerne Bogenbrücke Puente Nuevo, die Carlos V zusätzlich als Beinamen trägt, da der König einst hier entlang gewandert ist. Die meisten, die bis hier wandern, nutzen dieses schöne Fleckchen Erde für eine Rast auf den rundgeschliffenen Felsen oder wagen sogar ein Bad im kühlen Nass. Die Brücke stellt den äußersten Punkt unserer Wanderung dar.
Im Anschluss an unsere Pause setzen wir unsere Wanderung auf einem felsigen Pfad fort. Wir steigen über den Pass Collado Losas zum letzten Mal auf. Anfangs noch auf dem offiziellen Weg verlieren wir ab dem Pass stetig auf schottrigen Wegen an Höhe. Farn wächst am Wegesrand. Um kommenden Teer zu vermeiden verlassen wir den ausgeschilderten Weg und zweigen nach links auf einen schmalen Forstweg in den Wald ab. So ganz geht unser Plan nicht auf. Die letzten Meter zurück zum Ausgangspunkt erfolgen auf einer, immerhin unbefahrenen, betonierten Forststraße.
Die Los Pilones sind eindeutig die Hauptattraktion dieser Wanderung. Habt ihr nicht allzu viel Zeit oder Muße für eine längere Wanderung, dann lohnt es sich nur „kurz“ zu den Naturpools zu gehen. Doch auch der weitere Weg hat uns gut gefallen. Am Wegesrand liegen übrigens mehrere Quellen, an denen wir unsere Wasserflaschen nachfüllen konnten. Teilt uns gerne mit, ob diese auch im Hochsommer gespeist werden und sich nachfolgende Leser darauf verlassen können, hier ihre Vorräte auffüllen zu können.
Gesamtanstieg: 1033 m
Gesamtabstieg: -1034 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.