im Teide Nationalpark
Start: Hotel Parador bzw. Mirador de la Ruleta | Ziel: Hotel Parador bzw. Mirador de la Ruleta
Länge: 14,5 km | HM: 820 m | Gehzeit: 4,75 Std. | Gesamtzeit: 5,5 Std.
Bewertung: ★★★★★
Eiskalter Wind. Die Daunenjacken sind notwendig und schmerzlich vermisse ich meine Handschuhe. Wir sind unterwegs im Teide Nationalpark und besteigen den Alto de Guajara. Eine völlig andere Welt als das bisherige Teneriffa und wunderschön!
Das Auto stellen wir nahe des Hotel Parador ab, da der Parkplatz am Mirador de la Ruleta bei unserer Ankunft bereits voll ist. Eigentlich wollten wir heute in der Masca-Schlucht wandern, die jedoch wegen schlechtem Wetter spontan gesperrt wurde, sodass wir erst zum Mittag am Ausgangspunkt eintreffen.
Obwohl nun die Sonne scheint, ist es ziemlich kalt. Das Auto-Thermometer zeigt nur 5 Grad an. Bei einer Höhe von rund 2.150 m ist die plötzliche Kälte jedoch nicht verwunderlich. Ein mit Steinen abgegrenzter Weg führt mitten durch das schwarze Lavagestein zum Fuß des Guajara. Nach zehn Minuten queren wir eine Piste, dann beginnt der Aufstieg.
Ein Pfad führt über steinig-felsiges Gelände steil bergan. Zum Teil liegt der Weg komplett im Schatten des Berges und die Felstritte sind trotz Plusgraden überfroren und spiegelglatt. Bergab möchten wir dieses Stück heute nicht gehen. Wir meistern den Aufstieg und gelangen schneller als erwartet bis zum 2.715 m hohen Gipfel. Tobi fasst es passend zusammen: „So leicht haben wir diesen Urlaub noch nie an Höhe gewonnen“. Nach nur 1,5 Stunden und 4 km befinden wir uns kurz unter dem Gipfel. Die letzten Meter zum Gipfel sparen wir uns, da dieser derzeit mitten im dichten Nebel liegt. Darauf zu warten, dass sich dieser verzieht, ist keine Option, da ich mal wieder zu sehr friere.
Der Abstieg erfolgt deutlich sanfter als der Aufstieg. Tolle Fernblicke auf die umliegenden Ebenen und Gipfel prägen unser Erlebnis. Insbesondere der Teide vor blauem Himmel ist ein absolutes Highlight! Weiterhin ist es steinig, doch auf dieser Bergflanke ist das Eis weggetaut, sodass es nun nicht mehr glatt ist. Nach etwas über sieben Kilometern und 2,5 Stunden erreichen wir die anfangs gequerte Piste. Dieser folgen wir nun für zweieinhalb Kilometer. Durch den nun befestigten Weg haben wir noch mehr Zeit all die Felsformationen und die tolle Umgebung in uns aufzusaugen.
Der mit Steinen abgegrenzte Pfad des Hinwegs führt uns zurück zum Parkplatz. Hier kann die Tour beendet werden. Wir entscheiden uns die Tour „Roque de Garcia“ (offizielle Route 3) direkt anzuhängen. Hierdurch verlängert sich die Wanderung um etwa 1,5 Stunden und fünf Kilometer.
Die „Roque de Garcia“ liegen auf der anderen Seite der Hauptstraße. Ein Rundweg, der ebenfalls mit Steinen begrenzt ist, führt uns entlang imposanter Felsformationen. Diese Felstürme bestehen zum Großteil aus versteinerten Lavaresten, die später durch äußere Einflüsse zu ihren heutigen Erscheinungen geformt worden sind. Nach wenigen Metern wird es ruhiger. Die meisten Touristen kommen nur zum Aussichtspunkt und schauen nur kurz den Anfang des Rundwegs an. Für mich immer wieder schwer nachzuvollziehen, doch eigentlich ist es uns ganz recht.
Der Roque Chincado, auch als Finger Gottes bezeichnet, erhebt sich unten schmal und oben etwas breiter als stehende Felssäule aus verschiedenen Gesteinsschichten. Vorbei an weiteren Felsen, mal rot und mal fast weiß, erreichen wir die Ucanca-Ebene, zu welcher wir hinunter steigen. Den Vulkangestein-Dom „La Catedral“ immer im Blick passieren wir weitere erstarrte Lavaformationen. Die Eindrücke, die wir aus den verschiedensten Blickwinkeln während der Roques Umrundung gewinnen durften, sind noch viel schöner als die vom Aussichtspunkt Mirador de la Ruleta, den wir schließlich erreichen.
Eine Wanderung im Lavagestein des Teide Nationalpark ist auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen! Die Eindrücke sind so ganz anders als in den übrigen Regionen Teneriffas. Die Wanderungen auf den Alto de Guajara sowie um die Roques de Garcia lassen sich gut kombinieren, aber sind auch einzeln perfekte Ziele. Bei der Guajara-Runde empfehlen wir die Gehrichtung gegen den Uhrzeigersinn, da nach unseren Erfahrungen ein steiler Aufstieg und flacher Abstieg deutlich angenehmer sind.
Gesamtanstieg: 1152 m
Gesamtabstieg: -1151 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf den Kanaren. Hier findest du die übrigen Wanderberichte von La Gomera und Teneriffa.