Start und Ziel: Schotterfläche an der RV 9 unterhalb des Gloppefossen
Länge: 5,7 km | HM: 200 m | Gehzeit: 1,75 Std. | Gesamtzeit: 2 Std.
Bewertung: ★★★★☆
Mit Blick auf den imposanten Gloppefossen balanciere ich mit meinem Sohn auf dem Rücken auf einzelnen Steinen über den Fluss Veiani. In regenreichen Zeiten schwillt der rauschende Fluss so weit an, dass eine Querung gänzlich unmöglich werden kann. Heute erreichen wir nach ein wenig Nervenkitzel trocken das andere Ufer.
Der Gloppefossen bei Valle ist einer der höchsten Wasserfälle im Setesdal. Je nachdem welcher Quelle man Glauben schenken darf, stürzen die Wassermassen 230 oder 280 Meter die grauen Felsen hinunter. Eine einfache Wanderung führt in rund einer Stunde an den Fuß der Kaskade. Parken könnt ihr direkt an der RV 9 auf einer kleinen Schotterfläche.
Von dort führt ein geschotterter Fahrweg 1,2 Kilometer aufwärts bis zu einem Wendeplatz für Waldmaschinen. Dieser Wegteil ist nichts besonderes. Hinter dem Wendekreis wird es schmaler und deutlich schöner. Immer am Fluss Veiani entlang, kommen wir dem Gloppefossen stetig näher. Mehrfach ist der gurgelnde Fluss zu queren.
Die ersten beiden Male bringen uns neu angelegt wirkende Holzbrücken auf die andere Seite. Nun wird es spannender. Die nächste Furt erfolgt balancierend über größere und kleinere Steine im Flussbett. Noch mehr Gleichgewichtssinn ist schließlich bei der vierten Furt zu beweisen. Auf zwei Felsblöcken liegen dünne Baumstämme auf. Balancierend ist schnell auch hier die andere Seite erreicht.
Zierten bislang bereits unzählige Blaubeersträucher den Wegesrand, so hängen diese nun auch voll praller Früchte. Ich fühle mich wie im Paradies. Mit Blick auf den imposanten Gloppefossen hocke ich mich hin und pflücke und genieße bestimmt eine halbe Stunde die geschmackvollen wilden Heidelbeeren.
Dichte graue Wolken ziehen auf. Besser wir machen uns an den Rückweg. Den tosenden Gloppefossen, der die grauen Felswände wild hinabstürzt, lassen wir hinter uns. Zurück zum Ausgangspunkt führt der bereits bekannte Weg.
Am Wendeplatz der Waldmaschinen bietet sich die Möglichkeit für einen schöneren Abstieg. Natürlich könnt ihr ihn auch bereits auf dem Hinweg für den Aufstieg benutzen. Anstelle der Schotterstraße zweigen wir auf einen federnden Waldweg ab. Über braune Nadeln leitet ein schmaler Trail gesäumt von Blaubeersträuchern und dicken Pilzen zurück zur Straße. Pilzsammler verraten mir, dass es hier unter anderem Steinpilze und Rotkappen gibt, die sie gerade für ihr heutiges Abendessen suchen.
Die Wanderung zum Gloppefossen ist eine einfache Wanderung durch idyllische Natur. Nach einer Nacht am wunderschönen Rastplatz Oyfossen stellte diese kurze Tour die perfekte Aktivität auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Kjeragbolten, dar.
Gesamtanstieg: 348 m
Gesamtabstieg: -349 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Roadtrips durch Norwegen. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Norwegen.
