Start: Cruce de Zarcita | Ziel: Cruce de Zarcita
Länge: 9,5 km | HM: 740 m | Gehzeit: 3,5 Std. | Gesamtzeit: 4,25 Std.
Bewertung: ★★★★★
Über Lavagestein kletternd gelangen wir über den Bergrücken völlig naturbelassen immer höher. Solche Steige lieben wir! Und auch sonst kann diese Wanderung im Felsenzirkus der Los Roques auf ganzer Linie mit tollen Ausblicken und spannenden Wegen überzeugen!
Es ist leicht möglich den Startpunkt der Wanderung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, da es verschiedene Parkmöglichkeiten gibt. Wir haben uns entschieden, das Auto bei der Kreuzung GM-2 / CV-14 (Cruce de Zarcita) abzustellen.
Nahe der Straße und doch auf einem sehr schönen Pfad gehen wir von hier aus zum Mirador de Los Roques. Auch der Mirador Colgado auf der anderen Straßenseite lohnt sich. Sowohl von den Aussichtspunkten als auch vom Weg besteht eine tolle Sicht auf die drei großen Felsen „Roque de la Zarcita“ (1.230m), „Roque de Ojila“ (1.170m) und „Roque de Agando“ (1.250m). Die drei majestätischen Erhebungen sind Überreste des Vulkanismus. Das weichere Erdmaterial, das sich um die im Vulkanschlot erstarrte Lava befunden hat, wurde im Laufe der Zeit durch Erosion abgetragen. Übriggeblieben sind die eindrucksvollen Los Roques.
Kurz hinter dem Waldbranddenkmal an der „Degollada de Agando“ zweigen wir nach links in den steinigen Abstiegs-Camino ein. Dieser bietet immer wieder tolle Ausblicke in den Felsenzirkus der Los Roques. Hier verläuft auch die offizielle Route 13 „Agando – Casa del Manco“, die uns allerdings nur kurz begleitet. An der verlassenen Hütte Casa del Manco, von der nicht mehr viel übrig ist, kehrt die 13 bereits auf identischem Weg um.
Für uns geht es nun in – für La Gomera völlig ungewohnten – Kiefernwald. Der Boden ist von Tannennadeln bedeckt und dämpft angenehm unsere Schritte. Bequem gelangen wir hinab in den schön gelegenen Ort La Laja. Rund herum befinden sich Palmen und vereinzelte kleine Terrassenfelder, die noch heute bestellt werden. Es ist schwer vorstellbar, wie ganze Familien von den kleinen Fleckchen Land leben können.
Im Ort La Laja steigen wir über einige Treppen bis zur Straße auf, der wir ein kurzes Stück bis zu ihrem Ende folgen müssen. Nach rund 600 m verlassen wir die Straße, die sich in der Zwischenzeit bereits zum Schotterweg gewandelt hat. Am Stausee beginnt der Aufstieg. Zu Beginn noch ganz harmlos, schwitzen wir schon bald in der Sonne, während wir für die kommenden 1,5 Kilometer über schwarzes poröses Lavagestein aufwärts kraxeln. Nur wenige Pflanzen säumen den ausgesetzten Wegesrand, Schwindelfreiheit ist ein absolutes Muss. In den Fels geschlagene Stufen sind selten und bereits ziemlich ausgetreten. Zum Glück hat es länger nicht geregnet, sonst wäre es hier ziemlich rutschig. Bei Nässe oder bergab können wir dieses Wegstück nicht empfehlen.
Kurz treten wir noch einmal in Kiefernwald ein. Dann führt uns kompakteres helles Gestein an gelben und blauen Blumen entlang zum Mirador del Bailadero. Wer mag, kann auf der offiziellen Route 1 zum hoch über der Straße gelegenen Mirador de Hermigua abzweigen. Beim letzten Besuch fand ich den Ausblick so schön, dass ich die wenigen Meter heute gerne erneut gegangen bin.
Nun folgen die letzten Meter zurück zum Ausgangspunkt. Diese kennen wir bereits von unserer großen Rundwanderung durch den Garajonay Nationalpark (Route 18). Diesen Streckenabschnitt haben wir als mit den schönsten im Kopf behalten und wurden auch beim erneuten Durchwandern nicht enttäuscht: Der Aufstieg auf schmalem Pfad durch den moosbewachsenen Urwald ist einfach toll!
Aus unserer Sicht ist dies eine der schönsten Touren, die La Gomera zu bieten hat! Wunderschöne Ausblicke, abwechslungsreiche kleine Wege und eine Kraxeleinlage, die sich auch in den Alpen befinden könnte, machen diese Tour zu etwas ganz besonderem.
Gesamtanstieg: 1105 m
Gesamtabstieg: -1113 m
Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.
Diese Tour ist Teil eines Wanderurlaubs auf den Kanaren. Hier findest du die übrigen Wanderberichte von La Gomera und Teneriffa.