Start: Gündelwangen Lotenbachklamm | Ziel: Lenzkirch
Länge: 17,64 km | HM: 620 m | Gehzeit: 5 h
Bewertung: ★★★★★
Unberührte Natur, dichte Wälder, ein wilder Fluss, der sich seinen Weg zwischen Felsen gesucht hat, und wir auf kleinen Pfaden dazwischen. Wanderspaß der höchsten Güte bieten sowohl die Lotenbachklamm als auch die Rötenbachschlucht. Könnte das nicht auch etwas für euch sein?
Wir haben gelesen, dass Etappe 3 eine der schönsten Etappen des Schluchtensteigs sein soll. Da wir das Auto am Etappenende parken, von dort mit dem Bus zum Start fahren und zurück zum Auto wandern wollten, nahmen wir einige Modifikationen an der Strecke vor. Die eigentliche Strecke wäre schlicht unpraktisch geworden: denn die Busverbindungen fahren lange Umwege und an den Umstiegen müsste ewig an Haltestellen gewartet werden.
Die „neue“ Route ist nur als Anlehnung an die 3. Etappe des Schluchtensteigs zu sehen:
Wir fuhren von der Haltestelle „Unterlenzkirch, Lenzkirch“ mit dem Bus 7258 nach „Gündelwagen Lotenbachklamm“. Die Fahrt dauert nur 10 Minuten. Positiv hervorzuheben ist, dass der öffentliche Nahverkehr mit der Gästekarte komplett kostenfrei ist. Da können sich andere Gegenden in punkto Touristenfreundlichkeit etwas abschauen.
Von der Haltestelle aus muss nur die Straße überquert werden und schon beginnt der Weg hinab in die Lotenbachklamm. Den Weg durch die Lotenbachklamm als Zuweg zum Schluchtensteig können wir sehr empfehlen. Ein kleiner von Felsen und Wurzeln durchzogener Pfad führt am Wasser entlang und auch an einem Wasserfall vorbei. Der Weg ist nur rund 1,5 km lang, aber wie auch die folgenden Wege auf Grund seiner Beschaffenheit nicht für Kinderwagen oder Rollstühle geeignet.
Am Ende der Lotenbachklamm wird der Wanderparkplatz Schattenmühle überquert, dann beginnt der eigentliche Schluchtensteig. Die Etappe 3 führt zuerst ein kurzes Stück ordentlich bergauf und entfernt sich von der Wutach. Es geht auf einem Trampelpfad am Rande eines Feldes entlang, nach wenigen Minuten biegt der Weg nach links ab und nähert sich wieder der Wutach an. Hier trifft man auf das „Räuberschlössle“, welches auf einem Felsen oberhalb der Wutach thront. In einem von Felsen umgebenen Innenhof kann man gut nachvollziehen, wie sich hier Räuber verschanzt und ihre Beute verteidigt haben. Die Burg sieht auf jeden Fall nicht leicht anzugreifen aus. Wer mag, kann auf die Felsen hinaufklettern und die Aussicht genießen. Für die Geocacher unter euch: Hier gibt es auch einen Cache!
Weitere 2,5 km auf kleinen Pfaden führen zum Einstieg der Rötenbachschlucht. Diese ist eigentlich nicht Bestandteil des Schluchtensteigs. Wir überquerten die Brücke, hielten uns rechts und direkt ist man mitten in der Klamm. Die Rötenbachschlucht ist wirklich sehenswert! Die Wege sind ausgesetzt und das Wasser schlängelt sich neben uns tosend zwischen den Steinen entlang. Die Natur ist wild und das Ensemble aus allem einfach atemberaubend. Am Ende der Schlucht geht es erst auf Forstwegen und dann wieder auf schmalen Pfaden zurück auf den Schluchtensteig. Insgesamt sind etwa ¾ des Abstechers kleine Pfade. Erst am Umkehrpunkt haben wir ein Schild gesehen, dass die Wanderung genau in die entgegengesetzte Richtung empfiehlt. Wir empfanden unsere Gehrichtung jedoch als genau richtig, da uns das Wasser so entgegen floss und man direkt die Stromschnellen und Wasserfälle bewundern konnte.
Auf dem Schluchtensteig hat man durch den Abstecher nur rund 150m verpasst, da der Weg der Rötenbachschlucht fast direkt neben dem Einstieg wieder auf den Schluchtensteig trifft. Der Weg führt weiter entlang der Wutach, weiterhin auf den superschönen kleinen Pfaden. Wo Gutach und Haslach zusammentreffen und die Wutach bilden, bietet eine Bank einen schönen Pausenplatz zwischen Kiesbänken, zwei Brücken und viel Wasser. Der Schluchtensteig folgt nun noch eine Weile der Haslach auf baumwurzeldurchzogenen Pfaden. Ein Stück des Weges führt ein wenig weg vom Fluss und am Bähnle-Radweg entlang, bis wir schließlich auf einem steilen Pfad am Roodbach absteigen und die letzten Meter nach Lenzkirch gehen.
Wir empfanden auch diese Etappe als wunderschön und können sie jedem empfehlen. Kein Asphalt, kaum Forstwege und fast ausschließlich kleine Pfade in wilder Natur an tosenden Gewässern. So lieben wir es zu wandern! Bislang ist der Schluchtensteig im Schwarzwald eine der schönsten Wanderstrecken, die wir je gegangen sind und diese Wanderung ist für uns die schönste unseres Urlaubs.
Gesamtanstieg: 1012 m
Gesamtabstieg: -979 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.