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Ruta del Cares in den Picos de Europa

Start: Poncebos | Ziel: Poncebos
Länge: 22 km | HM: 650 m | Gehzeit: 6,5 Std. | Gesamtzeit: 8 Std.
Bewertung: ★★★★★

Ruta del Cares
Ruta del Cares

Die Ruta del Cares in den Picos de Europa wird auch als „göttliche Schlucht“ bezeichnet. Dieser Beiname schürt Vorfreude, die mit fantastischen Ausblicken auf imposante Felswände, die senkrecht zum wilden Fluss Cares abfallen, voll und ganz erfüllt wird.

Diese Wanderung ist eine der bekanntesten in ganz Spanien und kann entweder in Poncebos (Asturien), welches südlich von Arenas de Cabrales liegt, oder in Cain de Valdeon (Kastilien und Leon) begonnen werden. Zwischen beiden Dörfern liegen nur rund 12 km Wanderstrecke, doch mit dem Auto sind rund 100 km zu überbrücken. Aus diesem Grund ist es keine wirkliche Option nur eine Strecke zu gehen und den Rückweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten.

Wir haben zuvor die Atlantikküste erkundet. Daher bietet sich für uns eine Anreise aus dem Norden an und wir beginnen die Wanderung in Poncebos. Eine Straße führt in das Cares Tal. In der Hauptsaison ist eine frühe Anreise Pflicht, um noch einen Parkplatz am Straßenrand zu ergattern. Dank unseres kleinen Sohnes sind wir heute im März bereits früh auf, fahren zum Ausgangspunkt und lassen uns erst einmal unser Frühstück schmecken. Bereits gegen neun Uhr in der Vorsaison Ende März spazieren immer mehr Wanderer an unserem Wohnmobil vorbei. Als wir aussteigen sind die Parkmöglichkeiten direkt um uns herum bereits völlig ausgeschöpft.

Am Straßenende, auf den letzten Metern nur noch geschottert, steht ein Holzhäuschen. Dort weist ein Wegweiser uns den Weg nach rechts oben. Anfangs erfolgt der Aufstieg auf grobem Naturpflaster. Dieser befestigte Weg geht bald über in einen Steig aus grobem Schotter und kleineren Steinstufen. So gelangen wir, begleitet von zahlreichen Ziegen und ihren Zicklein, immer weiter hinein ins Tal des Cares. Nach einer Dreiviertelstunde ist hinter einer Hausruine der höchste Punkt der Wanderung erreicht, die größte Anstrengung liegt hinter uns und die spektakulären Ausblicke beginnen.

Ziegen

Nun geht es weitgehend eben weiter. Die Strecke ist viel weniger anstrengend als es sich für uns aufgrund der zu gehenden Kilometer eingangs anhörte. Der reißende Fluss liegt tief unter uns. An vielen Stellen fallen die Felswände geschätzt bis zu 200 Meter senkrecht direkt neben dem Weg ab. Es gibt keine Absturzsicherung, dennoch fühlen wir uns auf dem recht breiten Weg sicher.

Der Panorama-Spaziergang führt entlang eines Wasserkanals. Mal verläuft der Kanal über uns, mal auf selber Höhe und teils auch unter uns, sodass wir von oben das im Kanal sprudelnde Wasser bestaunen können. Weshalb wurde unser Wanderweg in dieser beeindruckenden Schlucht überhaupt angelegt? Ursprünglich handelte es sich um einen in den 40er Jahren angelegten Wartungsweg für besagten Wasserkanal.

Im Verlauf der Wanderung wird die Schlucht immer enger bis wir durch eine Klamm und unter Felsüberhängen hindurch wandern. Im letzten Abschnitt ist der Cares dreimal über Brücken zu queren. Dazu passieren wir mehrere kleine Tunnel sowie zwei längere. Ist es sonst auch sommerlich warm, bekomme ich in der feuchten Kälte Gänsehaut. Pfützen bedecken den Weg und etwas Wasser tropft von der niedrigen Decke. Die längeren Tunnel haben geschätzt eine Länge von rund 50 bzw. 200m und sind gerade noch auch ohne Taschenlampe zu begehen.

Schließlich wird das kleine Dörfchen Cain de Valdeon erreicht. An einem derzeit noch geschlossenen Kiosk kehren wir um. Weiter oben im Dorf gäbe es weitere Möglichkeiten sich zu verpflegen.

Der übliche Rückweg erfolgt identisch zum Hinweg. Für mutige Wanderer bietet sich eine besondere Abwandlung an: Nach rund 2/3 des Weges ist es möglich zum Fluss abzusteigen und die Wanderung zu einem Rundweg zu schließen. Diese Abwandlung ist jedoch nur Tobi gegangen. Uns ist der Abstieg mit unserem zehn Monate alten Sohn in der Trage dann doch zu heikel gewesen.

Entscheidet ihr euch für diese Variante steigt ihr im Folgenden durch ein Geröllfeld bis zu einem schmalen befestigten Weg ab, der teils ausgesetzt um eine Felsklippe herum führt. Der weitere Abstieg erfolgt entlang eines weiteren Geröllfelds. Viele rutschige Steine erfordern es teils die Hände zur Hilfe zu nehmen. Der Weg ist dabei dennoch immer gut erkennbar. Am Fluss angekommen leitet ein schmaler Weg 20 bis 30 Meter über dem Fluss, der immer wieder unter Felsüberhängen entlang führt, schließlich zurück zum Ausgangspunkt. Hierbei ist ab und an durch Geröllabgänge verursachter Steinschutt zu überwinden. Erst auf dem letzten Kilometer verbreitert sich der Pfad am Ufer auf Fahrwegbreite.

Die grandiose Bergwelt der Picos de Europa kann hier bei einer tollen Genusswanderung genossen werden. Der raue Fluss im Canyon der steil aufragenden Felswände, die vielen neugierigen Ziegen und der uns ständig begleitende Wasserkanal bieten jede Menge Abwechslung und neue Eindrücke!

Gesamtstrecke: 24612 m
Gesamtanstieg: 4089 m
Gesamtabstieg: -4110 m
Download file: Ruta_del_Cares_Alternativer_Rueckweg.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs in Spanien. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Spanien.

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