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Wasserkanäle zwischen Erjos und Los Silos

Start: Erjos | Ziel: Erjos
Länge: 18,5 km | HM: 1280 m | Gehzeit: ca. 7 Std.
Bewertung: ★★★★☆

Heute möchten wir euch auf einen Sprung in die Geschichte der Wassergewinnung Teneriffas mitnehmen! Neben dem geschlossenen Wasserkanal Canal de Enlace wandern wir am offenen Wasserkanal Lomo Morin am sprudelnden Wasser entlang und haben die Möglichkeit noch weitere tolle Dinge zu sehen.

Es handelt sich um eine Rundwanderung, die in Erjos beginnt. Alternativ könnt ihr die Wanderung auch in Los Silos starten oder zum Beispiel in La Tierra del Trigo beenden, falls ihr die Möglichkeit habt dort abgeholt zu werden.

Hinter Erjos führen einige erdende Treppenstufen zum moosbewachsenen Lorbeerwald von Monte del Agua hinauf. Hier gibt es eine Piste, der die meisten Wandervorschläge folgen. Rechts der Piste beginnt jedoch auch ein kleiner Trail, der durch den wilden Wald absteigt. Teilweise kann nur geduckt gegangen werden und immer mal wieder ist der Verlauf des Weges nicht eindeutig erkennbar. Wer es weniger mag über umgestürzte Bäume zu klettern oder kein GPS zur Verfügung hat, sollte besser die Pista Monte del Agua nehmen. Diese ist als Fuß- und Radweg befestigt, beginnt mit einer Infotafel und sah so weit ich hineinsehen konnte ganz gut aus. Über dem Weg schließt sich das Blätterdach der Lorbeerbäume. Mein Abstieg dauert rund 40 Minuten und ich vermute trotz größerer Streckenlänge, dass die Pista nicht viel mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Es folgt ein kurzes Stück Waldweg bis der weitere Abstieg über den Camino de las Moradas erfolgt, der in den Barranco de las Moradas führt. Anfangs immer mal wieder und später durchgängig wandere ich über Kopfsteinpflaster. Zwei verlassene Häuseransammlungen, die Las Moradas, werden passiert, während der Blick auf Los Silos besser wird, je näher ich dem Meer komme.

Camino de las Moradas
Camino de las Moradas

Wer mag, kann in Los Silos einen Abstecher ins Dorf machen, in dessen Mitte eine komplett weiße Kirche steht. Dort gibt es Restaurants und Bars. Andernfalls könnt ihr unterhalb am Dorf vorbeigehen. Ihr gelangt zu einer kleinen Brücke und geht nun entlang von Bananenplantagen.

Kirche von Los Silos
Kirche von Los Silos

Wer die Wanderung um rund zwei Kilometer (Hin- und Rückweg) erweitert, hat die Möglichkeit zur „Galeria la Escalera“ (die Leiter Galerie) im Barranco de los Cochinos vorzudringen. Hierhin gelangt ihr, wenn ihr dem Wegweiser „Cuevas Negras“ nicht folgt, sondern rechts abzweigt. Schnell wird der Pfad schmal und ihr wandert im trockenen Bachbett über Fels und durch Pflanzen. Schließlich kommt ihr an einer ersten Treppe vorbei, die den Fels erklimmt. Diese ist nicht das Ziel. Geht noch etwas weiter. Ihr trefft weiterhin immer wieder auf aus Beton gegossene Wasserrohre. Nun steht ihr in einer schmalen Schlucht zwischen hoch aufragenden Felswänden. Von oben kommt ein solches altes Wasserrohr hinab. Über eine Treppe könnt ihr aufsteigen und erkunden, wo das Rohr herkommt.

Theoretisch könnt ihr dem Weg nun weiter folgen bis ihr vor einem Wasserfall steht. Links vom Wasserfall ist es möglich den Hang zu erklimmen und auf der OpenStreetMap-Karte ist auch ein Weg verzeichnet, der euch bis zum Camino de Cuevas Negras führt, den ihr sonst später auf meiner Tour erreichen werdet. In der Realität ist dieser Weg komplett zugewachsen und die meiste Zeit faktisch nicht vorhanden. Mir hat es keinen Spaß gemacht, mich entlang der rutschigen Hänge durchs Gestrüpp zu schlagen. Ich empfehle daher an der „Galeria de Escalera“ umzukehren zum Wegweiser auf die Cuevas Negras zurückzukehren. Der GPS-Track sieht auch diese einfachere Variante vor. Dadurch können wir selber für diese Wanderung die benötigte Gehzeit nur schätzen.

Der Camino de Cuevas Negras führt dann zu den gleichnamigen verfallenen Häusern. Hier hatte ich mir aufgrund des Namens höhlenartige Unterkünfte vorgestellt, doch vorgefunden habe ich nur „richtige“ Häuser, die seit vielen Jahren verlassen sind.

Cuevas Negras
Cuevas Negras

An diesen Häusern biege ich links nach La Tierra del Trigo ab und steige durch einen teils zugewachsenen und bei der heutigen Nässe etwas glitschigen Pfad auf. Nach dem Passieren einer Ruine, dürft ihr rund 200 m auf einem Wasserkanal entlangwandern! Dieser ist mit Betonplatten abgedeckt. Die ersten beiden sind kaputt und ihr könnt das Wasser unter euch entlang rauschen sehen, danach ist der Weg leicht zu gehen. Dieses Wegstück ist für mich ein Highlight dieser Wanderung!

Nach wenigen Metern auf normalem Pfad quere ich einen Fahrweg. Hier ist bereits das Plätschern zu hören, dass den nächsten Wasserlauf verspricht. Sogleich wird der offene Wasserkanal Lomo Morin erreicht. Circa 600 m könnt ihr diesem Wasserlauf bis zu seinem Ende, dem Wasserfall Lomo Morin, folgen. Der Weg neben dem Kanal ist nach Regenfällen richtig nass und von Pfützen übersäht. Am Ende hört der Kanal auf und das Wasser breitet sich über eine Felsfläche aus und läuft ins Tal hinab. Den Zweck dieses Konstrukts habe ich noch nicht verstanden, doch eindrucksvoll ist es auf jeden Fall!

Wenn ihr nicht in La Tierra del Trigo, das nun in wenigen Minuten erreicht wird, abgeholt werden könnt, müsst ihr umdrehen und zu den Cuevas Negras zurückkehren. Von dort führt der Camino de Cuevas Negras zurück nach Erjos.

Diese Wanderung ermöglicht es die Wasserkanäle zwischen Erjos und Los Silos näher zu bestaunen. Teils verlassen wir die üblichen Pfade und erkunden Geheimtipps, die nicht jeder Tourist zu sehen bekommt. Eine nicht ganz einfache, aber auf jeden Fall interessante Tour!

Hinweis: Früher wäre es möglich gewesen an der Galeria de Escalera durch einen Wasserkanal weiterzuwandern, dieser ist inzwischen leider durch ein Eisentor gesperrt und daher keine Option mehr.

Gesamtstrecke: 19163 m
Gesamtanstieg: 1928 m
Gesamtabstieg: -1943 m
Download file: Erjos_Los Silos_CuevasNegras_LomoMorin.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf den Kanaren. Hier findest du die übrigen Wanderberichte von La Gomera und Teneriffa.

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