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Wasserfallrunde von Kinsarvik

Start und Ziel: im Süden von Kinsarvik an der Brücke über den Kinso
Länge: 9 km | HM: 480 m | Gehzeit: 3,25 Std. | Gesamtzeit: 4 Std.
Bewertung: ★★★☆☆

Knatternd schwebt der Hubschrauber bei Kinsarvik über uns hinab und landet auf dem Miniflugplatz der Stadt. Unser Sohn kann seine Augen gar nicht abwenden und hat sein persönliches Highlight. Wir Großen erfreuen uns an den drei Wasserfällen, die von der Hardangervidda hinabstürzen.

Am südlichen Ende von Kinsarvik befindet sich direkt an einer Brücke ein gut besuchter Wanderparkplatz. Wir passieren diese und und folgen rund 1,5 km einer Straße, die außer für Anlieger für Verkehr gesperrt ist. Vorbei an einem Hubschrauberlandeplatz, auf dem gerade ein Helikopter landet, begleitet uns bereits der Fluss Kinso. Wir erreichen ein Wasserkraftwerk und haben direkten Blick auf den ersten Wasserfall, den Tveitafossen. Hier beginnt der schöne Teil der Wanderung.

Entlang des mächtigen Fallrohres, das das Wasser zum Kraftwerk leitet, steigen wir über Felsbrocken steil auf. Teilweise fließt etwas Wasser auch neben dem Rohr über unseren Weg ins Tal. Nach wenigen Minuten ist das Staubecken des Kraftwerkes und die Sturzkante des Wasserfalls erreicht. Mit uns wandern vier Tschechen, die wir bereits am Vortag auf dem Weg zur Trolltunga gesehen haben.

Zum zweiten Wasserfall, dem Nyastolfossen, betreten wir waldiges Gelände. Über einen steinigen von Wurzeln durchzogenen Pfad steigen wir für rund eine halbe Stunde weiter auf. Es ist ziemlich matschig, aber immerhin nicht rutschig. Schon ergießen sich die Wassermassen vor uns in die Tiefe. Die obere Stufe der Kaskade liegt völlig im Nebel. Doch auch allein der untere Abschnitt des Wasserfalls ist beeindruckend. Der Nyastolfossen ist ziemlich breit und umspült einen großen dunkelgrauen Felsen von allen Seiten.

Nyastolfossen bei Kinsarvik
Nyastolfossen
Felsplatten zwischen dem Nyastolfossen und dem Nykkjesoyfossen
Felsplatten zwischen dem Nyastolfossen und dem Nykkjesoyfossen

Ab jetzt wird der Weg schwieriger. Die meiste Zeit leiten große Felsplatten stetig aufwärts. Nach den Regenfällen vom Vortag ist es rutschig und an wenigen Stellen machen Algen es noch etwas glitschiger. Zwischen den blanken Felsrücken durchqueren wir matschigen Wald. Ich bin froh, dass meine Wanderstiefel wasserdicht sind. Andernfalls hätte es beim Einsinken im Schlamm mehrfach nasse Füße gegeben. Manchmal muss ich die nächste Wegmarkierung suchen, aber im Großen und Ganzen ist der Pfad mit dem bekannten roten „T“ gut markiert.

Schließlich lichtet sich der Wald und wir stehen auf einer grasbewachsenen Ebene am Ufer des Kinso. Mitten im Nirgendwo gibt es hier sogar eine öffentliche Toilette. Der Nykkjesoyfossen hat bereits seit einiger Zeit durch sein Rauschen auf sich aufmerksam gemacht. Nun ist er gut zu sehen, wie er zwischen den dunklen Felsen als schmaler Strom herabfällt.

Nykkjesoyfossen bei Kinsarvik
Nykkjesoyfossen

Die Tschechen kommen kurz nach uns an. Wir unterhalten uns ein wenig. Wer mag, könnte noch zu einem vierten Wasserfall weitergehen. Sowohl ihnen als auch uns wird dies heute zu weit. Wir beratschlagen, ob es besser ist den bekannten Weg zurückzukehren oder einen parallelen Wirtschaftsweg.

Um mit unserem Sohn auf dem Rücken auf den glatten Felsen im Abstieg nicht doch noch auszurutschen, entscheiden wir uns für den Fahrweg. Da dieser von unten mit einer Schranke gesperrt ist, begegnen uns keine Fahrzeuge. Die geschotterte Straße bringt uns zügig zurück ins Tal und hat noch zwei oder drei schöne Ausblicke auf die bereits bekannten Wasserfälle.

ein Fahrweg führt zurück zum Ausgangspunkt
ein Fahrweg führt zurück zum Ausgangspunkt

Die Wasserfälle bei Kinsarvik ermöglichen eine schöne, aber keine außergewöhnliche, Wanderung hinein in die Hardangervidda. Nach Regenfällen ist der Anspruch durch die Glätte der Felsen nicht zu unterschätzen.

Gesamtstrecke: 9309 m
Gesamtanstieg: 711 m
Gesamtabstieg: -709 m
Download file: Wasserfaelle_Kinsarvik.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Roadtrips durch Norwegen. Hier findest du die übrigen Wanderberichte aus Norwegen.

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